Er legt ihr einen Arm um die Schultern und flüstert ihr aufmunternde Worte ins Ohr.
Sie lächelt, weil sein warmer Atem an ihrer Wange kitzelt.
Und weil sie ihn mag.
Er ist so anders.
Als alle anderen.
So offen.
Wie ein Buch das man aufklappt.
Und darin ließt.
Bis man ganz müde wird.
Es ist unendlich.
Das Buch.
Soviel Schmerz und Trauer.
Soviel Glück und Freude.
So ein wundervoller Schreibstil.
Es ist so sorgsam geschrieben.
Einfühlend und doch packend.
Es lässt sie nicht mehr los.
Bis in ihre Träume wird sie verfolgt.
Von der wärme seiner Worte.
Dem Gefühl niemals alleine zu sein.
Besonders zu sein.
Sie ist nicht so.
Wie alle anderen.
Und das weiß er.
Sie ist so schön.
Voller innerer Schönheit.
So ehrlich.
Aber so verschlossen.
Als hätte sie Angst berührt zu werden.
Und zu zerfallen.
Deswegen ist sie so unnahbar.
Unantastbar.
Und trotzdem hat er das Gefühl.
Sie zu kennen.
Weil sie ihm Dinge in sein Herz brennt.
Die sie sonst nur flüstern würde.
Und es würde keiner hören.
Er mag sie.
Mehr als sie ihn jemals mögen kann.
Und so.
So wird er eifersüchtig.
Auf alle anderen.
Die sie gar nicht verdient haben.
Er will sie alleine für sich haben.
Nicht teilen.
Nie wieder.
Mit keinem einzelnen.
Und so verdrängt sie ihn.
Aus ihrem Leben.
Sie denkt sich nichts dabei.
Das wird schon wieder.
Wenn er sich beruhigt hat, denkt sie.
Doch der Junge.
Kann damit nicht umgehen.
Er könnte schreien.
Gegen Gegenstände boxen.
Ja er könnte sogar heulen.
Und immer waren sie Beste Freunde.
Und jetzt sind sie nichts mehr.
Als Fremde.
Er erzählt Sachen über sie.
Sie sei verlogen.
Sie sei wie alle anderen.
Hässlich ist sie sowieso.
Sie hätte keinen Charakter.
Sie sei falsch.
Und damit könne er nichts anfangen.
Und sie.
Sie lacht.
Über seine Worte.
Die ihr so wehtun.
Aber sie weiß.
Dass traurig sein niemandem hilft.
Menschen kommen und gehen.
Und so schluckt sie die aufsteigende Wut herunter.
Lacht die Tränen davon.
Und lebt weiter.