Definition des Registers
Das Feuerlager (Protoignis maximus) ist eine mystische Kreatur aus der Familie der Irrlichter. Es gilt als die Urform der Gemlichter und ist auf dem Misspelled Archipelago endemisch. Es ist nicht geklärt, ob auch die Eigentlichen Irrlichter von dieser Art abstammen.
Taxonomie
Reich: Sagen (Dicere)
Unterreich: Manifestationen (Manifesta)
Stamm: Naturgeister (Spiritus)
Klasse: Elementargeister (Elementae)
Unterklasse: Neuelementare (Neoelementae)
Ordnung: Lichtgestalten (Luxfigura)
Unterordnung: Flammenlichter (Ignilux)
Familie: Irrlichter (Ignispiritdae)
Unterfamilie: Lagerlichter (Castraignispiridae)
Tribus: Urlagerlichter (Protoignispirini)
Gattung: Protoignis
Spezies: Protoignis maximus (Feuerlager)
Beschrieben: LUAN 2018
Unterart(en): Bisher keine bekannt.
Merkmale
Der Körper von Feuerlagern variiert, eine Verschmelzung kommt nur selten vor und ist untypisch. Meist werden solche Brandfeuer, wei große Ansammlungen von Feuerlagern genannt werden, durch starke Winde und extrem trockenen Böden provoziert. In der Regel sind einzelne Feuerlager im Durchmesser zwischen 40 und 100 Zentimeter breit und wachsen kreisrund an. Damit sind sie die größten bekannten Irrlichter. Weibliche Feuerlager sind überwiegend etwas kleiner im Durchmesser, erreichen aber auf der zentral gelegenen Stichflamme eine Höhe bis maximal 3 Meter und überragen so die Männchen mehrheitlich bis zu einem Meter Höhenunterschied. Feuerlager sind die einzig, bisher bekannten, rein bodenlebenden Irrlichter. Die Färbung variiert nur gering und ist bereits in einem roten bis oranggelben Farbton zu verorten, blaue und grüne Feuerlager sind seltene Raritäten. Die Färbungen sind geschlechtsunabhängig. Feuerlager produzieren aufgrund ihrer Größe sichtbar Rauch, dieser ist in der Regel schwarz und wird mit Asche begleitet. Weißer Rauch ist ein selten beobachtetes Phänomen, die Kombination aus Blauer Färbung und weißem Rauch gilt als die seltenste. Sie tritt nur bei etwa einem von Zehnmillionen Feuerlagern auf.
Die Temperatur eines männlichen Feuerlagers beträgt etwa 1000 °C, die der Weibchen liegt bei 1600 °C, wobei die Temperatur Größenschwankungen unterliegen kann, weshalb ein junges Weibchen, ähnlich heiß ist, wie ein älteres großes Männchen. Blaue Feuerlager erreichen sogar Temperaturen von bis zu 3200 °C, während grüne Feuerlager meist etwas kühler als die rötlichen Vertreter sind. Die Bewegung erfolgt in Ausbreitung mit dem Wachstum.
Lebensraum
Feuerlager besiedeln sämtliche Wasserfreien und damit trockenen Gebiete des Misspelled Archipelago, sie sind deutlich unempfindlicher gegenüber Umweltschadstoffen, als andere Irrlichter.
Lebensweise
Ernährung
Feuerlager ernähren sich von Gräsern, Kräutern und Laub. Dabei werden auch harte Pflanzen und Holzsorten nicht verschmäht. Die Irrlichter weiden in den Abend- und Morgenstunden und nachts langsamer als zu den heißen Mittags- und Nachmittagsstunden. Grund hierfür ist die nun trockenere Nahrung, welche leichter verzehrt werden kann. Pro Tag weiden sie etwa acht bis zehn Stunden lang. Tierische Nahrung wird ebenfalls genommen, wenn diese den Brennkreis nicht schnell genug verlassen kann.
Verhalten
Feuerlager weisen im Gegensatz zu anderen Irrlichtern nur ein geringes Sozialverhalten auf. Sie scheinen deutlich weniger zur Sozialverhalten fähig, als es ihre kleineren Verwandten auf dem Festland ausprägen. Eine direkte Kommunikation ist nicht zu beobachten, schnelleres Brennen deutet aber auf Stress wie Wind, Regen oder Nahrungsknappheit an. Feuerlager gelten als an der Umgebung desinteressiert, sie scheinen nur für Nahrung empfänglich. Außerdem sind sie nicht so vorsichtig wie ihre kleineren Verwandten, es ist einem Feuerlager egal, ob ihm ein User im Weg steht oder nicht. Sie brennen sich unaufhaltsam ihren Weg.
Fortpflanzung
Feuerlager pflanzen sich wie die meisten Irrlichter auf zwei verschiedenen Wegen fort. Dabei handelt es sich um eine Form von asexueller Klonung und sexueller Fortpflanzung. Die asexuelle Klonung geschieht häufiger und ist regelmäßig zu beobachten. Ist in der Mitte eines Feuerlagers die Nahrung aufgebraucht, entsteht ein Loch im Zentrum frei von brennbarem Material. Dieses sogenannte Feuerauge treibt das Feuerlager weiter auseinander, es erfolgt eine Abgrenzung in mehrere kleine Feuerlager, in der Regel sind es sechs. Diese lösen sich vom äußersten Rand des Feuerauges, dem Augenring, welcher gleich darauf verschwindet. Die sechs Feuerlager breiten sich in sechs verschiedene Kreisrichtungen aus. Dort trennen sie sich wieder auf, allerdings sind nun mehrere Gebiete um sie herum kürzlich verbrannt und wenig nahrhaft. Die Folge ist, dass in der Regel aus dem ursprünglichen Feuerlager bis zur asexuellen Fortpflanzung meist nicht mehr als sechs Klone überleben. Zur sexuellen Fortpflanzung kommt es bei Feuerlagern, wenn zwei verschieden geschlechtliche Flammen sich gegenüberstehen und die Nahrung streitig machen. Bei diesen Gegenfeuern, wie die sexuelle Paarung bei Feuerlagern genannt wird, steigt die Hitze der beiden Feuerlager weit über ihre normale Temperatur. Die Folge ist eine Verstärkung der Stichflammenausbildung beider Geschlechter, ein Mechanismus um sicherzugehen, dass die Funken (Sporen), die verbrannten Gebiete überfliegen können und neue Nahrungsgründe erreichen. Die beiden Feuerlager verbrennen den Boden bis nichts mehr übrig ist, dann sterben sie. Treffen zwei gleichgeschlechtliche Feuerlager oder zwei Klone aufeinander, konkurrieren sie um die Nahrung bis sie sterben, gelegentlich versuchen sie noch Funken zu bilden um ggf. anders geschlechtliche Funken durch Zufall zu erreichen. In seltenen Fällen, meist im Winter oder bei eher feuchter Witterung, werden Glutnester im Boden gebildet. Es handelt sich dabei um natürliche Ansammlungen brennbaren Materials, welche Feuchtigkeitsgeschützt, teilweise im Boden liegend, existieren. Auch Bauten von Tieren werden hierfür genutzt. Während der feuchten Witterung drehen die Feuerlager ihren Stoffwechsel auf ein Minimum zurück, sie sind in dieser Zeit sehr verletzlich und kaum größer als die Flamme einer großen Kerze. So überdauern meist mehrere, bis zu hundert, Feuerlager in einem Glutnest. Sobald die Wettersituation sich verbessert, verlassen sie das Glutnest. Zwar fegen sie in solchen Feuersbrünsten, wie die fluchtartigen Wanderungen und Abwanderungen, zum und von diesem Glutnest weg, bezeichnet werden, doch überlebt meist nur die Hälfte der Glutnestfeuerlager, das verlassen des Unterschlupfs.
Die Lebenserwartung von Feuerlagern liegt zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen bis hin zu Monaten, je nach Witterung. Die langlebigsten Feuerlager existieren in den Sommermonaten.
Gefährdung
Die BCS stuft das Feuerlager als gefährdet ein. Durch Bekämpfung und illegales Einfangen für Feuerlagerasche ist sein Bestand sehr geschrumpft. Heute gibt es noch etwa 20.000 wilde Feuerlager, die auf den Inseln des Misspelled Archipelago verstreut leben. Die Populationsentwicklung ist auf den verschiedenen Inseln des Verbreitungsgebiets sehr unterschiedlich: Auf Bellestrica haben sich die Bestände seit 2018 sogar vergrößert, hier leben heute 90 % aller wilden Feuerlager. Auch auf Beletristica existieren noch einige größere Bestände. Auf allen anderen Inseln des Misspelled Archipelago ist die Situation dagegen dramatisch: Hier sind alle Populationen von der Vernichtung bedroht. So gibt es auf der Hauptinsel Belletristika wohl nur noch etwa 300 dieser wilden Feuerlager. Das Errichten einer Zuchtstation auf dem Leuchtturm der Hauptinsel fördert eine Verbreitung der Funken auch auf andere Inseln und hat eine kleine positive Tendenz hervorgebracht. Allerdings könnten bei Windwechseln Funken auch aufs Meer getragen werden bzw. zu einer Neueinführung des Feuerlagers in Belletristica führen. Gelegentliche Feuerlagerfunde werden von der BCS und dem Meisterbellologen dokumentiert, eingefangen und in ihre natürlichen Gebiete zurückgeführt, möglich nur durch die Zusammenarbeit mit der Fährfrau Sharimaya, welche über die Zuchtstation und den Leuchtturm wacht. Eine zweite Zucht ist im Biotopenpark eingerichtet und hat bisher einige Klone hervorgebracht.
Kulturelle Bedeutung
Das Feuerlager ist in der Kultur Belletristicas deutlich unbekannter, als sein kleinerer Verwandte das Fagerleuer.
Nutzung
Die verbrannten Gebiete sind keinesfalls Tod, die Asche, welche Feuerlager erzeugen, gilt als äußerst gehaltreicher Dünger. Sie soll selbst tote Pflanzen wieder ins Leben zurückrufen und wird daher als Zauberasche bezeichnet und vertrieben. Die Abführung der Asche wird strengstens kontrolliert und wird teilweise durch die Zuchtstationen gehalten.
Taxonomische Synonyme
- Feuerlager (Iastra maximus) LUAN 2018
Anmerkungen
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