Nach einer Gesamtwartezeit von drei Stunden steht der Flieger nach Auckland beim Gate. Erst werden die Passagiere der First Class aufgefordert, einzusteigen. Danach wird der Flieger gut durchdacht aufgefüllt – die, die einen Sitzplatz am Fenster, bzw. in der Mitte haben (es befinden sich zehn Sitze in einer Reihe, jeweils drei auf den Seiten und vier in der Mitte), werden gleich nach dem Boarding der First Class aufgerufen. Kurz später dürfen auch die übrig gebliebenen Passagiere in den Flieger.
Dieses Mal habe ich keine Gelegenheit, den Abflug mit allen Sinnen zu genießen. Die Sonne ist bereits vor zwei Stunden aufgegangen und mein Blick ist auf die entfernten, riesigen Wolkenkratzer gerichtet, die ich bei der Landung vor wenigen Stunden noch nicht sehen konnte, weil ich auf der falschen Seite saß. Sie sind in eine diesige, sandfarbene Wolke gehüllt. Eine dünne Spitze ragt hoch hinaus, viel höher als alle anderen Gebäude und ich erkenne den Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt. Zumindest jetzt noch, denn ein noch höheres Kunstwerk ist bereits in Planung. Die restliche Stadt unter uns zeigt sich in einem für das Auge angenehmen Hellbraun, als wäre jedes Haus mit Sand bestreut. Obwohl das Gesamtbild leicht monoton wirkt, bin ich fasziniert von dem, was ich sehe. So sehr, dass ich beschließe, auf dem Rückweg einen Zwischenstopp in Dubai einzulegen.
Die Morgensonne bringt die atemberaubende Wüste mit den riesigen Felsen unter uns zum Glühen, wie wir über Oman fliegen. Ich sehe Landschaften, die ich bislang nur auf flachen Bildschirmen als Hintergrundbild gesehen habe. Die Aussicht ist so schön, dass mir fast die Tränen kommen und mich erst das portionierte Mittagessen wieder aus den Gedanken reißt.