Ich kannte ihn mein Ganzes Leben. Oder besser ich dachte ich kenne ihn. Den der Pahir, der sich über den regelosen Körper meiner besten Freundin beugt ist ein anderer. Pahir ist ein stets gut gelaunter Kobold, der immer gut gelaunt ist, immer einen frechen Spruch auf Lager hat und so ein verdammt guter zuhörer ist. So sehr kann man sich in einem Kobold täuschen.
Nie wäre ich auf die Idee gekommen das Pahir ein Kobva ist, es gab nie Anzeichen dafür-bis jetzt. Ich kann ein Schluchzen nicht unterdrücken, was die Aufmerksamkeit von Pahir auf mich lenkt. Blut tropft von seinen spitzen Zähnen auf den hölzernen Lagerhallenboden,in seinen Augen blitzt das Verlangen nach Blut. Langsam kommt er zu mir und streichelt mir über die Wange. Ich erschaudere als seine kalte Finger meine Haut berrühren. "Keine Sorge Anolia du kommst auch noch dran."flüstert er sanft. "Wie kannst du nur Pahir. Wir sind deine Freunde."flüstere ich. " Jahrelang musste ich das verlangen nach Blut unterdrücken, doch der Durst ist so unerträglich und euer Blut ist so süss."flüstert er. Er kehrt zu meiner Freundin zurück um den letzten Rest Blut aus ihr zu saugen. Ich sehe mich verzweifelt um, doch einen Ausweg gibt es nicht. Pahir versperrt den Weg zur Tür, die Fenster sind zu weit oben als das ich rausklettern kann. In meiner Tasche habe ich stets ein Kräutermesser, doch der Satz meiner Lehrerin, Tuina kommt mir in den Sinn: 《 Kobolvampire oder Kobva sind sehr mächtige Wesen und können nur mit einem Speer der 7 Väter Kobolde getötet werden.》Pahir wendet sich von meiner Freundin ab und kommt auf mich zu. Sein Mund ist verschmiert von ihrem Blut, doch sein Durst ist noch längst nicht gestillt, dass sehe ich in seinen Augen, wo das Verlangen wie Diamante glitzert.
Seine kalten Finger gleiten meinen Hals entlang und suchen die Halsschlagader. Als er sie gefunden hat fährt er sanft an ihr entlang, ja beinahe zärtlich. Pahir zieht seine Finger zurück und gräbt seine Zähne in meinen Hals. Ich schreie vor schmerz als sich seine spitzen Zähne in mein Fleisch bohren. Gierig saugt Pahir mein Blut und ich spüre wie das Leben immer mehr aus mir weicht.
Die gierigen Augen von Pahir sind das letzte was ich sehe bevor alles um mich schwarz wird.