Hermine wachte nur langsam auf. Sie fühlte sich, als wäre ihr Kopf doppelt so groß wie gewöhnlich. Orientierungslos tastete sie um sich herum, öffnete ihre Augen, nur um sie direkt wieder zu schließen: Die Helligkeit schien wie ein Pfeil direkt in ihr Gehirn zu schießen. Was war nur geschehen? Wieso lag sie in ihrem Bett und fühlte sich nicht ausgeruht wie sonst? Mit einem Stöhnen öffnete sie die Augen erneut.
„Du bist wach.“
Die kalte Stimme vertrieb Augenblicklich jegliche Müdigkeit, die noch in ihr steckte. Entsetzt richtete Hermine sich in ihrem Bett auf: „Riddle! Was tust du in meinem Zimmer?“
„Darauf warten, dass du endlich wach wirst“, gab er zurück, als wäre es das Natürlichste der Welt. Er klappte das Buch zu, in dem er offensichtlich bis eben gelesen hatte, stand auf und schritt langsam, aber bestimmt zu ihr hinüber. Nervös rückte Hermine zur Seite, als er sich ungefragt neben ihr auf der Bettkante niederließ.
„Erzähl mir, Hermine“, forderte er, sein Blick voller Strenge auf sie gerichtet: „Wie kommt es, dass du dich von jemandem wie Avery fangen lässt?“
Für einen Moment war Hermine verwirrt, doch dann kamen die Bilder des vergangenen Abends zurück. Wie ein Alptraum tauchte das grinsende Gesicht von Avery vor ihr auf, sein lusterfülltes Stöhnen, seine Hand, die sie erbarmungslos auszog. Von plötzlicher Übelkeit gepackt, presste Hermine sich eine Faust auf den Mund, während sich die andere in ihrer Decke vergrub. Das letzte, woran sie sich erinnerte, war, dass niemand geringeres als Tom Riddle aufgetaucht war. Was war danach geschehen?
„Ich wiederhole meine Frage nur ungern“, schnitt Toms Stimme scharf durch ihre Gedanken: „Wie bist du in so eine erbärmliche Situation geraten?“
Hermine schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter, ehe sie sich zu ihm umdrehte. Gab er wirklich ihr die Schuld? Kopfschüttelnd zischte sie: „Solltest du dich nicht eher fragen, warum einer deiner Lakaien eine Dame so behandelt?“
„Nein“, kam die schlichte Antwort, als wäre die Frage völlig überflüssig: „Ihn verstehe ich. Dich jedoch nicht.“
„Ihn verstehst du?“, wiederholte Hermine ungläubig: „Du verstehst, warum ein Mann sich mit Gewalt einer Frau nähert? Hast du eine Ahnung, was da gestern passiert ist? Er hat…“, sie unterbrach sich. Warum zögerte sie, es einfach auszusprechen? Es war ja nicht so, als könnte sie es ungeschehen machen, wenn sie nicht drüber sprach! Sie hob ihr Kinn ein wenig: „Er hat mich vergewaltigt! Wie kannst du das verstehen?“
Zitternd beobachtete sie, wie ein heimtückisches Grinsen auf Riddles Gesicht erschien. Er hatte tatsächlich die Dreistigkeit, darüber zu lachen. Am liebsten hätte sie ihn auf der Stelle umgebracht.
„Gar nichts hat er“, sagte Tom schließlich mit einem sanften Lächeln: „Dieser Ritter in strahlender Rüstung hier“, fügte er mit einer ironischen Geste auf sich selbst hinzu, „hat deine Unschuld verteidigt, holde Maid.“
„Du… was?“, hauchte Hermine getroffen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, was geschehen war, nachdem Riddle aufgetaucht war, doch die Tatsache, dass sie sich abgesehen von ihrem Kopf nicht anders fühlte, verriet ihr, dass er vermutlich die Wahrheit sprach. Tom Riddle hatte sie gerettet. Ihr Atem beschleunigte sich. Sie wollte gar nicht wissen, was seine Gründe dafür gewesen sein mögen.
„Hermine“, zog da Tom ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich: „Sieh mich an. Nur, weil ich verstehe, warum Avery das tun wollte, bedeutet das nicht, dass ich das gut heiße. Ich würde niemals zulassen, dass irgendein Mann dich anfasst. Und wenn es nötig sein sollte, werde ich deine Ehre immer wieder verteidigen.“
Sie erwiderte seinen Blick. Seine dunklen Augen schauten sie so offen und aufrichtig an, wie sie es noch nie gesehen hatte. Er sprach die Wahrheit. Doch warum? Warum lag ihm so viel an ihrer Ehre? Er hatte doch selbst nicht nur einmal angedeutet, dass er sich ihren Körper mit Gewalt nehmen würde, nur, um ihren Willen zu brechen. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Sie war ihm dankbar für seine Hilfe, so ungerne sie es auch sein wollte. Schon am Abend zuvor hatte sie eine merkwürdige Erleichterung verspürt, als er aufgetaucht war. Woher nur war diese Gewissheit gekommen, dass er ihr helfen würde? Er hatte nichts getan zuvor, was darauf schließen ließ, dass er sich um sie sorgte.
„Sorgst du dich um mich?“, formulierte sie die brennende Frage aus. Sie konnte es einfach nicht glauben. Was übersah sie nur?
„Aber ja“, antwortete Tom ohne zu zögern: „Natürlich sorge ich mich um dich.“
Wie um seine Worte zu unterstreichen, griff er nach ihrem Gesicht und zog sie in einen zärtlichen Kuss. Verwirrt ließ Hermine ihn gewähren. Irgendetwas stimmte hier nicht, irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Und was noch viel beängstigender war: Irgendetwas stimmte mit ihr nicht! Als hätte sie keine Kontrolle über ihren Körper, lehnte sie sich an ihn, kuschelte sich an seine Brust, während er seine Arme um sie legte. Diese freundliche Berührung, der Körperkontakt zu einem anderen Menschen, der sie gerade nicht bedrohte, bildete einen so starken Gegensatz zu ihrer Erfahrung vom Vorabend, dass sie sogar bereit war zu vergessen, dass es Tom Riddle war, der sie gerade tröstete.
Und Trost brauchte sie.
„Ich hätte jetzt wirklich gerne eine Antwort auf meine Frage“, flüsterte ihr Tom nach geraumer Zeit zu. Unwillig unterbrach Hermine die angenehme Kuscheleinheit: „Frage?“
„Wie es überhaupt dazu kommen konnte. Wie ist es Avery gelungen, dich so in die Ecke zu drängen.“
Beschämt ließ Hermine den Kopf hängen: „Ich war… unaufmerksam. Ich meine, ich hatte schon gemerkt, dass irgendetwas nicht richtig war, aber ich habe meine Instinkte ignoriert. Und deswegen hatte ich den Zauberstab in der falschen Hand, als Avery um die Ecke kam. Er ist wirklich schnell mit seinem Expelliarmus. Naja, was soll ich ohne Stab tun? Ich bin vielleicht nicht so schwächlich wie andere Frauen, aber… Avery ist ziemlich stark.“
„Unachtsam, mh?“, murmelte Tom und rieb sich sein Kinn. Verwirrt blinzelte Hermine. Was bezweckte er mit der Frage? Wieso gab er ihr das Gefühl, als hätte sie etwas falsch gemacht? Bevor sie diese Frage aussprechen konnte, hatte Tom sie erneut in seine Arme gezogen und streichelte ihr zärtlich über den Rücken: „Das wird nicht wieder vorkommen, nicht wahr? Du wirst zukünftig besser Acht geben und auf der Hut sein, oder, Hermine?“
Er hörte auf, sie zu streicheln: „Es wird keinen zweiten solchen Vorfall geben, richtig?“, sagte er und es klang nicht nach einer Frage. Seine Hand wanderte zu ihrem Kopf, wo er nach ihren Haaren griff und ruckartig daran zog, um sie zu zwingen, ihn anzusehen: „Du wirst nie wieder vor irgendeinem anderen Mann Schwäche zeigen, nicht wahr, Hermine?“
Daher wehte also der Wind. Hermine verstand augenblicklich. Natürlich, wie hatte sie auch nur für eine Sekunde annehmen können, dass er sich tatsächlich um ihrer selbst Willen um sie sorgte? Darum bemüht, nicht von Schmerz aufzuheulen, erwiderte sie: „Wenn ich es verhindern kann, sicher nicht!“
Sein Griff wurde fester und nun entfuhr ihr doch ein schmerzerfüllter Laut. Sein zuvor warmer, offener Blick wurde hart: „Das reicht mir nicht. Es wird nie. Wieder. Passieren.“
„Was willst du von mir?“, zischte Hermine wütend: „Glaubst du, mir hat das Spaß gemacht?“
„Ich sehe, wir kommen hier nicht weiter“, stellte Tom fest und ließ sie los. Rasch rückte sie von ihm ab, ohne ihn dabei jedoch aus den Augen zu lassen. Seine Stimme war eiskalt, als er schließlich nach einer langen Pause fortfuhr: „Du gehörst mir, Hermine. Du lässt mir hier keine andere Wahl. Fühle dich geehrt, Liebes. Ab dem heutigen Tag bist du die Gefährtin von Tom Riddle. So wird jeder wissen, dass es unklug wäre, dir auch nur ein Haar zu krümmen.“
„Was?“
Die Kälte wich nicht aus seinen Augen, als er sie angrinste: „Warum so überrascht? Wenn du deine Ehre nicht selbst verteidigen kannst, muss ich es eben tun. Oder dachtest du wirklich, ich lasse mir mein Spielzeug von irgendeinem anderen Mann beschmutzen?“
„Ich bin kein Objekt!“, fauchte Hermine ihn wütend an und sprang aus dem Bett. Sie konnte nicht glauben, dass Riddle sich dazu herablassen würde, eine Beziehung zu ihr vorzuspielen, nur damit er der einzige sein konnte, der sie quälte. Dachten Männer zu dieser Zeit tatsächlich immer noch, dass sie frei über das Leben von Frauen bestimmen konnten?
„Ist es dir lieber, wenn ich mein Spielzeug jetzt auf der Stelle benutze, alle Spiele, auf die ich Lust habe, spiele, bis es völlig kaputt ist? Ist es das, was du willst?“
Während Tom ihr diese Fragen entgegen geschleudert hatte, war er Schritt um Schritt auf sie zugegangen, bis er schließlich direkt vor ihr zum Stehen kam. Noch immer war sein Blick eiskalt, und genau das sagte Hermine, dass er nicht scherzte. Sie brauchte keine lebhafte Fantasie, um sich auszumalen, was genau er mit ihr, seinem Spielzeug, vorhatte. Sie schluckte. Vielleicht war es für den Moment besser, wieder die unterwürfige Hermine hervorzuholen.
„Tom“, flüsterte sie leise, während sie ihre Stirn gegen seine Brust sinken ließ: „Das war es nicht, was ich meinte.“
Das triumphierende Grinsen auf seinem Gesicht entging ihr, als er seine Arme um sie schloss: „Das habe ich auch nie wirklich angenommen, Liebes. Also, was meinst du, würdest du mir die Ehre erweisen und meine Freundin werden?“
„Mit Freuden.“
Wie zur Besieglung ihres Schicksals küsste Tom sie erneut, voller Leidenschaft und Hingabe, doch sie spürte deutlich, dass er innerlich beinahe platzte vor Selbstzufriedenheit. Entschlossen erwiderte sie den Kuss. Diese Schlacht mochte er gewonnen haben, doch der Krieg war noch lange nicht vorüber!
oOoOoOo
„Hermine!“
Überrascht blickte diese von ihrer Teetasse auf. Abraxas war gerade in das kleine Studierzimmer getreten und kam, kaum dass er sie bemerkt hatte, mit eiligen Schritten auf sie zu. Ohne ihre Aufforderung abzuwarten, ließ er sich neben ihr auf das Sofa nieder und ergriff mit seinen Händen ihre beiden: „Hermine, Merlin sei Dank, du bist wohlauf.“
Hermine war dankbar, dass sich außer ihnen niemand in dem kleinen Zimmer befand. Es war ihr lieber, wenn möglichst keiner ihrer Mitschüler von dem Vorfall erfuhr. Sie legte ohne größere Mühe ein warmes Lächeln auf ihre Lippen – dieser junge Mann hier meinte seine Sorge wenigstens ehrlich: „Abraxas, guten Morgen. Wie kommt es, dass du von meinem Unwohlsein erfahren hast?“
Ohne ihre Hände loszulassen, erklärte er: „Als Tom gestern Abend mit dir in den Armen zurückkehrte, war ich noch wach. Er hatte besorgt geklungen, als er auf die Suche nach dir gegangen war, da konnte ich schlecht einfach zu Bett gehen. Und, bei Merlin, du warst jämmerlich anzusehen. Sag, was ist geschehen? Tom wollte mir nichts erzählen.“
Die Vorstellung, dass Tom Riddle sie in seinen Armen durchs Schloss getragen hatte, ließ Hermine aufs Neue erschaudern. Und was sollte sie Abraxas erzählen? Wie sie diesen ehrenhaften Mann kannte – und wenn sie die Regeln dieser Zeit korrekt einschätzte – würde er Avery augenblicklich zu einem Duell auffordern, wenn er die Wahrheit erfuhr. Sie entschied sich für die einfachste Lüge, die ihr einfallen wollte: „Ich habe mich wohl übernommen. Ich habe so lange gelernt gestern, das hat mein Körper mir nicht gut gedankt. Ich fürchte, ich muss gestehen, dass ich ohnmächtig geworden bin. Den Kopfschmerzen nach zu urteilen, mit denen ich heute aufgewacht bin, habe ich mir im Fallen irgendwo den Kopf gestoßen.“
Wenn möglich wurde der Ausdruck auf seinem Gesicht noch besorgter: „Oh, Hermine, du musst besser auf dich Acht geben. Dein akademisches Interesse in allen Ehren, doch was bringt dir die beste Bildung, wenn du auf halbem Wege ans Krankenbett gefesselt wirst?“
Dankbar drückte Hermine ihm die Hände: „Deine Sorge um mich ehrt dich, Abraxas. Und ich bin wirklich glücklich, dass du mich so offen daran teilhaben lässt. Wir waren einander zuletzt nicht mehr so nahe und ich habe die Gespräche vermisst.“
Erst, als Abraxas tiefrot anlief, ging Hermine auf, dass ihre Worte zu dieser Zeit vermutlich beinahe einem Liebesgeständnis gleichkamen. Errötend fügte sie rasch hinzu: „Du bist ein wertvoller Freund und ich möchte nicht auf dich verzichten.“
Trotz ihrer Klarstellung brauchte Abraxas noch einige Momente, ehe er ihr wieder in die Augen sehen konnte. Dann jedoch war sein Selbstbewusstsein offensichtlich mit größerer Stärke zurückgekommen. Er führte ihre beiden Hände an seine Lippen und flüsterte beinahe unhörbar, den Blick intensiv auf sie gerichtet: „Und du bist eine wertvolle Freundin. Du bist eine Frau, wie jeder Mann sie sich an seiner Seite wünschen sollte. Wenn es mir frei stünde, glaube mir, Hermine, ich wäre gerne mehr für dich als nur ein guter Freund.“
Überwältigt von diesem Geständnis starrte Hermine ihn an. Sie hatte nicht erwartet, dass der Großvater von Draco Malfoy ihr seine Liebe gestehen würde. Und wo kam das plötzlich her? Hatte er sie nicht in den letzten Wochen absichtlich ignoriert oder zumindest weniger warm behandelt, nachdem sein neuer Meister, Riddle, ihn an die kurze Leine genommen hatte? Woher kam der Sinneswandel, dass er sich seinem Meister nun doch ein Stück weit widersetzte?
Eine Antwort darauf finden zu müssen, blieb Hermine erspart, doch sie war keinesfalls glücklich darüber. Mitten in diese mehr als intime Szene trat kein geringerer als Tom Riddle ein. Sein Blick fiel augenblicklich auf ihre ineinander verschränkten Hände und die roten Gesichter. Das übliche, unverbindliche Lächeln, das zuvor sein Gesicht geziert hatte, verschwand und machte einer ausdruckslosen Maske Platz, die kaum wirklich seinen Zorn verdeckte. Beinahe meinte Hermine, seine Augen würden rot leuchten, doch als sie blinzelte, um genauer sehen zu können, war alles wieder normal.
„Abraxas“, begrüßte er seinen Gefährten, der beim Anblick von Tom käseweiß angelaufen war und Hermines Hände sofort losgelassen hatte: „Und Hermine. Ich sehe, ihr habt eure alte Freundschaft wieder aufgenommen. Was für ein Glück.“
„Tom, ich wollte nicht…“, setzte Abraxas an, der nun offensichtlich doch Angst vor der eigenen Courage bekommen hatte, doch Tom ließ ihn nicht ausreden: „Nein, wirklich, ich freue mich, dass du nicht länger negative Gefühle gegenüber Hermine hier hast. Da fällt es mir so viel leichter, dir, meinem besten Freund, berichten zu können, dass Hermine heute Morgen eingewilligt hat, fortan zu mir zu gehören.“
Seine ausdruckslose Maske hatte sich bei den letzten Worten in ein strahlendes Lächeln verwandelt und er legte Hermine in einer liebevollen Geste eine Hand auf die Schulter. Mühsam schluckte sie, dann legte sie ihrerseits eine Hand auf seine und nickte: „Ja, lieber, guter Freund, ich könnte den Gedanken nicht ertragen, wenn der beste Freund von Tom ihm ob seiner Beziehung zu mir zürnen würde.“
Wenn möglich, so wurde Abraxas noch blasser. Sichtlich mit den Worten ringend, stammelte er schließlich: „Oh, welch glückliche Neuigkeit. Ich gratuliere dir, in Hermine hast du eine wahrhaft herausragende Hexe erobern können. Und ich gratuliere dir, Hermine, auch wenn es niemanden verwundern sollte, dass selbst unser Schulsprecher deinem Charme nicht widerstehen konnte.“
Umständlich erhob Abraxas sich, um Tom zur Gratulation die Hand zu reichen. Mit einem gütigen Nicken ergriff dieser seine Hand: „Danke, guter Freund. Ich hoffe sehr, dass alle anderen Männer unser Band genauso ehren werden wie du. Ich könnte es nicht verzeihen, wenn irgendjemand sich ihr mit anderen als freundschaftlichen Absichten nähern würde.“
Hermine verstand sofort, dass Tom diese Worte als Warnung für Abraxas meinte, und jener verstand es ebenso. Mit einer hastigen Verbeugung verabschiedete er sich. Sie wünschte, er hätte niemals zu ihr gesagt, was er gesagt hatte. Sie wünschte, es stünde anders um seine Gefühle. Auch, wenn er einer der ersten Todesser sein würde und seine Familie sich diverser grausamer Verbrechen schuldig machen würde, noch war Abraxas der mit Abstand anständigste Mann in dieser Zeit. Er schenkte ihr aufrichtige Freundschaft. Und spätestens jetzt, da Tom Riddle seinen Standpunkt klar gemacht hatte und Abraxas seine Gefühle offen gelegt hatte, würde sie der Grund dafür werden, dass seine Loyalität zu schwanken begann. Sie betete, dass ihre Freundschaft zu ihm keinen bleibenden Schaden hinterließ, dass sie nichts am Verlauf der Zukunft geändert hatte.
Was würde geschehen, wenn Tom Riddle sich eines Tages offen gegen sie stellen würde? Würde Abraxas an seiner Seite bleiben?