Julia warf einen kurzen, prüfenden Blick in den Spiegel. Zufrieden stellte sie fest, dass die langen blonden Haare ihrem Gesicht schmeichelten.
Plötzlich nahm sie eine Bewegung hinter sich wahr. Außer Pia, die neben ihr stand, war niemand im Raum. Ein Schauder des Unbehagens kroch ihr den Rücken hinauf. Wer oder was war das? Ängstlich drehte sie den Kopf ein wenig zur Seite. Was sie sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. In der Ecke saß eine hässliche Kreatur und starrte sie mit riesigen Augen an.
„Ihh!“ Der Schrei hallte durch das ganze Schulhaus.
„Was ist los?“, erschrocken sah Pia zu ihrer Freundin. „Was ist passiert?“
„Da!“ Julia zeigte auf den Fußboden. Ihr Finger zitterte. „Ein Monster!
„Meine Fresse!“, stieß Pia entsetzt hervor. „Schnell weg von hier!“ Sie packte ihre Freundin am Arm und zerrte sie Richtung Tür. Doch dann hielt sie plötzlich inne. „Weißt du was?“, sie begann zu kichern, „das ist kein Monster. Das ist bloß eine Kröte.“
„Das ist mir egal!“, zischte Julia. „Sie ist einfach nur hässlich. Los komm, lass uns abhauen!“
„Warte“, widersprach Pia, „wir können das Tier nicht einfach hier lassen. Überhaupt, was sucht eine Kröte in der Mädchentoilette?“
„Mir ist egal, was sie hier sucht und ja, wir können sie hier lassen“, entgegnete Julia genervt. „Lass uns gehen, bevor uns die Kröte anspringt!“
„Und wenn es ein verzauberter Prinz ist?“, gab Pia zu bedenken. „Soll ich sie küssen?“