Ich erblicke eine Reihe von Seraphinen. Ihre Hände sind mit Eisenketten aneinander gekettet. Sie laufen in einer Reihe hinter einander her und halten ihre Köpfe gesenkt. Der Gang durch den sie ist dunkel und wird nur von dem schwachen Licht einiger Fackeln erleuchtet. Das gesamte Bild wirkt trostlos und unheimlich. Ich bin froh, dass ich nicht an diesem Ort bin.
Ich mustere die Seraphinen genauer. Ihre Kleidung ist zerrissen und sie wirken ungepflegt. Sie scheinen in meinem Alter zu sein, was mich sehr verwundert. Wieso sind diese Kinder dort und wie sind sie in diese Situation geraten?
Ein Mädchen ist unter ihnen, welches besonders heraus sticht. In ihren Augen sehe ich ein ganz besonderes Leuchten. Sie wirkt so ungezähmt und voll mit Mut und Wut. Die dunklen Haare hängen ihr strähnig vom Kopf hinunter und die Kleidung, die sie trägt, ist ihr viel zu groß, doch trotzdem wirkt sie stark und sticht aus der Menge heraus.
Als der Gang breiter wird, verlässt sie plötzlich die Reihe und versucht weg zu laufen, doch einer der schwarz gekleideten Männer, die die Teenager in der Reihe bewachen, packt sie feste und schubst sie zu Boden. Sie landet auf ihrer Schulter und ein lautes Knacken ist zu hören, doch davon lässt sie sich nicht abhalten.
Das Mädchen richtet sich wieder auf und ein starker Wind bläst durch den Gang. Ihre Haare werden vom Wind aufgewirbelt. Die Männer bauen sich vor ihr auf, was das Mädchen jedoch nicht zu stören scheint.
Sie richtet ihre Hände auf die Männer, woraufhin diese beiden wie von Zauberhand in die Luft gehoben werden. Ihn den Augen der Teenagerin lodert plötzlich schreckliche Wut.
Die Leute, die zuvor in der Reihe gestanden haben, schwärmen sich auf. Einige von ihnen ergreifen die Flucht, während andere sich hinter dem Mädchen postieren, um sie vermutlich mental zu unterstützen, als sie ihre Handgelenke um neunzig Grad dreht. Auf diese Bewegung hin, rollen die Kopf der Männer zur Seite und bleiben leblos liegen. Als die Genicke der beiden Männer brechen, schreien einige der Seraphinen auf, während andere laut klatschen.
Hat sie gerade eben ernsthaft zwei muskel bepackten Erwachsenen mit einer einzigen Handbewegung das Genick gebrochen?
Als sie die Hände sinken lässt, fallen die leblosen Körper mit einem lauten Krachen auf den Boden und bleiben dort einfach liegen.
Ein Junge nimmt einen Stein, der irgendwo auf dem Boden herum gelegen hat und schlägt damit auf die metallenen Fesseln des Mädchens ein, bis diese mit einem lauten Knacken zerbrechen.
Sie lächelt ihn glücklich an. Er schließt sie in seine Arme und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. Es wirkt wie ein Abschied. Der Junge sagt noch etwas zu ihr, doch zu meinem Bedauern kann ich nicht verstehen, was er zu ihr gesagt hat. Schade! Ich hätte es sehr gerne gehört.
Als sie sich wieder voneinander lösen, schaut sie sich kurz um und läuft dann durch den Gang davon.
Plötzlich wechselt das Bild, doch auch dieses Mal ist das Mädchen wieder da. Sie ist von mehreren schwarz gekleideten Leuten umkreist, die ihr anscheinend große Angst machen. Sie kauert sich auf dem Boden zusammen. Ihr ganzer Mut ist verschwunden.
Ich muss tatenlos zusehen wie die Leute dem Mädchen erneut die Hände fesseln und sie dann mit sich neben. Bevor das Bild jedoch verblasst, versuche ich mir den Ort einzuprägen, an dem sie sich befindet.
Sie scheint sich in einem Gebäude aus Stein zu befinden. Der Gang aus dem vorherigen Traum scheint auch ein Teil des Gebäudes zu sein. Diese Szene spielt jedoch in einem großen Saal und im Hintergrund ist ein metallener Thron zu sehen, auf dem auch jemand sitzt, doch leider bleibt mir der Blick auf diese Person verwehrt.
Vom einen auf den anderen Moment verändert sich wieder alles und es ist ein kleiner Wasserfall zu sehen. Es lässt sich leicht durch den Wasserfall blicken, wodurch man Blick auf einen See erhält, durch dessen Wasseroberfläche man merkwürdigerweise auch sehen kann. Ich kann einen Blick auf mehrere lila-blaue Wasserblumen erkennen. In einer von ihnen leuchtet etwas Blaues. Als ich genauer hin schaue, erkenne ich einen Kristall. Er scheint als wäre es derselbe Kristall, wie der den ich an meiner Kette trage. An einer Seite des Kristalls fehlt ein Stück. Ist der Kristall etwa ein Splitterstück dieses Kristalls?
Bevor ich mich jedoch weiter umsehen kann, wird mir wieder schwarz vor Augen.
Das Kapitel ist mir echt nicht gut gelungen und ich finde es vollkommen scheiße. Ich werde es aber bald überarbeiten und dann wird es besser. Versprochen!