Definition des Registers
Die Immergrün-Indianerbarbe (Dawkinsia vinca) ist ein Fisch aus der Gattung der Dawkinsia und gehört somit den Karpfenfische (Cyprinidae). Es handelt sich um einen der dreißig Echten Räucherfische und gehört damit zu den Aaliteration-Arten.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Ohne Rang: Otophysi
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Unterfamilie: Smiliogastrinae
Gattung: Dawkinsia
Spezies: Dawkinsia vinca (Immergrün-Indianerbarbe)
Beschrieben: Luan 2018
Unterart(en): Keine
Merkmale
Die Immergrün-Indianerbarbe wird 15 bis maximal 18 Zentimeter lang. Ihr Körper ist seitlich abgeflacht und langgestreckt. Charakteristisch für die Männchen der Art sind die Schuppenerhebungen am Kopf, welche meist fedrig ausfransen und in verschiedenen Farben schillern. Die Augen sind groß und liegen näher zur Schnauzenspitze als zum Kiemendeckelrand. Ihr Durchmesser beträgt 29,3 bis 35,8 % der Kopflänge. Der Abstand zwischen den Augen entspricht ihrem Durchmesser. Die Schnauzenlänge ist geringer als der Augendurchmesser. Männchen haben einige kleine Tuberkeln auf der Schnauze, die sich bis in die Region zwischen den Augen erstrecken. Das Maul ist endständig, die Lippen dick. Die Maxillare reicht bis zum vorderen Augenrand. Am Oberkiefer ist ein kleines Bartelpaar vorhanden. Die Barteln erreichen 7,3 bis 13,4 % der Kopflänge. Das Schuppenkleid ist bei den Weibchen komplett grün, bei den Männchen existieren neben den Haubenschuppen sind rote Sprenkel, welche von der Körpermitte bis zur Schwanzbasis verlaufen. Auf dem Schwanzflossenstiel liegt hinter dem Anfang der Afterflosse ein dunkelgrüner Fleck, der sich über zwei bis fünf Schuppen erstreckt und bei beiden Geschlechtern auftritt, er wird auch als Setzfleck bezeichnet.
Aaliteration
Wie bei allen Räucherfischen, tritt auch bei der Immergrün-Indianerbarbe eine Aaliteration auf. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der Endoparabiose, welche zwischen einem reinaquatischen Lebewesen und einer Landpflanze auftritt. Samen der entsprechenden Pflanzenart sind über den Wind ins Wasser gelangt und haben dort in den Schleimhäuten des Fisches, insbesondere der Kiemen, ein Nährmedium gefunden. Über evolutionäre Prozesse wurden die aufgenommen Samen zu festen Bestandteilen der Lilien-Lachs. Sie schwimmen, zur Unterstützung ihres Partners, meist in Oberflächennähe, diese können so Fotosynthese betreiben, ein Teil des dabei erzeugten Zuckers und der gesamte Sauerstoff kommen der Immergrün-Indianerbarbe zugute. Sodas dieser auch in Sauerstoffarmen Gewässern überleben kann.
Das Immergrün der Immergrün-Indianerbarbe ist eine ausdauernde Pflanze, die meist Wuchshöhen von 5 bis 10 Zentimeter erreicht. An die achsenbürtige, schirmförmige Wurzel schließt ein kahler und geriefter Stängel an, welcher unter der Haut des Fisches verläuft. Die Blüte durchdringt die Haut am Setzfleck. Gelegentlich bilden die Stängel einen flachen Bogen und treiben auch außerhalb der Sitzflecken aus, was meist zu einer großen Schwimmbeeinträchtigung führt. Die gegenständigen Laubblätter sitzen fast direkt oder auf bis zu 2 Millimeter langen Stielen am Stängel und durchdringen ebenfalls die Haut. Sie werden teilweise vom Schuppenkleid gestützt und dienen so als zusätzliche Steuerruder, was dem Mobilitätsverlust durch die Blüten am Setzfleck entgegenwirkt. Die Spreiten der Blätter sind 2 bis 3, in manchen Fällen 4 Zentimeter lang und 0,5 bis einen Zentimeter breit. Die unteren Laubblätter, also denen in Nähe zum Kiemendeckel, haben eine eiförmig bis elliptisch bis lanzettliche Form, die oberen, mit zunehmender Nähe zur Afterflosse, sind hingegen länglich bis linealisch. Sie können nicht bewegt werden, verringern aber den Strömungsbestand deutlich. Alle Laubblätter sind am Rand sehr kurz bewimpert, diese sorgen für kleine Wasserverwirbelungen, welche ebenfalls dem Strömungsverlust durch die Blüten entgegenwirken sollen. Die Seitennerven der Laubblätter zweigen in einem Winkel von 10 bis 30 Grad von der Mittelrippe ab.
Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten stehen einzeln, lang gestielt in den Blattachseln der Stängel, sodass sie genau auf dem Sitzfleck gedeihen können. Dieser ist antiseptisch und antibakteriell, sodass der Pflanze wenig bedrohlich werden kann. Die Blüten haben einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern. Die Kronblätter sind zu einer 11 Millimeter langen Röhre verwachsen. In der Regel sind die Blüten hellblau bis violett und nur selten weiß. Das Immergrün der Immergrün-Indianerbarbe blüht von März bis Juni und fruchtet von Juni bis Juli. Aus jeder befruchteten Blüte entwickeln sich zwei Balgfrüchte; sie sind 35 bis 40 mm lang und enthalten vier bis acht Samen. Die Samen sind glänzend.
Nur die Balgfrüchte der letzten Blüte, sog. Pflanzwerdung, besitzen Erbgut, mit dem sich die Pflanze reproduzieren kann.
Das Immergrün der Indianerbarbe ist in allen Teilen giftig. Es enthält mehr als 40 Alkaloide, der Gesamtalkaloidgehalt beträgt 0,4 bis 1,4 Prozent. Hauptwirkstoffe sind Vincamin und Eburnamenin. Auch wenn alle Immergrünarten giftig sind, ist diese die mit abstand giftigste Art, ein weiterer Schutzmechanismus um die verringerte Mobilität des Fisches zu kompensieren.
Pflanzwerdung (Plantabiose)
Die sogenannte Plantabiose ist die finale Phase der Aaliteration und zeigt warum es sich um eine Parabiose handelt. Der Pflanzenpartner erweitert Zeit seines Lebens das Wurzelgeflecht im Körper des Fisches, da das Verhältnis anfänglich symbiotischer Natur gewesen ist, verweigert sich der Körper des Fisches nicht dagegen. Hat das Wurzelgeflecht den gesamten Körper des Fisches durchzogen, weitet es sich auf Haut und lebenswichtige Organe aus, der Tod des Fisches tritt ein. Dieser Vorgang kann Jahre dauern. Nach diesem handelt es sich bei dem Fischartigen Lebewesen nur noch um ein schwimmfähiges Wurzelgeflecht der Pflanze. Dieses Geflecht treibt in der Folge mangelnder Bewegungsfähigkeit an der Wasseroberfläche bis zum letzten Erblühen und ausstreuen der Samen in die Umgebung.
Lebensraum
Die Immergrün-Indianerbarbe lebt sowohl in langsam fließenden Gewässern mit schlammigen Böden als auch in relativ strömungsreichen, klaren Gewässerabschnitten mit steinigen Böden. Gewässer mit saurem PH-Wert werden dabei bevorzugt. Die Art beschränkt sich hauptsächlich auf die Regenwaldgebiete im Osten von Origin innerhalb des Biotopenreservats. Tringt aber auch in angrenzende Flusssystem vor. Auch in einer Vielzahl von Seen ist sie anzutreffen.
Lebensweise
Ernährung
Sie ernährt sich von pflanzlichem Material, wie auch winzigen Wasserlebewesen.
Verhalten
Die Immergrün-Indianerbarbe kommt in Schwärmen vor und gilt als eher tagaktiver Fisch.
Fortpflanzung
Laichende Weibchen legen 300 bis 500 Eier, die leicht kleben und im Pflanzengewirr haften bleiben. Die Larven schlüpfen nach zwei Tagen und schwimmen nach weiteren zwei Tagen frei.
Gefährdung
Die BCS führt die Art in der Bunten Liste als stark gefährdet. Der Bau von Staudämmen und der Fang zu aquaristischen Zwecken gelten als Hauptgrund für die Gefährdung der Art. Ein Nachzüchtungsprogramm hat im Biotopenpark bereits begonnen.
Taxonomische Synonyme
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Kulturelle Bedeutung
Die Immergrün-Indianerbarbe ist eine beliebte Aquarienart. Welche aufgrund ihrem meist eher friedlichen Charakter mit anderen Süßwasserfischen des gleichen Milieus in Gesellschaftsaquarien haltbar ist.
Das Immergrün der Immergrün-Indianerbarbe wurde früher als Heilpflanze zur Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt, da dies aber auch ein Spiel mit dem Tod ist, werden heute die Pflanzenteil nicht mehr oder nur selten genutzt. Die Gefahr von Blutschädigungen ist durch diverse Begleitkomponenten, dabei das größte Problem. Letztlich findet die Pflanze nur noch bei zerebralen Durchblutungsstörungen Anwendung, bei dem kein andere Präparat mehr helfen kann.
Räucherfisch
Die Immergrün-Indianerbarbe ist einer der Echten Räucherfische, diese werden zu feierlichen Anlässen verbrannt (nach der Pflanzwerdung, wird daher als veganes Produkt angesehen) und sind so Ausdruck der Vorfreude auf kommende Ereignisse. Hierfür werden die pflanzgewordenen Hyazinthen-Hechte getrocknet, mit brennbarem Öl und Harzen bestrichen, welche den pflanzgewordenen Fisch nicht nur konservieren, sondern auch den Arttypischen-Geruch konservieren. Der pflanzgewordene Fisch selbst wird auf einen kleinen Holzspieß gespießt oder in der bloßen Hand verbrannt. Bei der Immergrün-Indianerbarbe entfaltet sich ein leicht fischiges Aroma, da das Immergrün nicht duftet.
Anmerkungen
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