Wieder einmal wach und rastlos, was ist nur in dieser Nacht los,
wenn der Vollmond steht so hell, und die Wolken ziehen schnell,
wenn der Nebel über'm Feld hängt, und sich bis zum Waldesrand drängt,
steh ich auf und geh wie immer, hin und her in meinem Zimmer,
gehe auf und gehe ab, wenn der Mond mich hält auf trab.
Oh ich weiß ich sollte schlafen, doch ich kann's und kann's nicht schaffen,
Ich träum' wach in solchen Nächten, wie von fernen, dunklen Mächten.
Was geschieht in solcher Nacht, wenn grell der Mond vom Himmel lacht?
Bald schon schlägt es Mitternacht und noch immer halt ich Wacht.
Als schon die Kirchturmglocke tönt, die späte Stunde mich verhönt,
als ich blicke aus dem Fenster, glaub ich schon, ich seh Gespenster,
schaue auf die Felder nieder, reibe meine müden Lider,
Als die letzte Stunde schlägt, merk' ich wie sich dort was regt,
sich vom Waldesrand in Richtung Kirchenhof bewegt.
Es ist von hier kaum zu erkennen... sind das Tiere die da rennen?
Ganz verstohlen durch die Wiesen, manche klein und manche Riesen,
Lechzend, hopsend, ohne Halten, oh was sind das für Gestalten?
Bin gespannt und möcht' es wissen, fühl mich hin und hergerissen.
Schließlich halt ich's nicht mehr aus - Mantel an und aus dem Haus!
Ich gelang zur Friedhofsmauer, und das Blut in mir gefriert,
Hier an diesem Ort der Trauer, will ich's wissen was passiert?
Leg mich achtsam auf die Lauer, schleiche um die alte Mauer,
als ich's seh weckt kalter Schauer alle meine müden Glieder,
ob mein Hirn halluziniert?
"Hau schnell ab und komm nie wieder",
ruf ich innerlich schockiert.
Ob ich den Verstand verliere? Es sind weder Mensch noch Tiere,
die dort in den Gräbern graben, und sich an den Resten laben.
Auf den Särgen wie besessen, tanzen sie herum und fressen,
raffen, plündern, und sezieren, was sie können exhumieren.
Hacken Knochen auf mit Steinen, saugen Mark aus den Gebeinen,
Bringen Urnen und Karaffen um die Beute wegzuschaffen.
Niemals könnte ich vergessen, die Geräusche wenn sie fressen.
Musste hör'n wie die Gestalten rastlos mit den Steinen pochen,
gierig hacken, Leiber spalten, Reste sammeln, Knochen knacken.
Wie sie dabei höllisch krächzen, schmatzend hecheln,
und die fahlen Lefzen wie zu einem Lächeln falten.
Ich weiß nicht wie ich's noch schaffte,
als ich mich zusammen raffte,
dass ich heil noch kam nach Haus.
Doch nach diesem Höllengraus,
zog ich am nächsten Morgen aus.
Und seitdem wünschte ich mit aller Macht,
hätt ich doch niemals mich gefragt:
"Was wohl geschieht in solcher Nacht,
wenn der Vollmond mich so plagt"