„Was denkst du, wie lange wird er brauchen?“, fragte Tad und beobachtete den schlafenden Jungen. Bill stand am Fenster und blickte in die Finsternis des Alptraumreiches. „Bald.“, antwortete der Blonde. Kurz sah er über die Schulter zu dem schlafenden Jungen, dann blickte er wieder hinaus. „Ihr habt gesehen wie viel es brauchte um Pinetree in die Knie zu zwingen. Und nur weil ich alle Erinnerungen gelöscht habe, bedeutet das nicht, das sein Geist gebrochen wurde. Gib ihm Zeit. Er wird unser Sieg sein.“ „Ich vertraue dir, Cipher. Nicht meine beste Idee, aber die einzige die ich habe, gebe ich zu. Also bitte, vermassle es nicht.“, sagte Tad. Bill verdrehte sein Auge.
Drei Tage dauerte es, bis der Junge die Augen öffnete. Ohne ein Wort richtete er sich auf und sah sich in dem goldenen Zimmer um. „Pinetree! Du bist wach.“, begrüßte eine unbekannte Stimme ihn. Dann wurde er von zwei langen Armen umschlungen und an eine starke Brust gedrückt. „Es ist so schön zu sehen das du lebst. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“, flüsterte die Stimme. Der Junge wusste nicht was gerade geschah. „Wo… wo bin ich?“, flüsterte er. „In meinem Zuhause, Pinetree. Erinnerst du dich nicht?“, fragte der Blonde und drückte ihn an den Schultern nach hinten. Sie sahen sie in die Augen. „Nein… was ist passiert? Wer… sind sie?“, fragte der Junge leise. „Ich? Ich bin Bill. Bill Cipher, sehr angenehm. Und du bist Pinetree. Mein geliebter Pinetree.“, sagte Bill und sah Pinetree an. „Das ist ein merkwürdiger Name.“, murmelte dieser. Bill lachte. „Ich weiß, aber er passt zu dir.“, lächelte der Dämon.
„Aber kannst du mir sagen was passiert ist? Ich… kann mich an nichts mehr erinnern.“, Pinetree sah Bill besorgt an. „Natürlich.“, nickte Bill. „Aber du solltest erst einmal was essen. Du warst drei Tage bewusstlos und wer weiß, wie lange diese Menschen dir nichts zu essen oder zu trinken gegeben haben.“ Pinetree nickte. „Achtung.“, murmelte Bill und hob den kleineren auf seine Arme. „Ich… kann alleine laufen.“, sagte Pinetree und hielt sich an der Weste des Blonden fest. „Mit einem gebrochenen Bein scheint mir diese Idee doch sehr merkwürdig.“, sagte Bill.
Pinetree war gar nicht aufgefallen wie kaputt sein Körper war. Die Schmerzen waren ertragbar, nur war es merkwürdig mit nur einem Auge zu sehen. Was war geschehen. Wer war er wirklich? Wieso fehlte ihm ein Auge. All das waren Fragen auf die er keine Antworten finden konnte. Egal wie stark er sich anstrengte. Es war, als wäre sein Hirn komplett geleert worden. „Ich werde dir alles beim Frühstück erklären, versprochen, mein Liebling.“, lächelte Bill ihn an und küsste seinen Scheitel, dann ging der Blonde los.
In der großen Halle, mit den riesigen Fenstern und dem Thron am Ende des Raumes, kam Bill zum stehen. Vorsichtig und beinahe schon sanft ließ er den Braunhaarigen auf einem Stuhl nieder. „Danke.“, lächelte Pinetree. „Natürlich doch.“, nickte Bill und fuhr ihm durch die Haare. „Meine Freunde werden sich gleich zu uns gesellen. Sie sind etwas… anders. Hab bitte keine Angst vor ihnen.“, sagte Bill. „Wieso sollte ich Angst vor ihnen haben? Sie sind deine Freunde.“, lächelte Pinetree. „Die anderen Menschen haben sich alle vor ihnen gefürchtet.“, erklärte Bill, im selben Moment ging die große Doppeltür auf und eine Horde Dämonen betraten das Zimmer. Pinetree drehte sich um und beobachtete die Neuankömmlinge. Bill hatte recht. Sie waren merkwürdig. Sie waren anders. Und sie machten Pinetree Angst. Aber diese Angst schluckte er hinab und lächelte die Gruppe freundlich an. „Pinetree! Du bist wach!“, freute sich das rosafarbene Flammenwesen und schloss ihn in ihre Arme. „Pyronica, sei vorsichtig!“, fluchte Bill. Pinetree schmunzelte. Sein Körper schrie vor Schmerzen, aber diese Umarmung tat gut. „Schön zu sehen das du wach bist, kleiner.“, sagte das schwebende Quadrat. „Danke…“, murmelte Pinetree mit geröteten Wangen. „Bill wäre beinahe ausgeflippt, wärst du nicht bald aufgewacht. Meine Güte.“, schüttelte der zweite Mann mit der Melone auf dem Kopf eben diesen. Wäre es ihm möglich gewesen, wäre Dipper noch röter geworden. Verstohlen sah er zu Bill, welcher sich auf dem Stuhl am Tischkopf niedergelassen hatte. Bill lächelte ihm unauffällig zu, was Pinetree dazu bewegte den Blick abzuwenden. Irgendwas in Pinetree schlug schneller. Er wusste nicht was es war, aber Bill hatte eine andere Wirkung auf ihn als seine Freunde.
„Was… was genau seid ihr?“, fragte Pinetree leise. „Dämonen. Wir sind Dämonen.“, erklärte Tad. „Dämonen?“, fragte der Junge und sah die Gruppe an. „Richtig. Unser lieber Bill hier, ist ein Traumdämon.“, erklärte Kryptos. Dipper nickte. War das Gefühl, welches Bill in ihm auslöste möglicherweise Angst? Aber wieso sollte er sich vor dem Blonden fürchten? Er hatte Pinetree nie etwas getan. Oder doch? Hatte Bill etwas damit zu tun, das er sich an absolut nichts mehr erinnern konnte? „Nein. Ich habe damit nichts zu tun.“, antwortete Bill und sah ihn an. Pinetree schluckte. Bill konnte seine Gedanken lesen. „Was ist dann passiert?“, fragte Pinetree.
„Deine Familie, mag mich nicht. So viel ist sicher. Aber wir kennen uns und mögen uns. Sofern sich Dämonen und Menschen mögen können. Und sie waren dagegen. Sie waren dagegen das wir uns sahen, das wir uns trafen. Pinetree, du musst mir glauben, ich kenne deine Familie. Ich kenne sie schon unglaublich lange. Wegen ihnen sind wir hier gefangen. Im Alptraumreich.“, erklärte Bill. „Aber wieso?“, fragte Pinetree. „Wieso? Weil die Menschheit uns Dämonen hasst und fürchtet. Deswegen. Und deine Familie hat lange Zeit dafür gesorgt das wir niemals einen Fuß auf die Erde setzen können. Aber du warst anders. Du hast dich mit mir angefreundet. Selbst mit den anderen hast du dich unglaublich gut verstanden. Aber sie waren dagegen.“, sagte der Blonde. „Und als sie merkten, das du uns nicht vernichten wolltest, haben sie dir das angetan. Sie wollten das du uns vergisst. Und scheinbar haben sie es geschafft. Ich konnte dich gerade noch retten. Ansonsten hätten sie dich getötet.“ „Wieso? Sie sind doch meine Familie… wieso wollten sie mich tot sehen?“, flüsterte Pinetree heiser. Tränen stiegen in seine Augen. Er konnte nicht glauben was Bill erzählte. „Pinetree, deine Familie hasst mich und für sie gab es die perfekte Möglichkeit dich für alles zu bestrafen. Du bist so viel besser als deine Familie. Und das wissen Sie. Für sie warst du eine Strafe. Es wäre für sie die perfekte Gelegenheit gewesen dich zu töten.“, erklärte Bill. Tränen liefen über Pinetrees Wangen. Das konnte Bill nicht ernst meinen. „Ich… es tut mir leid, Pinetree. Wirklich. Wenn ich es vorher gewusst hätte, ich hätte sie wirklich aufgehalten. Das schwöre ich dir. Aber wir können sie dafür bezahlen lassen. Pinetree, es gibt eine Möglichkeit, wie sie für all das bezahlen, was sie dir angetan haben.“, sagte Bill. Jetzt sah Pinetree aus. „Wie?“, fragte er. „Wir starten Seltsamageddon.“, lächelte Bill. „Seltsamageddon? Was soll das sein?“, fragte Pinetree. „Der Weltuntergang, nur in deutlich cooler. Oder seltsamer. Sieh es wie du möchtest. Du würdest nicht nur uns aus dem Alptraumreich befreien, du könntest deiner Familie auch zeigen wie viel besser du bist.“, lächelte der Blonde und streckte die Hand nach ihm aus. Als die kühlen Finger seine Wange berührten, bekam Pinetree Gänsehaut. Er lehnte sich der Wange entgegen und schloss das
Auge.
„Wie kann ich euch helfen aus dem Alptraumreich zu fliehen?“, fragte Pinetree leise. Sofort waren alle Augen auf ihn gerichtet. “Was sagst du?“, fragte Bill. „Ich möchte euch helfen. Meine Familie hat euch all dieses Leid angetan. Und außerdem, wir sind Freunde oder nicht? Nur weil Ihr Dämonen seid, sollt ihr kein Recht darauf haben in Frieden und Freiheit zu leben? Das ist lächerlich.“, lächelte Pinetree entschlossen. „Und was sie dir angetan haben, kleiner?“, fragte Tad. „Das ist nebensächlich. Schaut nicht so. Das sind Dinge, die verheilen. Ein gebrochener Knochen heilt wieder. Das mit dem Auge… ich werde mich wohl irgendwann daran gewöhnen. Aber ihr solltet nicht in dieser Hölle gefangen sein.“, lächelte Pinetree.
„Oh mein Liebling. Mein wundervoller Liebling. Jemanden wie dich haben wir nicht verdient.“, flüsterte Bill und drückte ihn an sich. Pinetree lächelte. Wenn Bill glücklich war, war er es auch.
„Also, wie kann ich euch helfen?“, fragte Pinetree lächelnd. „Das ist der wohl etwas schwierigere Teil. Du musst zurück auf die Erde.“, sagte Bill. „Zurück?“, flüsterte Pinetree. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Er wollte nicht zurück zu diesen Menschen. Er wollte bei Bill und den anderen bleiben. „Nicht lange. Glaub mir, ich schicke dich genauso ungerne dorthin zurück, aber es muss sein. Du bist der einzige der uns helfen kann. Im Wald von Gravity Falls gibt es einen Punkt an dem das Kraftfeld, welches uns in diesem kleinen Örtchen gefangen hält, am schwächsten. Dort steht eine kleine Vorrichtung. Man braucht Menschenblut um dieses zu deaktivieren.“, erklärte Bill. Pinetree starrte auf seine Hände. Sie lagen zitternd in seinem Schoß. „Aber nicht sofort. Du sollst erst einmal gesund werden. Versprochen.“, lächelte Bill ihn an und nahm sein Gesicht in die Hand. Wieder war da diese Wärme in Pinetrees Magen. „Danke…“, flüsterte er glücklich.
„Jetzt wird aber erst einmal gegessen. Ansonsten wäre ich nicht viel besser als diese Menschen.“, lachte Bill und klatschte glücklich in die Hände. Wieder ging die riesige Doppeltür auf und massenweise Dämonen strömten in die Halle. Sie füllten den Tisch mit allen möglichen merkwürdig aussehenden Köstlichkeiten. Bei einigen lief Pinetree das Wasser im Mund zusammen, bei anderen wollte er gar nicht erfragen was der Klumpen vor langer Zeit war. „Lass es dir schmecken.“, grinste Bill ihn an. Pinetree nickte und nahm sich von allem ein wenig.
Das Frühstück verging viel zu schnell. Pinetree hatte Spaß und lachte über die Witze von Tad. Verzog das Gesicht wenn Kryptos von seinen Geschichten erzählte. Alles in allem fühlte der Junge sich wohl.
Wenn seine Familie ihn hasste, hatte er damals Freunde besessen? Gab es jemanden auf dieser Erde, der ihn mochte und vermisste? Hatte er auch solche Morgen mit anderen Menschen gehabt? Er würde es gerne wissen.
„Ist alles gut bei dir, Pinetree?“, fragte Pyronica. Er zuckte zusammen, als wäre er bei etwas furchtbar bösem erwischt worden. „Ja…“, murmelte er und sah sie an. „Ich sehr schlechte Gedanken wenn ich sie rieche.“, grinste Pyronica. „Ich… Ich meine diese Aussage ist in so vielen Punkten falsch. Aber mir geht es gut. Wirklich.“, lächelte Pinetree.
Später, am Nachmittag lag Pinetree in seinem Bett. Er starrte an die goldene Decke über ihm. Wenige Minuten später betrat Bill das Schlafzimmer und warf sich neben ihn auf die Matratze. „Wenn du dich unwohl bei dem Gedanken fühlst, kann ich auch einen anderen Menschen dazu bringen.“, fing der Blonde an. „Nein. Alles gut. Ich frage mich nur… hatte ich Freunde? Gibt es Menschen auf der Erde, welche mich vermissen?“, fragte Pinetree leise. „Wie soll dich dort unten jemand vermissen, wenn deine Familie dafür gesorgt hat, das dich niemand kennt. Pinetree, ich kenne dich schon sehr lange. Und eins kann ich dir sagen, du hattest ein trauriges Leben, selbst für einen Menschen. Und deswegen bin ich umso glücklicher das ich dich da rausgeholt habe.“, lächelte Bill ihn an. Pinetrees Wangen färbten sich rot. Was war dieses Gefühl, welches Bill in ihm auslöste? Er kannte diesen Mann doch kaum. Auch wenn der Blonde erzählte, er kannte ihn schon ewig, so konnte dies auch eine Lüge sein. Pinetree konnte es nicht wissen, er erinnerte sich an nichts. „Denkst du wirklich ich würde dich anlügen, Pinetree?“, fragte Bill und sah ihn enttäuscht an. „Bill ich… ich halte dich nicht für einen Lügner… aber… woher soll ich wissen das du die Wahrheit sprichst. Ich kann mich an nichts erinnern.“, flüsterte Pinetree. Das schlechte Gewissen machte sich in seiner Magengrube breit.
„Lass mich dir zeigen das ich dir die Wahrheit sage.“, lächelte Bill. „Wie?“, fragte Pinetree. „In meiner Gedankenwelt. Du bist der erste und einzige Mensch der diese jemals zu Gesicht bekommt. Fühle dich bitte geehrt.“, lachte Bill, berührte Pinetrees Wange und zog ihn mit sich in die Gedankenwelt.
Bills Gedankenwelt war anders als all die anderen Gedankenwelten. Bill hatte viele Welten besucht, doch seine war besonders. Sie war so viel größer und verworrener als die der Menschen oder anderen Dämonen. Seine enthielt die Geheimnisse aller Menschen oder Lebewesen. Seine enthielt die Geheimnisse aller Welten, aller Universen. Bill Cipher wusste alles und hielt alles gut versteckt in seinem Kopf.
Pinetree sah sich um. „In deiner Gedankenwelt haben wir uns vor drei Tagen das erste Mal wieder gesehen. Bleib bei mir. Du verläufst dich nur und dann bist du für immer verloren.“, erklärte Bill und nahm die Hand des Jungen. „Was passiert wenn ich hier verloren ginge?“, fragte dieser. „Du kehrst nie wieder in deinen Körper zurück. Oder du findest Sachen die du niemals erfahren darfst und dann bist du ebenfalls Geschichte. So oder so. Es wäre nicht klug dich hier zu verlieren.“, sagte Bill und Pinetree nickte ängstlich. Er klammerte sich an Bills Hand und schwor diese niemals loszulassen.
„Wieso ist deine so riesig?“, fragte Pinetree und sah sich um. Überall waren verschlossene Türen. Einige versperrt mit dicken Schlössern. „Warum? Einfach erklärt, weil ich alles weiß.“, gab Bill zurück. „Wie kann ein einzelner Mensch denn alles wissen?“, fragte Pinetree erschrocken. „Pinetree, du musst bedenken, ich bin kein Mensch. Ich bin ein Wesen aus purer Energie. Ich habe diese Form angenommen um dir keine Angst zu machen, wenn du aufwachst. Du hast meine wahre Form gehasst.“, lächelte Bill. „Wieso?“, fragte Pinetree. „Ich weiß es nicht. Du hast es mir tatsächlich nie erklärt.“, sagte Bill schulterzuckend. „Ich dachte du wüsstest alles.“, schmunzelte Pinetree. „Wenn es um dich geht, weiß ich eine ganze Menge nicht. Du hast mir erst vor wenigen Tagen erlaubt durch deine Gedanken, Träume und Emotionen zu streifen. Und vieles hast du vor mir versteckt gehalten. Dann kam dieser schreckliche Unfall und du hast alles vergessen.“, seufzte Bill. Pinetree sah auf den Boden. „Es tut mir leid.“, murmelte der Junge. „Ist es deine Schuld? Nein. Es ist nicht deine Schuld. Bitte, gib dir keine Schuld wegen diesen Dingen. Deine Familie, die ist Schuld, ja. Aber nicht du.“, lächelte Bill.
Sie wanderten einige Zeit. Vorbei an dunklen Gängen, verschlossenen Türen. Pinetree hatte irgendwann den Überblick verloren.
„Wir sind da.“, sagte Bill und blieb vor einer Tür stehen, an der keine Schlösser hingen. Und wenn man sie genauer betrachtete, war sie nicht mal zu. „Wieso ist diese Tür offen?“, fragte Pinetree. „Weil du es bist. Wärst du ein anderer Mensch, wäre diese Tür genauso abgeschlossen wie alle anderen. Pinetree, hinter dieser Tür stecken Erinnerungen an uns beide. Nur wir zwei dürfen sie sehen. Niemand anderes.“, lächelte Bill. Pinetree nickte. Dann betraten sie den Raum hinter der Tür.
Beinahe wäre Pinetree rückwärts hinausgefallen, aber er konnte sich gerade so halten. Die Bilder die er sah, waren Bilder aus glücklichen Zeiten. Bill und er. Bill, die anderen und er. Aber niemals seine Familie. Also hatte der Blonde die Wahrheit gesprochen. „Entschuldige das ich an dir zweifelte.“, sagte Pinetree. „Es ist dein gutes Recht. Ich hätte dir ja sonst etwas erzählen können. Aber wie ich dir auch bereits sagte, jeden Menschen auf dieser Welt würde ich anlügen, nur dich nicht.“, lächelte Bill und nahm ein weiteres Mal Pinetrees Gesicht in beide Hände. „Ich könnte dich nicht anlügen. Pinetree für dich würde ich die Welt vernichten.“, flüsterte Bill und lehnte seine Stirn gegen Pinetrees.
Wenig später wachten die beiden wieder auf. Für Bill waren die Reisen in die Gedankenwelten das normalste der Welt. Für Pinetree war es neu. Er fühlte sich schwach und atemlos. Allerdings war er auch aufgeregt und fühlte sich, als könnte er Bäume ausreißen.
„Danke Bill.“, lächelte er. „Für was?“, fragte dieser. „Für was? Dafür das du mich gerettet hast. Das du mich nicht anlügst. Das du… für mich da bist und diese Gefühle in mir auslöst.“, lächelte Pinetree. Seine Nasenspitze färbte sich rot. „Welche Gefühle?“, fragte Bill. „Ich… weiß es nicht. Wenn du mich berührst wird mir warm. Wenn du glücklich bist, bin ich es ebenfalls. Ich kenne diese Gefühle nicht. Sowas habe ich noch nie gespürt.“, murmelte Pinetree und sah verschämt zur Seite. „Schäme dich nicht für Gefühle. Sie sind es, die dich ausmachen. Gefühle sind dafür da um zu zeigen wer du wirklich bist.“, lächelte Bill. Pinetree nickte.
Bill ließ Pinetree alleine. Doch nicht lange. Es dauerte nicht länger als eine halbe Stunde bis der Blonde zurück kam und sich wieder neben Pinetree warf. „Bill?“, Pinetrees Stimme klang müde. „Was gibt es, mein Liebling?“, fragte Bill. „Gibt es eine Möglichkeit… das meine Verletzungen schneller heilen? Ich möchte nicht länger hier gefangen sein. Ich… möchte euch helfen.“, flüsterte Pinetree. Bill sah den Jungen an. „Es… gibt eine Möglichkeit aber die wollte ich als letztes in Betracht ziehen.“, sagte Bill. „Wieso?“, fragte Pinetree. Bill zog ihn an seine Brust und fuhr ihm vorsichtig durch die Haare. „Weil sie dich verändern wird. Und das möchte ich nicht. Du sollst du bleiben.“, sagte Bill. „Inwiefern wird sie mich verändern?“, Pinetree sah auf zu ihm. „Sie… wird dich weniger menschlich und dafür dämonischer machen. Pinetree. Du wirst wie wir.“, erklärte der Blonde. „Aber… Wo ist das Problem?“, fragte Pinetree. Bill seufzte. Er fuhr sich durch die Haare. „Bill, die Menschen die sich meine Familie nannten hassen mich. Ihr seid die einzigen, die mich akzeptieren so wie ich bin. Aber ich möchte nicht dieser langweilige Außenseiter sein. Ich möchte zu euch gehören.“ „Aber das bist du doch nicht. Du bist kein langweiliger Außenseiter. Du gehörst zu uns. Und dafür brauchst du kein Dämon sein.“, sagte Bill. „Aber so kann ich euch doch schneller helfen.“, gab Pinetree zurück. „Du kannst uns auch so helfen!!“, fuhr der Blonde ihn an. Der Junge zuckte erschrocken zurück. „Und wie? Wenn ich ein Krüppel bin?“, fragte Pinetree. „Wir brauchen dein menschliches Blut für dieses Ritual! Verstehst du es nicht? Wenn ich dich zum Dämonen mache, dann bist du kein Mensch mehr und der ganze Plan ist hinüber!“, fauchte Bill wütend. Pinetree starrte Bill erschrocken an. „Ich… es… Ich habe nicht nachgedacht. Es tut mir leid.“, murmelte und senkte die Augen.
Bill sah den Jungen an. „Ihr Menschen denkt nie nach. Aber egal. Du solltest jetzt schlafen, ich wecke dich morgen früh. Vielleicht habe ich bis dahin eine Möglichkeit gefunden, damit du deinen Dickschädel durchsetzen kannst.“, sagte Bill und wollte vom Bett aufstehen. Doch Pinetree hielt ihn fest. Verwundert sah der Dämon ihn an. „Bitte… geh nicht.“, murmelte Pinetree leise und sah beschämt zu ihm hinauf. Seine Wangen hätten wieder diesen rosigen Ton angenommen, welchen Bill unglaublich niedlich fand. „Wieso?“, fragte Bill und zog den kleineren zu sich. Dieser lehnte sich gegen seine Brust und schloss die Augen. Bill beobachtete ihn lächelnd und fuhr ihm durch die Haare. „Ich… habe Angst alleine zu sein. Außerdem möchte ich nicht im Streit mit dir auseinander gehen.“, flüsterte Pinetree. Sanft streichelte Bill ihm über den Rücken. „Ich möchte nicht mit dir streiten, Pinetree. Aber du machst es mir so schwer. Ich möchte dich lieben, wirklich. Aber es ist so schwer.“, flüsterte Bill und legte seinen Kopf auf Pinetrees Kopf. „Ich möchte nicht streiten. Ich… wollte euch nur helfen.“, flüsterte Pinetree. „Ich weiß. Ich weiß doch mein Liebling. Lassen wir das Thema für heute ruhen.“, murmelte Bill. Pinetree nickte.
So saßen die beiden eine Weile da, Bill streichelte Pinetree und dieser saß einfach da und genoss die Ruhe und den Frieden. So sollte es immer sein. „Was wollt ihr eigentlich machen, wenn ihr auf der Erde seid?“, fragte Pinetree. „Regieren.“, antwortete Bill und drückte sich in die Kissen. Der Junge blieb auf seiner Brust liegen. Kurz sah er zu Bill auf, dann nickte er. „Und du wirst an meiner Seite regieren. Wir zwei werden Könige sein.“, lächelte Bill. „Ich soll…?“, Pinetree sah ihn verwundert an. „Richtig. Du wirst an meiner Seite regieren.“, sagte Bill und küsste Pinetrees Stirn. Dieser lächelte. „Danke…“
„Am liebsten würde ich dich jetzt küssen.“, schmunzelte Bill. „Was hält dich davon ab?“, fragte Pinetree leise. Sein Herz sprang in seiner Brust. Meinte Bill das ernst? Wollte er ihn wirklich küssen? Wieso wollte jemand wie Bill ihn küssen? Ihn, der langweilig ist. Der nicht einmal besonders gut aussah. Warum wollte Bill ihn küssen? „Mach dir nicht so viele Gedanken um das ’Warum‘. Lass es geschehen.“, lächelte Bill und legte seine Lippen auf Pinestrees. Erschrocken klammerte sich dieser an Bills Weste, erwiderte aber den Kuss.
Der Kuss war gut. Pinetree konnte seine Gedanken nicht mehr ordnen. Passierte das gerade wirklich? Küsste Bill ihn? „Schalt einfach ab. Hör auf zu denken. Gib dich ganz deinen Gefühlen hin.“, flüsterte Bill und biss Pinetree leicht in die Unterlippe. Pinetree keuchte leise. „Gib dich mir hin. Lass mich dir eine Welt zeigen, die du vorher nicht kanntest. Hör auf zu denken, genieß einfach.“, schnurrte Bill und küsste Pinetree hinterm Ohr. Der Junge schloss genießerisch die Augen, ließ sich von Bill zurück in die Kissen drücken.
Pinetree beobachtete den Mann vor sich. Bill bewegte sich vorsichtig und elegant. Der Blonde hatte die Angewohnheit ihn niemals aus den Augen zu lassen. Egal wie er sich bewegte, sein Blick blieb an Pinetree hängen. Bill goldene Augen schickten eisige Schauer über seinen Körper. Gänsehaut machte sich auf seinem Körper breit. Er schluckte, doch sein Mund war wie ausgetrocknet. Lange würde er den Blicken nicht standhalten. „Bill… bitte…“, flehte er. „Was brauchst du, mein Liebling?“, fragte Bill. „Dich… Ich brauche dich.“, Pinetrees Stimme klang so fremd. Der Blonde hatte ihn doch kaum berührt. Wieso war sein Kopf bereits so vernebelt. „Wem gehörst du, Pinetree?“, fragte Bill. Ohne lange zu zögern, erwiderte Pinetree: „Dir.“ „Das ist richtig. Du gehörst mir. Mit Haut und Haaren. Jeder Atemzug, jeder Herzschlag. All das gehört mir. Verschwende niemals einen Gedanken an jemand anderen. Nur für mich sollst du existieren.“, sagte Bill. Mit jedem Wort, welches Bills Mund verließ der Knoten in Pinetrees Hals immer fester. Das Kribbeln in seinem Magen wurde stärker. Und mit jedem Wort, welches Bills Mund verließ, wurden die Male auf Pinetrees Körper mehr und mehr. Je mehr sich Pinetree dem Dämon hingab, desto mehr Male erschienen.
Bill beobachtete den Jungen, wie er dort lag. Die Haare ein heilloses Durcheinander. Der Mund halb geöffnet. Der Blick, getrübt vor Lust. Und überall auf seinem Körper waren diese Male. Die Male, welche zeigten das Pinetree ihm gehörte. Langsam beugte er sich über den zitternden Jungen. „Lass mich dir zeigen was Lust bedeutet.“, flüsterte er ihm ins Ohr. Streichelte mit seinen Händen unter das Seidenhemd und zog es Pinetree langsam über den Kopf. Bill lächelte als der Junge den Kopf zur Seite drehte, mit feuerroten Wangen. „Schäm dich nicht. Wir sind unter uns. Niemand außer mir wird dich sehen. Das verspreche ich dir.“, flüsterte Bill und biss ihm in den Nacken. Erschrocken stöhnte Pinetree auf. „Du klingst so wundervoll. Lass mich dich hören. Verstecke deine Stimme nicht vor mir.“, flüsterte Bill, küsste Pinetrees Hals und streichelte über Dippers Hüfte.
„Bill…“, keuchte Pinetree und streckte die Hände nach ihm aus. Der Blonde berührte ihn und lächelte. „Was möchtest du?“, fragte er. „Dich… Ich möchte dich. Dich… küssen…“, flüsterte Pinetree. „Dann tu es. Ich werde dich nicht aufhalten.“, lächelte Bill und zwickte Pinetree in die Brustwarze. Erschrocken riss der Junge das Auge auf und stöhnte laut auf. „Oh Gott…“ „Der alte Knacker kann dir nicht mehr helfen.“, lachte Bill rau. Dann schlang Pinetree seine Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Überrascht riss Bill sein Auge auf und erwiderte den Kuss. Woher kam der Mut in diesem Jungen?
Bald schon lag der Braunhaarige komplett nackt vor ihm. Bill kniete angezogen vor ihm. „Bill… bitte… Folter mich nicht weiter…“, flüsterte Pinetree. „Ich foltere dich? Oh nein. Die Folter beginnt erst jetzt. Glaub mir, das was wir jetzt hinter uns haben, war das reinste Paradies.“, lächelte Bill finster. Pinetree schluckte. Er hatte Angst. Wenn das erst der Anfang war, wie sollte das Ende aussehen? „Du wirst es gleich erleben…“, flüsterte Bill und biss dem Jungen in den Hals. Er sah das Blut über die helle Haut laufen, hinab auf das goldene Laken. Es war ein merkwürdiger und dennoch wunderschöner Kontrast.
Bill verteilte leichte Küsse auf Pinestrees Haut, ab und an biss er ihn. Bald war Pinetrees Körper überzogen mit dunklen Flecken, Bissspuren und Kratzern.
Dann küsste er sich seinen Weg hinab zu Pinestrees Unterkörper. Sanfte Küsse wurden verteilt. Dann verweilte er einige Sekunden an Pinetrees Oberschenkel, nur um dann weitere Küsse darauf zu verteilen. Pinetree stöhne, die Berührungen waren zu viel. Pinetree wusste nicht was er denken sollte. „Schalt das denken ab…“, flüsterte Bill und streichelte, fast schon beiläufig über Pinetrees Schritt. „Himmel…“, stöhnte er. So wurde er noch nie berührt.
Doch Bill folterte ihn weiter. Brachte ihn um den Verstand. Berührte ihn, wie ihn noch nie ein Mensch berührt hatte. Pinetree klammerte sich fest an die Kissen, versuchte sich aus Bills Klauen zu befreien, doch der Blonde war stärker als er und bohrte seine Finger in Pinetrees Hüfte. „Du bleibst hier. Du gehörst mir und ich kann mit dir machen was immer ich will.“, sagte Bill und nahm Pinetrees Penis in den Mund. Laut schrie dieser auf und warf den Kopf in den Nacken.
Langsam fuhr Bill der Länge nach über seinen Penis. Schmeckte den ersten Lusttropfen. Vorsichtig streichelte Bill über Pinetrees Eier, hörte einen verzweifelten Schrei aus dem Mund des Braunhaarigen. Ein Grinsen zierte Bills Gesicht. Pinetree war wie Wachs in seinen Fingern und bald schon würde er über den Rand des Wahnsinns stürzen. Ohne jemanden der ihn fangen würde. Er würde fallen, ohne Fallschirm oder Flügel. Und Bill würde am Rand dieser Klippe stehen und zusehen wie er fiel.
„Komm für mich, Pinetree. Schrei meinen Namen wenn du kommst.“, sagte Bill, als er merkte das Pinetree kurz vor dem Abgrund stand. Pinetree schüttelte erschrocken den Kopf. All das war zu viel für den Jungen. Bill Berührungen, Bills Worte. „Komm für mich, Baby.“, flüsterte Bill und das waren die Worte, welche Pinetree brauchte um zu fallen.
Es dauerte keine Minute bis Pinetrees Saft über seinen Bauch und seine Brust spritzte. Bill lächelte auf ihn hinab, beobachtete ihn, ließ ihn niemals aus den Augen. „Ich liebe dich, Pinetree.“, hörte Pinetree ihn flüstern, ehe er bewusstlos zusammenbrach.