Unbarmherzig brannte die Sonne auf die Nubische Wüste hinab. Die prächtigen Bauwerke, in denen einst die Pharaonen residierten, waren Verfallen, ein Leichentuch aus Sand bedeckte die Tempel, in denen die Priester den Göttern dienten. Seit Jahrtausenden ruhten Geheimnisse und Uraltes Wissen unter dem Sand. Bis jetzt. Eine kleine Expedition der Deutschen Orientgesellschaft war bis in das abgelegene Tal, das fern von den beeindruckenden Ruhestätten der alten Könige lag, vorgedrungen grub nun nach verlorenen Schätzen. Schweiß rann den Arbeitern in Strömen über die Gesichter, während Sie immer tiefer gruben, stets in der Hoffnung endlich etwas zu finden. Rufe wurden laut, als einer der Arbeiter auf mehrere Steinquader stieß. Die Leiter der Ausgrabung eilten herbei und untersuchten den Fund. Nach einer Hitzigen Diskussion entschied man sich, die Ausgrabungen fortzusetzen. Nach weiteren langen Stunden traten immer mehr Details ans Tageslicht. Am Ende standen die Archäologen vor einer riesigen Tempelanlage, deren Ausmaße jene von Memphis, Thebens und Abydos bei weitem übertrafen. Mächtige Säulen, mit fremden Hieroglyphen geschmückt, säumten einen Weg, der zu den Pforten eines riesigen Tores führte, das hinab in die Tiefe der Erde zu führen schien. Die Sonne stand schon am Horizont und warf lange Schatten auf die Ausgrabungsstätte, die von Fackeln und Petroleumlampen erhellt wurde. Die beiden Ägyptologen, welche die Ausgrabung leiteten, standen vor dem Eingang des Tempels und sahen sich verwundert um. Heinrich Simmenthal musterte die Säulen und strich sich nachdenklich über seinen grauen Schnurrbart.
»Was meinst du, wie alt ist diese Anlage?«, fragte er seinen Kollegen, der neben ihm stand. Dieser schob seinen Tropenhelm in den Nacken und wischte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. Dabei fiel ihm eine Strähne seines blonden Haares ins Gesicht. Bei dem Angesprochenen handelte es sich um Xaver von Diefenbach. Obwohl er mit Ende zwanzig noch recht jung für den Posten des stellvertretenden Expeditionsleiters war, galt er nicht nur wegen seines Namens als Berühmtheit in der modernen Ägyptologie. Mit dieser Entdeckung stand einer Berufung in höhere Positionen nichts mehr im Wege. Aber noch war es nicht soweit, erst musste dieser Fund genauestens untersucht und katalogisiert werden.
»Gute Frage. Der Architektur und der Grad der Verwitterung nach zu urteilen würde ich sagen, dass die Anlage entweder in der letzten Phase der frühdynastischen Zeit oder im alten Reich erbaut wurde. Vielleicht in der zweiten oder dritten Dynastie. Also beträgt ihr Alter etwa fünftausend Jahre.«
Simmenthal nickte bedächtig und zwirbelte nervös an einem Ende seines Bartes. »Dann wäre es die älteste Anlage, die man bisher gefunden hat.«
Erneut legte sich Schweigen zwischen die Beiden. Langsam begriffen sie das ganze Ausmaß ihrer Entdeckung. Eine leichte Brise frischte auf und ließ die beiden Männer leicht frösteln. Es schien als würde etwas Gigantisches im Innern des Tempels aufwachen und langsam anfangen zu atmen.
»Ich wünschte wir könnten jetzt schon ins Innere vorstoßen.«, sagte Xaver.
»Ja, ich auch.«, antwortete Heinrich seufzend. »Aber die Lichtverhältnisse lassen es nicht zu. Wir müssen uns bis morgen gedulden. Du solltest versuchen etwas zu schlafen.« Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zurück ins Lager. Xaver verweilte noch einen Moment vor dem Tor und starrte in die Dunkelheit. Wieder wehte eine leichte Brise über die Ruinen und schien ihn zu rufen. Verwirrt schüttelte er den Kopf und wandte sich auch ab um sich schlafen zu legen.
***
Dunkelheit umfing ihn und er hatte das Gefühl zu schweben. Er wusste weder wer oder wo er war. Nur, dass er auf eine Reise geschickt werden würde, war gewiss. Vor ihm begann die Dunkelheit zu leuchten und langsam tauchte er in das weiße Licht ein. Ein Dröhnen erfüllte seine Ohren und er begann zu fallen. Das Licht wurde schwächer und er stürzte durch die endlose Schwärze. Unzählige Galaxien zogen an ihm vorbei und unbekannte Sterne funkelten in der Ferne. Eisige Kälte umfing ihn in den Gletscherschluchten von Nikara, die Lava der Vulkane Bharatis verbrannte seine Lungen, die Bestien, die in den dampfenden Dschungeln Indiras umherschlichen hetzten ihn und der heiße Wüstensand Sanandas schmirgelte seine Haut glatt. Als er die Erde erreichte, stürzte er in den Urozean und fiel auf dessen Grund in einen Äonenlangen schlaf. Erst das Netz eines minoischen Fischers brachte ihn zurück an die Oberfläche. Lemuria, Atlantis, Hyperborea und Khem. All jene Reiche durchwanderte er und erlebte ihren Aufstieg und Untergang ehe seine Reise in den Tiefen unter der nubischen Wüste vorerst ein Ende fand.
Xaver fuhr hoch. Durch einen kleinen Spalt zwischen Zeltplane und Stange konnte er einen Blick nach draußen werfen. Die Sonne ging gerade auf und färbte den Horizont rot. Verwirrt fuhr er sich mit der Hand durch das Haar und rieb sich die Augen. Was hatte er nur geträumt? Er wusste zwar, dass ihm sein Unterbewusstsein bei großer Anspannung dem einen oder anderen wirren Traum bescherte, aber keiner war so wirr und doch klar gewesen, wie der vergangene. Langsam erhob er sich von seinem Feldbett und spritzte sich etwas Waschwasser ins Gesicht, ehe er die Zeltplane zurückschlug und ins Sonnenlicht trat.»Guten Morgen, Xaver.«, begrüßte ihn Heinrich als er die Ausgrabungsstelle betrat.
»Morgen«, erwiderte er mit einem knappen Nicken. Heinrich sah ihn besorgt an.
»Alles in Ordnung mit dir? Du bist etwas blass.«
Er zuckte nur mit den Schultern.
»Ich habe schlecht geschlafen. Das ist die Aufregung.«
Heinrich nickte zwar verständnisvoll, jedoch lag immer noch ein besorgter Ausdruck auf seinem Gesicht. Er hoffte, dass sein junger Kollege bei der Erkundung des Tempels nicht einen Schwächeanfall erlitt, denn dann müssten sie die Ausgrabung unterbrechen. Jede Verzögerung kostete Geld und Heinrich konnte Verschwendungen nicht ausstehen.
»Wenn du dich nicht gut fühlst, kannst du auch im Lager bleiben«, schlug er Xaver vor. Dieser schüttelte jedoch bestimmend den Kopf.
»Das hättest du wohl gerne! Du willst den Ruhm wohl alleine einstreichen was?«, antwortete er und ein freches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Heinrich atmete auf. Die Rückkehr des Humors seines Kollegen war ein gutes Anzeichen für eine Besserung seines Gesundheitszustandes. Xaver klopfte Heinrich ermunternd auf die Schultern und eilte voraus um die Tempelanlage zu betreten.
***
Schatten tanzten auf den Wänden, als die Dunkelheit durch das Licht von den Fackeln und Petroleumlampen der Forscher und deren Ausgrabungshelfern vertrieben wurde. Die Hieroglyphen an den Wänden wurden aus ihren Jahrtausende währenden Schlaf gerissen und enthüllten lange verborgenes Wissen. Xaver strich mit der Hand prüfend über die Wand. Zwischen den Glyphen tauchten immer wieder Unregelmäßigkeiten auf, die dazu führten, dass in den Texten anscheinend Wörter oder sogar ganze Passagen fehlten.
»Weißt du was es mit diesen ‚Löchern‘ auf sich hat? Ist es normaler Abtrag?«
Heinrich schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht. Vermutlich hat sich der Pharao eines Verbrechens schuldig gemacht und als Strafe dafür wurde sein Name aus der Chronik getilgt. Das betrifft sowohl Obelisken als auch diese Anlage. Schau mal hier.« Er deutete auf eine Passage, in der die Errungenschaften des Herrschers gepriesen wurden. »Bei normaler Verwitterung würden auch die umliegenden Glyphen betroffen sein. Aber hier sind nur diejenigen betroffen, die den Herrscher repräsentieren.« Mit einer Hand berührte er die Stelle und fuhr mit dem Finger über die raue Oberfläche des Steins. »Außerdem ist die Fläche zu eben. Hier wurde eindeutig Werkzeug verwendet.«
Xaver strich sich nachdenklich über das Kinn. »Was könnte das für ein Verbrechen gewesen sein? Hier findet sich nichts, nicht mal eine Andeutung.«
Heinrich kratze sich am Kopf. »Gute Frage, bisher gab es nur wenige Fälle in denen diese Strafe verhängt wurde. Und das waren meistens schwerwiegende Vergehen. Meistens handelte es sich um Staatsversagen oder Häresie.«
Xaver hielt einen Moment inne und musterte die Wand. Sein Auge glitt über die verblasste Farbe und untersuchte die Passagen nach Andeutungen die eine solche Strafe rechtfertigten. Aber seine Suche war vergebens. Als er eine entsprechende Frage an Heinrich richtete, schmunzelte dieser leicht. »Natürlich wurde auch der Grund für das Verbrechen aus den Chroniken getilgt.«, lautete seine Antwort. »Du darfst nicht vergessen, dass die Pharaonen damals als Götter galten und somit eine Ausbreitung des Kultes verhindert wurde. Teilweise kam es sogar zu Massenhinrichtungen.«
Schweigend gingen die beiden weiter. Ihr Weg führte sie immer tiefer hinab in die Katakombe des Tempels und mit jedem Meter, den sie voranschritten wuchs die Aufregung in Xaver. Am Ende des Ganges fanden sie einen zugemauerten Durchgang, in dessen Mitte ein großes Siegel prangte. Ein Großteil der Lehmplatte wurde von dem rechten Auge des Horus eingenommen, um das sich wenige andere Glyphen fügten. Aufgeregt trat Heinrich näher und beleuchtete das Siegel aus der Nähe.
»Schau dir das mal an«, rief er erregt aus. »Es scheint so als hätten wir eine Grabkammer gefunden!«
Auch Xaver musterte das Siegel neugierig. Es kam ihm seltsam vertraut vor, jedoch konnte er sich nicht entsinnen es jemals gesehen zu haben. Er schüttelte nur den Kopf und versuchte dieses Gefühl zu verdrängen. Heinrich winke einen der Grabungshelfer vorbei und ließ sich Hammer und Meißel reichen. »Das Siegel werden wir uns im Lager genauer ansehen.« Mit diesen Worten begann Heinrich das Siegel langsam von dem Durchgang zu lösen. Xaver trat nervös auf der Stelle. Er platzte fast vor Neugier und er konnte es kaum erwarten die Grabkammer zu betreten, zumal ihm dieses unbekannte Gefühl magisch an diesen Ort zog. Was mochten sie dort finden? Würden Sie einen Hinweis auf das Verbrechen finden, weswegen der Name von den Wänden getilgt wurde? Diese und noch weitere Fragen spukten in Xavers Kopf herum und er vergaß die Umwelt um sich herum. Als Heinrich ihn erneut ermahnte, kehrte er zurück in die Gegenwart und griff rechtzeitig zu, um zu verhindern, dass das die Lehmplatte zu Boden fiel und zerbrach. Auf einem Wink Heinrichs hin kamen die Grubenarbeiter zur Tür und stemmten sie mit mehreren Eisen auf. Ein modriger Lufthauch schlug ihnen entgegen und jagte ihnen einen langen, eisigen Schauer über den Rücken. Für einen Moment tauchten längst vergangene Bilder vor Xavers Auge auf. Der Raum war von Fackeln erhellt und verräterische Wachen zerrten ihn zum leer stehenden Sarkophag. Seinen Sarkophag. Er schüttelte den Kopf um die Vision zu vertreiben. Seine Vorstellung, angestachelt von Heinrichs Äußerungen, spielte ihn wieder einen Streich.
Die Grabkammer hatte einen quadratischen Grundriss und war bar jeden Prunks, den man in anderen Grabmälern gefunden hatte. Die Kanopen, welche die Innereien des toten Herrschers fehlten ebenso wie die Grabbeilagen und Statuen von schützenden Gottheiten. Der äußere des Sarkophags war aus schwarzem Stein gefertigt, der das Licht zu schlucken schien. Es schien so, als wenn man dem Toten trotz seines Titels nicht dem Einzug ins Totenreich gewähren wollte. Heinrich schritt die Wände der Kammer entlang und tastete suchend mit den Händen umher. Er murmelte dabei andauernd leise von sich hin und zwirbelte seinen Schnurrbart, als er wieder neben Xaver trat. Er hörte damit auf und räusperte sich, als er den fragenden Blick seines Kollegen sah.
»Ich habe nach den typischen Nebenkammern gesucht, in denen der Hofstaat des Herrschers mit begraben wurde, aber ich konnte nichts finden.« Er machte eine ausladende Handbewegung. »Ebenso fehlen hier weitere Hieroglyphen und Schmuckgegenstände. Ich muss gestehen, dass ich bisher noch nie so ein Grab gesehen habe.«
»Das ist kein Grab«, antwortete Xaver, der eine Eingebung hatte. »Das ist ein Gefängnis für die Ewigkeit. Das einzige was wir haben, ist der Sarkophag, der uns Antworten liefern kann.«
Heinrich nickte zustimmend. »Was meinst du, sollten wir ihn hier untersuchen oder ins Lager schaffen?«
»Bringen wir ihn ins Lager. Dieser Ort ist unheimlich und ich brauche etwas frische Luft.«
Während Heinrich sich umdrehte und den Ausgrabungsarbeitern entsprechende Anweisungen gab, betrachtete Xaver den schwarzen Stein. Vorsichtig strich er über die Oberfläche und fühlte die eingemeißelten Glyphen. Wieder wurde er von dem Gefühl erfasst, alles bereits erlebt zu haben. Es schien sogar so als ob die eingemeißelten Bilder zu ihm sprechen würden, aber er schüttelte den Kopf und zog die Hand zurück. Er würde im Lager alles untersuchen, jetzt brauchte er frische Luft.
***
Die Sonne versank bereits hinter dem Horizont als unter lauten Ächzen und Stöhnen aus vielen Kehlen der Sarkophag aus dem Innern des Tempels gezogen wurde. Unter den Fellachen im Lager brach eine neugierige Unruhe. Ihre Werkzeuge fielen in den Sand und sie strömten aus allen Richtungen des Lagers herbei um einen Blick auf den großen Fund zu erhaschen. Sobald sie jedoch den schwarzen Sarkophag erblickten, schreckten sie zurück und viele vollführten Schützende Gesten um sich vor der bösen zu schützen, die von diesem Artefakt auszugehen schien. So schnell sie zur ehemaligen Prachtstraße geeilt waren, so zerstoben sie auch wieder in alle Richtungen. Kaum war der Sarkophag im Lager angekommen und von einem zusätzlichen Zelt von der Natur geschützt wurde, verschwanden auch die Ausgrabungshelfer. Nur Heinrich und Xaver blieben zurück. Sie vermaßen das Ausgrabungsstück und fertigten Schraffuren der Fundstücke an. Erst als diese Aufgaben erledigt waren, trennten sich ihre Wege und sie zogen sich in ihre Zelte zurück. Heinrich hatte sich gerade auf sein Bett gelegt als einer der Fellachen sein Zelt betrat.
»Verzeiht mir, Sahib«, sprach der Mann. »Aber ich muss mit euch sprechen.«
Der Expeditionsleiter musterte den jungen Araber. Er hielt seinen Fes in den Händen und drehte ihn andauernd hin und her. Seinen Blick hielt er gesenkt und murmelte mehr als er sprach.
»Gerne doch«, antwortete Heinrich. »Was kann ich für Sie tun?«
»Es geht um den Sarkophag. Die anderen Arbeiter fürchten sich vor ihm. Sie sagen, dass er etwas Böses enthält.«
Heinrich musste schmunzeln. Er hatte sich schon gedacht, dass es solche Reaktionen geben würde, besonders wenn man bedachte, dass die meisten Helfer ungebildete Leute waren, die über keinerlei Schulbildung verfügte.
»Soso«, antwortete er. »Und was soll ich ihrer Meinung nach tun?«
Der Fellache kratzte sich am Kopf und suchte nach den richtigen Worten.
»Es wäre am besten den Sarkophag wieder zurück zu bringen und die Grabkammer zu versiegeln. Manche Dinge sollten lieber verborgen bleiben.«
Nun konnte sich der Expeditionsleiter ein Lachen nicht mehr verkneifen.
»Verzeihen Sie junger Mann, aber Sie haben keine Ahnung was für eine Bedeutung dieser Fund für die Wissenschaft hat. Es wäre ein Verbrechen ihn dem Vergessen zu überlassen.«
Der junge Araber setzte zum Widerspruch an, jedoch verstummte er als Heinrich die Hand hob. »Ich schlage einen Kompromiss vor. Sie und ihre Leute meiden das Zelt mit dem Sarkophag und zusätzlich werden wir ihn verhüllen. Aber weiter werde ich Ihnen nicht entgegen kommen.« Mit diesen Worten beendete er das Gespräch in dem er sich umdrehte und sich wieder dem Studieren der Schraffuren widmete. Mit gesenktem Haupt verließ der Vorarbeiter der Grubenhelfer das Zelt des Expeditionsleiters.
***
Der Mond war inzwischen aufgegangen und tauchte die nubische Wüste in bleiches Licht. Aus einigen Zelten drang das Licht vereinzelter Petroleumlampen nach außen, während an manchen Stellen im Lager vereinzelte Fackeln brannten. Mukthar Abd Al-Wali Najeem setzte seinen Fes wieder auf und stapfte von dannen. Nachdenklich strich er sich über seinen gestutzten Bart. Er musste mit dem jungen Sahib sprechen, vielleicht konnte er ja den alten Mann überreden den Sarkophag wieder zurück zu bringen. Im Stillen verfluchte er die Engstirnigkeit und die Neugier der Forscher. Der kühle Wüstenwind wehte über den warmen Sand und schien ihm etwas zuzuflüstern Warum wurde ihnen nicht beigebracht, dass es mehr gab als ihre Wissenschaft? Immerhin waren die alten Reiche nicht grundlos untergegangen. Ein Schauer lief über seinen Körper als er daran dachte, was wohl geschehen mochte, wenn man den Sarkophag öffnen würde. Er war so tief in Gedanken versunken, dass er die dunkel gewandete Gestalt bemerkte, die aus den Schatten trat und sich ihm in den Weg stellte.
»Salam al mualeikum, Shaqiq«, sprach ihn der Unbekannte mit dunkler Stimme an. Mukthar schreckte aus seinen Gedanken hoch, blieb stehen und wich ein paar Schritte zurück. Der Fremde hatte einen groß gewachsenen, sehnigen Körper, den er in ein dunkelrotes Gewand gehüllt hatte. Sein Eshesh, das den Kopf und das Gesicht verhüllte, war tief schwarz gefärbt und stand im starken Kontrast zu seinen hellblauen Augen.
»Wer… wer bist du«, fragte Mukthar den Fremden. Dieser lachte nur leicht.
»Mein Name ist zwar nicht von Bedeutung, aber wenn es dich beruhigt, kannst du mich Abu Asim nennen.«
Mukthar verneigte sich leicht und erwiderte die Begrüßung des Fremden und bat um Verzeihung. Dieser nickte nur.
»Was führt dich hierher, Abu Asim. Der Weg aus dem Maghreb hierher ist weit und voller Entbehrungen«, wollte der junge Araber wissen.
»Das hier, Shaqiq«, sagte der Unbekannte und machte dabei eine Geste die sowohl den ausgegrabenen Tempel, als auch das Lager einschloss. »Die Augen des Falken sind die schärfsten.«
Mukthars Herz schlug schneller Erneut murmelte er eine Entschuldigung, aber Abu Asim winkte ab. Stattdessen fragte er ihn, wie es dazu kam, dass der schwarze Pharao aus seinem Gefängnis entkommen konnte. Als er dem Bericht des jungen Arabers gehört hatte drehte er den Kopf und blickte lange auf das Zeltlager. »Du musst weiteres Unglück verhindern«, sagte er nach einiger Zeit, griff in sein Gewand und reichte Mukthar einen Gegenstand. »Ich glaube du weißt, was du zu tun hast, Shaqiq.«, sagte er, ehe er sich umdrehte und wieder mit den Schatten verschmolz. Der junge Araber blickte ihm hinterher, ehe er den Gegenstand in seiner Hand betrachtete. Es handelte sich um einen Handschar dessen Griff auf Ebenholz gefertigt war und dessen Scheide aus schmucklosen, dunklen Leder bestand. Als er ihn ein Stück heraus zog, sah er im bleichen Mondlicht, dass dessen Klinge nicht schimmerte, sondern nach Art der Haschaschim geschwärzt war. Mukthars Hand krampfte sich um den Griff, aber er hatte keine Wahl. Der Auftrag, der ihm gegeben wurde, war eindeutig und stand über seinen persönlichen Empfinden. Er schluckte den Kloß, der sich in seiner Kehle gebildet hatte, herunter und machte sich auf zu dem Zelt, in dem der junge Sahib ruhte.
***
Das Licht der kleinen Petroleumlampe auf dem Holztisch reichte gerade aus um die kleine Arbeitsfläche zu erhellen. Auf ihm lagen neben einer kleinen Karaffe voller Wasser und einem Glas das Lehmsiegel aus der Nekropole und eine Schraffur dessen Inschrift, sowie ein Notizblock, ein Bleistift und eine Lupe. Xaver stand gebeugt über dem Tisch und übersetzte die Inschrift mühselig Silbe für Silbe. Er war so konzentriert auf seine Arbeit, dass er die Umwelt um ihn herum vergaß. So hörte er nicht das Rascheln der Zeltplane, die zurückgeschlagen wurde und auch nicht die Schritte, die langsam näher kamen. Erst als sich eine Hand auf seine Schulter legte fuhr er herum. Heinrich war eingetreten.
»Na, was macht das Siegel? Bist du schon mit der Übersetzung weiter gekommen?«
Xaver drehte sich um, fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und blinzelte seinen Gegenüber an.
»Es geht«, antwortete er. »Die Inschriften sind älter als jene, die ich bisher studierte und ich muss mir den Sinn teilweise zusammenreinem.«
Heinrich brummte nur. »Was sagen denn die Inschriften aus? Konntest du wenigstens den groben Sinn entschlüsseln?«
Xaver griff nach seinem Notizblock und überflog seine Übersetzungen.
»Grundsätzlich wird jeder vor dem Betreten des Grabes gewarnt. Sollte jemand es wagen das Siegel zu brechen oder gar das Grab zu öffnen soll sein Schicksal der ewige Tod sein.«
Heinrich nickte bestätigend. Seine Augen funkelten freudig und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Er schien vor Mitteilungsfreude fast zu platzen. »Ja es scheint so. Zumal das Siegel auch zu den Glyphen auf dem Sarkophag passt, ebenso deine Aussage bezüglich des Zwecks der Kammer. Ich haben sogar den Namen gefunden.«
Xaver hob überrascht die Brauen. »Ach wirklich? Was hast du denn herausgefunden? Hast du einen Namen?«
Heinrich nickte nur. Xaver sprang auf. Das Fieber der Neugier hatte ihn wieder gepackt und er packte Heinrich an den Schultern. »Nun spann mich nicht auf die Folter! Sag schon!«
Heinrich grinste ihn an. »Komm mit, ich zeige es dir.«, antwortete er. Mit diesen Worten verließen sie Xavers Zelt, durchquerten das Lager und betraten den Unterstand, in dem der Sarkophag ruhte. Um die Grabungshelfer zu beruhigen war er mit einer großen, weißen Plane verdeckt. Heinrich trat an den großen Tisch, der aus seinem Zelt hier her gebracht wurde, und entrollte das Papier mit seiner Schraffur. Er winkte Xaver zu sich und deutete auf diverse Stellen auf dem Papier. »Hier schau dir das an. Da wird zum ersten Mal sein Name erwähnt.« Der junge Ägyptologe trat vor und warf einen Blick auf die Glyphen. Verwirrt schüttelte er den Kopf und las die Passage erneut. »Das ergibt doch keinen Sinn. Nephren-Ka ist doch kein gängiger Königsname!«
»Das sagst du. Die Glyphen sind eindeutig. Und vergiss nicht, dass wir bisher noch nichts über die Prädynastische Zeit wissen. Aber es geht noch weiter. Schau dir diese Passage an.« Erneut deutete er auf eine andere Passage, die Xaver genauer betrachtete. Mit jeder Zeile, die er las, wuchs seine Verwirrung. Bei der Inschrift handelte es sich nicht um die bekannten Segnungen sondern eher um Flüche, mit denen der Tote belegt wurde. Das war ungewöhnlich, aber dann kam ihm Heinrichs Bestätigung seiner Theorie bezüglich der Verwendung der Kammer in den Sinn. Einen gerechten Herrscher hätte man entsprechende Ehrungen geboten und ihn nicht wie einen Ketzer verbannt. Aber dennoch gab es keinen Hinweis auf die Verbrechen, anscheinend waren sie zu schrecklich um erwähnt zu werden. Xaver fuhr sich durch sein Haar und blickte Heinrich fragend an. Er schüttelte nur den Kopf.
»Ich weiß leider auch nicht was er verbrochen hat, damit er diese Strafe erhielt. Aber ich habe noch weitere Neuigkeiten. Ich habe heute mit der Deutschen Botschaft in Kairo telegraphiert.«
»Und wie haben sie reagiert?«
»Wir sollen diese Funde so schnell wie möglich nach Deutschland bringen. Und du wirst den Transport begleiten.«
»Ich werde abberufen? Warum?«
»Du musst die Inschriften schnellst möglichst Übersetzen und das kannst du nicht hier. Berlin ist begeistert!« Heinrichs sonst so distanzierte Art war verschwunden. Aufgeregt ging er im Zelt auf und ab und gestikulierte wild mit den Händen. »Nächstes Jahr soll das Ägyptische Museum pünktlich zum Geburtstag des Kaisers eröffnet werden. Unser Fund wird dabei das Herzstück dieser Ausstellung sein und bis dahin müssen sowohl das Siegel als auch die Inschrift auf dem Sarkophag übersetzt sein. Wir haben hier nicht die benötigte Fachliteratur um das zu schaffen, deswegen musst du zurück!«
Xaver starrte Heinrich verdattert an. Er konnte noch nicht begreifen was er eben gehört hatte. Heinrich klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
»Dank deines Gespürs und deiner Hartnäckigkeit werden wir Berühmt werden. Glückwunsch Xaver, du hast es Geschafft. Du hast dir einen Platz im Olymp der Wissenschaft gesichert und den Ruf deines Vaters gerettet Er wäre sehr stolz auf dich.«
»Wann… Wann breche ich auf?«, murmelte Xaver verlegen.
»Übermorgen. Der Frachter Kreidenfels läuft gegen Ende der Woche Port Said an und wird dich und die Fundstücke an Bord nehmen. Ich melde mich dann bei dir, sobald ich wieder in Deutschland bin. Und nun tu mir einen Gefallen und ruhe dich aus. Du wirst noch genug Zeit haben dich mit den Funden zu beschäftigen.« Heinrich klopfte seinem jungen Kollegen noch mal auf die Schulter, ehe dieser sich zum Gehen wandte. Nur langsam begriff er sein Glück. Auch sein Vater hatte sich der Ägyptologie verschrieben und stieß auf einer seiner Reisen auf einen Mythos, den er bis an sein Lebensende verfolgte. Demnach sollte ein Pharao gelebt haben, der das Reich gespalten und das Volk zur Häresie verführte. Der Hofstaat begehrte auf, ermordete den Pharao und tilgte seinen Namen aus den Chroniken. Obwohl ihn seine Kollegen auslachten, hielt er an seiner Behauptung fest. Auf seinen Expeditionen entdeckte er zwar einige alte Grabstätten jedoch litt sein Ruf und am Ende seines Lebens wurde er nur noch als Karikatur der Ägyptologie angesehen. Als sein Sohn Xaver ebenfalls die Ägyptologie für sich entdeckte, nahm er ihm das Versprechen ab, das Grabmal des Ketzers zu finden. Für Xaver war es nicht einfach das Vertrauen seiner Kollegen zu gewinnen. Erst als er genug eindeutige Hinweise in den Zelten der Beduinen und in den Lücken der Geschichtsschreibung gesammelt hatte wagte er seinen Mentor Heinrich Simmenthal zu fragen ob er ihn unterstützen würde. Heinrich war ein Freund von Xavers Vater gewesen und gab ihm diese eine Chance, an die er selbst kaum glaubte. Aber nun hatten sie ihn doch noch gefunden. Xaver wollte laut lachen, jedoch blieb es ihm im Halse stecken, als er einen Schatten in seinem Zelt umherschleichen sah. Vorsichtig näherte er sich seinem Zelt und versuchte so lautlos wie möglich zu sein. Die Klappe in der Plane war fast in Griffweite, als sie zurückgeschlagen wurde und der nächtliche Besucher hervortrat. Es war Mukthar, der junge Vorarbeiter der Grubenhelfer. Beide Männer erstarrten und sahen sich überrascht an. Xavers blick fiel auf den Dolch, den der junge Araber in der Hand hielt und ehe er sich versah, stürzte sich sein Gegenüber mit einem Fluch auf den jungen Ägyptologen. Einen Moment lang rangen die beiden miteinander, ehe sie zu Boden stürzten. Der Aufprall trieb die Luft aus Xavers Lungen, aber er schaffte es die Klinge wenige Zentimeter über seine Brust abzufangen. Verzweifelt versuchte er den Angreifer abzuschütteln, aber die Angst, die dem jungen Araber ins Gesicht geschrieben stand, verlieh ihm ungeahnte Kräfte. Langsam näherte sich die Klinge Xavers Herz und dieser zog Ruckartig ein Knie an. Mukthar stieß ein Keuchen aus und Xaver schaffte es ihm das Handgelenk zu verdrehen, sodass dieser den Dolch fallen ließ. Mit einer raschen Drehung wälzte sich Xaver unter den Körper des Angreifers weg und versuchte aufzustehen, aber er wurde wieder zu Boden geworfen. Die Hände seines Angreifers schlossen sich um seine Kehle und drückten zu.
»Es tut mir leid Sahib, aber ich kann nicht zulassen, dass ihr den Schwarzen Pharao befreit. Der Wille des Falken verbietet es«, sagte der junge Araber mit Tränen erstickter Stimme. Verzweifelt versuchte sich der Ägyptologe aus dem Griff zu befreien, aber es war vergebens. Sein blick trübte sich langsam und in blinder Panik tastete seine Hand über den Erdboden umher. Er musste etwas finden, das er als Waffe einsetzen konnte. Endlich bekam er einen größeren Stein zu fassen, umklammerte ihn und schlug mit aller Kraft nach seinem Angreifer. Der Druck auf seine Kehle verschwand plötzlich und er sog gierig die Luft ein. Aufgeregtes Stimmengewirr kann immer näher, als die anderen Arbeiter und Wachen herbei strömten.
Auf die Frage nach seinem Befinden nickte Xaver nur matt. Er war noch etwas benommen und atmete immer noch schwer. Die Wachen drängten die Arbeiter zurück, zerrten Mukthar in ein Zelt und fesselten ihn auf einen Stuhl, während Xaver im Lazarett vom Lagerarzt untersucht wurde. Er war nicht ernsthaft verletzt worden und sollte sich etwas schonen. Nachdem die Wachen vor seinem, Heinrichs und dem Zelt des Sarkophags aufgestellt waren, legte er sich schlafen.
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Jemand rüttelte ihn wach und rief seinen Namen. Xaver brummte unwillig und schlug die Augen auf. Über ihn gebeugt stand ein anderer Grubenarbeiter, der anfing wild los zu plappern, als er merkte, dass Xaver wach war. Erst als dieser ihn bat etwas langsamer zu sprechen konnte er etwas verstehen.
»Sahib, schreckliches ist passiert. Sheijtan geht im Lager um. Der alte Mann! Ihr müsst kommen!«
Beunruhigt stand Xaver auf und folgte dem Mann in Heinrichs Zelt, vor dem sich bereits eine große Menschentraube angesammelt hatte und wild debattierte. Er drängte sich an den Männern vorbei und betrat das Zelt. Als sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, blieb er vor Schreck angewurzelt stehen. Auf dem ersten Blick erschien alles normal, jedoch war das Laken von Heinrichs Bett rot verfärbt und ein tiefer, blutiger Spalt klaffte offen an dessen Hals. Xaver löste sich aus seiner Erstarrung und eilte zu dem Zelt, in dem Mukthar gefangen gehalten wurde. Er musste mit dem Vorarbeiter reden, denn anscheinend steckte er hinter diesen Mord. Ja es lag auf der Hand. Er musste sich befreit haben und dann geflohen sein. Aber warum blieb dann Xaver verschont? Egal, diese Frage würde er noch beantworten. Erst mal musste er verhört werden. Xaver ignorierte das Salutieren der Wachen und schlug die Plane zurück. Mukthar saß gefesselt und vornüber gebeugt auf seinen Stuhl. Er hatte seit dem vergangenen Abend seine Position nicht verändert. Xaver trat zurück und fragte die Wachen ob sie etwas bemerkt hatten, aber beide beteuerten unter Berufung auf den Propheten und ihrer Ehre, dass sie ihren Posten nicht verlassen hatten und der Gefangene sich nicht bewegen konnte. Xaver nickte nur knapp und ging wieder ins Zelt. Er sprach den Gefangenen an, aber eine Reaktion blieb aus. Als er ihn an der Schulter schüttelte kippte der Kopf zur Seite und zwei gebrochene Augen blickten den jungen Mann an. Direkt über dem Jochbein waren zwei Bleistiftgroße Einstiche zu sehen. Ein typischer Schlangenbiss. Xaver fluchte leise, als er das Zelt verließ und sich den Kopf zerbrach was vor sich ging und wer Heinrich ermordet hatte.
***
Wenige Tage später erreichte der Frachter Kreidenfels Port Said. Sobald die Einklarierung erfolgt war, machte sich die Besatzung daran die Ladung zu übernehmen. Als eine Kiste mit dem Zeichen der Deutschen Orientgesellschaft geladen wurde kam ein junger, blonder Mann an die Pier gelaufen und winkte wild mit den Armen. Der Obersteuermann ließ sie Arbeit stoppen und ging auf dem Mann zu. Nach einer längeren Unterhaltung, bei auch die Frachtpapiere eingesehen wurden, wies er die Mannschaft an, diese Kiste als letztes zu laden, denn die Ladung war sehr sensibel und durfte nicht beschädigt werden.
Xaver wartete geduldig, bis die Kiste im Laderaum der Kreidenfels verstaut war und erklomm dann das Fallreep um an Bord zu gehen. In seinem Reisekoffer befanden sich die Schraffuren, die er auf der Überfahrt nach Bremen genauer studieren wollte. Er blickte sich noch ein letztes Mal um, ehe er in den Aufbauten untertauchte. Die letzten Tage hatte er unruhig geschlafen, da er das Gefühl beobachtet zu werden nicht vertreiben konnte. Aber ihm folgte niemand und an Bord war er sicher. Schließlich drehte er sich um und ging in seine Kabine um sich etwas auszuruhen.
In dem schützenden Schatten einer Lagerhallte lehnte Abu Asim gegen die Wand einer Lagerhallte und ballte die Fäuste. Er hatte zwar dem alten Mann die Kehle durchschneiden können, jedoch musste er fliehen als das Lager durch die Kampfgeräusche aufgeschreckt wurde, weswegen er die Artefakte zurücklassen musste. Später wimmelte es im Lager nur von Wachen. Mukthar hatte versagt. Nicht nur, dass der Junge Kufr noch lebte, nein er war auch noch gefangen genommen worden und in dieser Beziehung war der Kodex der Bruderschaft eindeutig. Auch wenn es Abu Asims Herz einen Stich versetzte, so war das Gift der schwarzen Wüstenkobra doch ein wirksames Mittel einen Versager zum Schweigen zu bringen. Seinen Plan, die Artefakte auf ihrem Weg nach Port Said zu stehlen konnte er wegen der erhöhten Wachsamkeit nicht umsetzen. Und nun musste er Tatenlos zusehen, wie der schwarze Pharao nach Jahrtausenden doch noch aus seinem Gefängnis entkommen war und nun eine Reise in ein anderes Land antrat. Er musste den Hohen Rat der Bruderschaft informieren und das so schnell wie möglich. Während das Schiff ablegte und seine Heimreise antrat, drehte sich Abu Asim ab und verschwand in dem Gewirr aus Gassen, das Port Said durchzog.