Love Cottage und Snape
Während des ganzen Tages empfand ich eine gewisse erwartungsvolle Vorfreude auf den Abend. Ich hoffte Fred und George würde es gefallen. Auch hatte das gestrige, leidenschaftliche Zusammenkommen mit Sirius mit meiner guten Laune zu tun. Heute fühlte ich mich immer noch leicht wund und blau, was mir aber ein wunderbar rundum befriedigtes Gefühl vermittelte.
Zum krönenden Abschluss war heute Morgen im Tagespropheten ein wirklich köstlicher, erheiternder Artikel von Rita erschienen, der im Großen und Ganzen das enthielt, was ich gewünscht hatte. Eine kritische Darstellung der Fakten! Fudge würde kochen nach seiner gestrigen Demütigung im Garmot und jetzt die öffentliche Häme und Sorge, dass er die Kontrolle verloren hatte und die Dementoren nicht mehr dem Ministerium unterstanden, das war zu herrlich. Geistig sah ich schon die Heuler, die heute das Regierungsgebäude belagern würden, vor mir und schwelgte in meiner subtilen Rache.
Aber seien wir mal ehrlich, der Idiot verdiente nichts anderes. Die Augen vor der Gefahr so zu verschließen war nicht nur einfach dumm, das war so was von hirnrissig. Er spielte in seiner Beschränktheit dem Dark Lord so was von in die Hände, dass es wehtat. Dieser konnte somit in Ruhe und Abgeschiedenheit seine Leute um sich sammeln, während in dieser Zeit das Ministerium gegen selbst erfundene Hirngespinste kämpfte und sich nicht wappnete. Aber nun gut, daran würde ich erstmal nichts ändern können.
Außerdem konnte ich am Frühstückstisch beobachten, wie unglaublich aufgeregt die Twins waren. Sie ließen zum Teil ihren doch recht derben Humor und ihre Witze ohne Rücksicht auf ihre armen Geschwister los, die ihnen in dieser Hinsicht nicht ansatzweise das Wasser reichen konnten, was zu komisch war. Aber trotzdem war die Stimmung gut, denn Harry war wie ausgewechselt und quatschte nur die ganze Zeit mit einem rundum glücklich und zufrieden wirkenden Sirius. Mein restlicher Tag verlief wie immer, aus meiner Sicht sehr erfolgreich und da ich wie immer viel zu tun hatte, kam der Abend schneller als erwartet. Wieder einmal hetzte ich ins Haus, da ich wie fast jeden Abend beinahe zu spät kam und durfte wieder in einer gut gefüllten Küche Platz nehmen. An die Warnung der Twins erinnerte ich mich zu gut und blieb daher den ganzen Abend beim Wasser, was ich eh lieber mochte als den süßlichen Kürbissaft. Sehr schnell schlug die Stimmung in der Küche um. Ginny drückte sich plötzlich die Hand auf den Magen, der komische laute Geräusche von sich gab und da ihr dies sichtlich unangenehm war, glitt ihr sorgenvoller, peinlich berührter Blick sofort zu Harry. Auf einmal sprang sie, wie von einer Biene gestochen auf und schoss mit einem „Sorry, Mum!“ aus dem Raum.
Alle sahen sich erstaunt an, als auf einmal Rons Nase zu bluten begann und er sich hektisch ein Tuch an die Nase drückte und Harry wurde auf einmal ganz grün im Gesicht, bevor er kurz darauf anfing erbarmungswürdig zu würgen, dass einem fast selbst schlecht wurde. Auch er sprang auf und hastete rasant aus dem Zimmer. Ich tat mir grad unheimlich schwer, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Diese neuen Scherzartikel der Twins waren Gold wert, einfach herrlich, damit würden sie in Hogwarts ein Vermögen erwirtschaften. Fred und George legten so eine oscarverdächtige Show hin, dass selbst ich fast vermutete sie hätten sich selbst, wie so oft, als eigene Versuchskaninchen benutzt, aber Freds Ausdruck in seinen Augen, dieses mühsam unterdrückte, erheiterte Funkeln, ließ mich diese Meinung revidieren. Sie spielten nur als würden sie sich gleich übergeben und sterben, aber das sehr überzeugend, so dass ich beinahe gleich aus lauter Sympathie tatsächlich mitgemacht hätte.
„Puh, ich zieh mich auch zurück, ich glaub die haben mich angesteckt!“, erklärte ich leicht leidend und legte meine Hand demonstrativ auf meinen Bauch, dann wankte ich zur Tür.
„Oh mein Gott, Arthur. Was haben die Kinder nur? Sie sind alle krank, hoffentlich ist es nichts Ernstes!“, rief eine zutiefst besorgte Molly und wirkte sehr konfus über diese grassierende Krankheit.
„Beruhige dich, das ist doch nichts Schlimmes. Vielleicht haben sie sich alle untereinander angesteckt. Sie sind gleich im Bett und dann schauen wir nach ihnen…“, erklärte Arthur beruhigend, mit tiefer Stimme und strahlte diese Ruhe auch wirklich aus, aber bei seiner hektischen Frau brauchte er diese innere Ruhe wohl auch. In unserem Zimmer tat ich schnell in ein Wasserglas eines der Schlafbonbons und das Gegenmittel, was die Wirkung der Nasch-und-Schwänz-Leckerei aufheben sollte. Ich löste sie gerade auf, als dann auch schon Ginny ins Zimmer gewankt kam, da sie bis jetzt im Bad gewesen war. Sie sah schrecklich aus, so blass, total farblos und ihr kräftiges, rotes Haar ließ sie umso kränker aussehen.
„Ginny, hier trink das, dann geht es dir gleich besser“, erklärte ich aufmunternd und reichte ihr besorgt das Glas.
„Danke Hermione, man war das peinlich vor Harry,… aha das tut gut“, seufzte sie leidend und trank den Inhalt des Glases gierig aus, was ich taxierend unter gesenkten Liedern verfolgte. Wunderbar! Ich liebte es, wenn ein Plan funktionierte. Sogleich sank Ginny ziemlich weggetreten in die Kissen und schlummerte tief und fest und ich begann rasch unter meinem schwarzen Kleid meine Dolchhalfter an den Oberschenkeln anzugurten und legte meinen tiefdunklen Robenmantel bereit. Als ich von draußen Stimmen hörte, sprang ich flott unter meine Decke und schon steckte Mrs. Weasley besorgt den Kopf zur Tür herein. Davon bekam Ginny in ihrem benebelten Zustand schon nichts mehr mit.
„Wie geht es euch?“, fragte sie fürsorglich, trat leise herein und legte eine Hand auf die Stirn ihrer Tochter.
„Ich denke es geht. Ginny schläft schon fast und ich auch gleich, dann wird es besser“, lächelte ich ihr leidend entgegen.
„Ach Liebes, ich glaube ihr habt euch alle untereinander angesteckt, nichts Schlimmes. Ich habe schon nach Harry und Ron gesehen und die zwei schlafen schon tief und fest. Das ist ein Gesundheitsschlaf, morgen dürftet ihr alle wieder wohlauf sein“, erklärte sie kummervoll.
„Dass denkee ichhh auchhh…“, ließ ich meine Stimme leiern als wäre ich todmüde und kurz vor dem Exitus.
„Schlaft mal gut, das ist das Beste“, stimmte sie mir lächelnd und mütterlich zu, dabei strich sie mir fürsorglich die Bettdecke glatt und verließ dann leise das Zimmer. Gott sei Dank war sie weg. Ein Tempus und ich sah, dass wir uns beeilen mussten. Es war viertel vor neun, die Zeit lief. Ich sprang aus dem Bett, zog den Mantel daraus hervor und warf ihn mir um. Meine Haare fasste ich zusammen, so dass sie mich nicht stören würden. Einen Moment verharrte ich an Ort und Stelle und überlegte, ob ich alles hatte. Hatte ich nichts vergessen? Nein gut, dann auf in eine laue Sommernacht.
Ich schlich ungesehen zur Haustür und verharrte im Schatten, hatte mir auch schon die Kapuze vorsorglich ins Gesicht gezogen. In diesem Moment war ich wieder jemand völlig anderes, denn ich fühlte mich eher wie eine dieser Gestalten aus der Knockturn Alley, die die Anonymität der Nacht lieben. Es war schon immer wieder ein eigenartiges Gefühl wie ich mich und meine Einstellung veränderte, wenn ich eine andere Identität annahm. Ich verharrte reglos und wartete ruhig, aber ungeduldig, bis ich zwei ebenfalls in dunkle Mäntel gehüllte Personen auf mich zu schleichen sah, endlich. Damit niemand die charakteristischen, roten Haare sah, hatten auch sie sich bedeckt. Wie weitsichtig sie doch waren, ohne, dass ihnen jemand etwas Derartiges sagte. Wir drei nickten uns bestimmt unter unseren Kapuzen zu. Bisher hatte keiner ein Wort verloren.
Einer öffnete die Tür und wir verließen das Blackhaus. Ich wollte gerade die Tür hinter mir schließen, als ich die aus dem finsteren Flur glitzernden Hundeaugen sah, die dies alles genau beobachteten. Ein verruchtes Lächeln begann meine Lippen zu umspielen. Ach, ich liebte solche Spielchen. Er spionierte mir schon wieder nach. Was er wohl dachte, warum ich mit den Twins verschwand? Denn dies hatte er mit Sicherheit erschnüffelt und somit erraten wer meine geheimen Begleiter waren. Also legte ich meinen Zeigefinger verschwörerisch an die Lippen und bedeutete Sirius zu schweigen, dann schloss ich geräuschlos die Eingangstür, ohne auch hier ein Wort verloren zu haben. Die zwei vermummten Gestalten folgen mir in die Seitengasse und legten je eine Hand an meine Schulter und schon apparierte ich uns zum Rose Cottage. Als wir unter der alten Eiche vor dem Haus standen, wusste ich, dass sie es noch nicht sahen und so befahl ich ihnen:
„Folgt mir!“ Ich führte sie bis zur Haustür und bedeutete ihnen je eine Hand an die für sie nicht sichtbare Tür zu legen, dann intonierte ich eine kleine Beschwörung, die sie mit in den Schutz des Hauses aufnahm.
„Wow, das ist ja so cool, was für ein hübsches Häuschen!“, tönte es da auch schon. Okay, es hatte funktioniert wie erhofft, denn sie sahen es jetzt.
„Rein mit euch!“, scheuchte ich sie rein. „Wir haben nicht viel Zeit, bevor ich wieder weg muss! Beseitigt in der Zeit die Laken und schaut euch um. Ihr könnt alles benutzen. Da hinten ist eine Bar… das ist mein „Rose Cottage“, fühlt euch wie Daheim!“, erklärte ich flott. „Willkommen!“, fügte ich mit einer einladenden Geste hinzu. „Vergesst nicht, wenn ihr hier fertig seid verständigt mich mit den Münzen“, fügte ich dann noch hinzu und zeigte, dass ich in Eile war.
„Sag mal Hermione, hältst du uns für hirntot?“, kam es pikiert von Fred. „Oder für völlig minderbemittelt? Steht auf unserer Stirn, Crabbe oder Goyle?“, fragten sie leicht beleidigt.
„Bis später, kurz nach neun bin ich wieder da“, ließ ich sie alleine und eilte davon. Draußen atmete ich noch erleichtert auf, denn gleich würde ich mich wieder Rita stellen. Wie sie wohl heute nach Erscheinen des Artikels drauf war? Ja, ich war gespannt. Da ich schlecht in einem langen Robenmantel, wie aus einem anderen Jahrhundert, auf dem gut besuchten, modernen Trafalgar Square auftreten konnte, verwandelte ich ihn kurzerhand in eine schwarze Strickjacke und apparierte dann. Eine Hexe zu sein war wahrlich ein Vergnügen.
Ich schritt selbstbewusst und forsch auf den Platz und konnte Ritas helle, blonde, aufgetürmte Lockenpracht ausmachen, dazu die große Brille. Dezent wie eh und je, die Liebe. Neben ihr stand ein hübsches, junges, brünettes Mädchen in einem kurzen, figurbetonten, bunten Kleid. Ich schmiss mich über Ritas Humor fast weg, denn anscheinend hatte sie sich beim Aussehen der Dame tatsächlich an mir orientiert, weil Figur, Farben und Größe mir doch sehr nahe kamen.
„Ich wünsche einen schönen guten Abend, die Damen“, begrüßte ich die beiden Frauen leutselig und jovial.
„Wie immer pünktlich!“, nickte mir Skeeter knapp zu. Anscheinend war sie derselben Meinung, dass wir uns nicht beim Namen nennen sollten, obwohl dies keine Rolle spielen sollte, aber das konnte die gute Rita ja nicht wissen. Selbstsicher in ihrer Haltung, aber doch einen leicht verschüchterten Blick in den Augen, taxierte mich die Kleine argwöhnisch. Ich nickte ihr nett zu.
„Na, wie darf ich dich denn nennen?“, fragte ich freundlich und konnte erkennen, dass sie nicht wusste was sie davon halten sollte sich in der Gegenwart von zwei Frauen zu befinden, wo sonst doch Männer ihre Kunden waren.
„Alice, erfreut“, erklang eine angenehme Stimme, die versuchte feste und forsch zu klingen. Sie war ein nettes Mädchen, keine verbrauchte, verbitterte Hure von der Straße, da war ich mir sicher, sondern eher ein Callgirl, das Geld kostet, so wie sie sich benahm und so gepflegt wie sie aussah. Genau das was ich mir vorgestellt hatte. Ich hatte immer gewusst, dass die gute Rita gut war, wenn sie denn wollte oder in unserem Fall nicht anders konnte.
„Sehr schön, erfreut Alice, du weißt, um was es geht?“, fragte ich weiter betont höflich nach.
„Chrchrm, ja, die Dame hier war so freundlich mir zu erklären, dass Sie einen Dreier wünschen!“, kam es relativ fest und mit einem leicht verschmitzten Lächeln von ihr und sie strich sich eine Strähne ihres schulterlangen, braunen Haares aus dem Gesicht.
„Gut, nun zum Geschäftlichen, wie viel?“, fragte ich dann resolut. Rita hielt sich lauschend, aber neugierig im Hintergrund, etwas was sie meiner Ansicht nach exzellent gut konnte.
„Ich bin nicht billig, auch weil Extras gefordert werden, daher verlange ich für die Nacht 250 Galleonen!“, sagte sie da doch sehr fordernd, mit einem durchaus gierigen Funkeln in den Augen. Von ihrem lieblichen Äußeren sollte man sich nicht täuschen lassen. Ich konnte mir durchaus vorstellen, dass so ein Berufsleben einen hart machte und wow, der Preis hatte es in sich, weswegen ich Rita leise bei dieser Summe keuchen hörte. Ich würde nicht handeln, warum auch, schließlich ließ sie sich auf viel ein, da stand ihr viel zu. Punkt.
So nickte ich zustimmend. „Wie du wünschst!“, zog betont gleichgültig meinen Beutel aus der Strickjacke und fischte 125 Goldstücke heraus. „Hier, die Hälfte, den Rest erhältst du nach getaner Arbeit.“
Sie nahm überrascht das Geld und ließ es schnell in ihrer kleinen Handtasche verschwinden, hatte wohl mit Verhandlungen gerechnet und nun trat ein fast bedauernder Ausdruck in ihre Augen, dass sie keinen höheren Preis veranschlagt hatte.
„Ich werde dich gleich von hier wegapparieren. Nachher werde ich dich wieder hierher zurückbringen, in Ordnung?“, erklärte ich völlig gleichgültig.
Sie nickte mir verstehend zu. „Gut, dann geh zu der Seitengasse und warte an deren Eingang. Ich muss mich noch kurz mit der Dame hier unterhalten“, beschied ich ihr kalt und mit meinem Finger die Richtung weisend. Als Rita und ich umgeben von einer Masse bestehend aus fröhlichen Muggeln allein dastanden, lächelte ich sie frostig an.
„Wunderbar Miss Skeeter, Sie haben Ihren Auftrag perfekt ausgeführt, danke. Sie ist genau das was ich wollte“, lobte ich kühl und taxierte die missbilligend schauende Frau vor mir.
„Das freut mich doch, wenn ich das besorgen konnte was Sie anscheinend so dringend brauchen“, kam es giftig von ihr und sie funkelte mich verachtend an.
„In der Tat, ich hoffe es war nicht zu schwer sie aufzutreiben?“, fragte ich süffisant grinsend und hob langsam, fast provokant eine Augenbraue.
„Nein, man muss nur wissen wo, dann geht so was ganz schnell“, beschied sie mir hochnäsig und bissig. Es war immer wieder schön zu sehen, wie sehr wir uns mochten, ach ich liebte diese Treffen, sie waren so… belebend und anregend.
„Anderes Thema, wie läuft's mit Fudge?“, fragte ich gespannt nach.
„War über meinen Artikel nicht erfreut, brachte mir aber viel Aufmerksamkeit ein, somit bin ich sehr zufrieden, danke für die Informationen, Miss Granger“, erklärte sie sogleich, blickte aber als würde sie in eine Zitrone beißen, als sie mir für die Informationen dankte, denn auch wenn sie ihr sehr hilfreich gewesen waren, schien sie nicht erfreut zu sein, sie von mir erhalten zu haben und mir dafür danken zu müssen.
„Immer gerne doch, Miss Skeeter. Wir hören voneinander“, beendete ich das gestelzte Gespräch und wandte mich zum Gehen.
„Halt, hier, Ihr gewünschtes Exposé!“, rief sie aus und angelte in ihrer riesigen und protzigen Krokodilslederhandtasche nach einer Akte und reichte sie mir.
„Ach, auf Sie ist doch immer Verlass, meine Liebe. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend, bis bald und passen Sie auf sich auf, Miss Skeeter“, verabschiedete ich mich dann endgültig, verkleinerte die Akte und steckte sie in meine Innentasche. Damit würde ich mich die Tage beschäftigen und ich war gespannt, was sie an Informationen enthalten würde. Ich schritt rasch auf die wartende, junge Frau zu, die mir interessiert entgegensah.
„Komm hier her, nimm meinem Arm“, forderte ich sie übergangslos auf. Sie legte ihre Hand vertrauensvoll auf meinen Unterarm und schon apparierte ich uns vor das „Rose Cottage“. Da sie es von außen nicht sehen konnte und ich sie nicht in den Schutz mit aufnehmen würde, hielt ich sie weiter fest und führte sie bestimmt in das Innere des Hauses.
Sie sah sich interessiert um. „Gemütlich“, kommentierte sie. Ich ging ins Wohnzimmer und winkte ihr mir zu folgen. Die Twins hatten gute Arbeit in der kurzen Zeit geleistet. Alles blitzte und war sauber, so wurde ich ihrer ansichtig, wie sie beide auf dem gemütlichen Sofa saßen oder eher rumlümmelten. Sie hatten sich ihrer Mäntel entledigt und trugen nun schrecklich bunte T-Shirts, die sich mal wieder mit dem rot ihrer Haare bissen. Ich wusste, das machten sie absichtlich, denn so einen schlechten Farbgeschmack gab es sonst nicht. Ein prasselndes Feuer im Kamin, je einer ein Kristallglas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit darin vor sich, sahen sie nun gespannt in meine Richtung. Ich trat zur Seite und ließ Alice eintreten, präsentiere sie Fred und George.
„Das ist Alice. Alice das sind Fred und George, deine Partner“, erklärte ich ihr lässig.
Sie blickte auf die beiden und zog überrascht die Brauen zusammen und bekam große, runde Augen.
„Zwillinge?“, hauchte sie überrascht.
„Ist das ein Problem?“, fragte ich hart nach.
„Nein, nein, überhaupt nicht, … ich war nur überrascht… kommt nicht alle Tage vor“, überspielte sie ihr Erstaunen und fing an verführerisch lächelnd zum Sofa zu schauen. Die Twins hatten sie taxiert und diese Überprüfung hatte sie wohl gut bestanden, denn beide zeigten einen zufriedenen und erfreuten Ausdruck.
„Hermione, Hermione, wenn du was tust, dann machst du es immer richtig. Wow, was für eine Hübsche. Hallo Alice, erfreut dich kennen zu lernen“, kam es galant von George. Fred stand nun auf und trat auf sie zu. „Möchtest du ein Glas?“
„Bitte, das wäre nett“, erwiderte sie sofort und er ging zur Bar und überreichte es ihr danach. „Danke!“, sagte sie lächelnd, als sie es entgegen nahm.
„Habt ihr noch irgendwelche Wünsche, ansonsten würde ich mich jetzt zurückziehen bis ihr mich ruft, dass ich Alice abholen kann?“, fragte ich geschäftig, denn das Umschleichen und Schmeicheln musste ich ja nun wirklich nicht sehen. Die Twins bei ihren Sexspielchen zu beobachten reichte mir, da brauchte ich das Ganze nicht noch im flotten Dreier.
„Ähm… ich weiß nicht?“, sagte George. „Sie sieht toll aus und entspricht im Großen und Ganzen unseren Wünschen…“, Mann, tat mir die Arme gerade leid, wir sprachen in ihrer Anwesenheit von ihr wie Vieh.
„... aber…?“, forschte ich nach.
„… nun…“, George kam irgendwie nicht aus den Puschen, so übernahm Fred. „Zum Teufel, du weißt doch, dass wir ein ganz bestimmtes Mädchen vor Augen haben…“, meinte er erregt. „Könntest du sie so verzaubern, dass sie… noch ähnlicher…?“ Ich verdrehte theatralisch die Augen, denn sonst waren die beiden nicht so auf den Mund gefallen. Ich musste gefährlich schmunzeln, weil das zu komisch war, aber das war die Nacht von ihnen und ich würde ihren Wünschen nicht im Wege stehen und da ich immer mit offenen Augen durchs Leben lief, war ich mal wieder für jede Eventualität gerüstet.
„Jungs, Jungs, sonst artikuliert ihr euch besser, aber hört mit dem Gestammel auf. Ich weiß, was ihr wollt und da ich die Gutmütigkeit in Person bin und einfach zu schlau für diese Welt…“, Alice blickte recht verwirrt über diese Unterhaltung von einem zum anderen, „habe ich alles vorbereitet“, fischte wieder in der Jacke nach meiner Innentasche und holte eine Phiole hervor, die ich hochhielt.
„... was… was… ist das?“, fragten beide aufgeregt nach.
„Was wohl? Vielsafttrank!“, erklärte ich breit grinsend und schaute dann abschätzend in die Runde. Ich riss mir mit meiner Rechten ein paar Haare aus, autsch. „Wie gesagt, ich bin nicht auf der Brennsuppe daher geschwommen. Auch kenn ich euch sehr gut und was tut man nicht alles?“, grinste sie böse an und seufzte theatralisch auf.
„Hast du damit ein Problem Alice, diesen Trank zu nehmen? Du kennst ihn?“, fragte ich an sie gewandt, jetzt wieder geschäftiger nach.
„Ähm, nein eigentlich nicht. Ich meine, ich habe kein Problem ihn zu nehmen. Ihr wollt also, dass ich wie sie aussehe?“, fragte sie erstaunt und zeigte mit ihrem Finger auf mich, was Fred und George veranlasste wie aufgeregt mit dem Kopf zu nicken. „Tja, warum nicht, ist gut, ich mach’s!“, erklärte sie schulterzuckend und streckte die Hand aus, um die Phiole entgegen zu nehmen, ich aber trat nah an sie heran und flüsterte in ihr Ohr, so dass nur sie mich verstehen konnte.
„Danke, dass Sie das Trinken und erfüllen sie den beiden jeden Wunsch, sie werden nichts Schlimmes verlangen, dafür erhalten sie ein extra Trinkgeld zu der vereinbarten Summe…“ Ich trat zurück und sah sie intensiv an. Sie begann mir ein strahlendes Lächeln zu zeigen. „Es ist schön zu sehen, dass wir uns so gut verstehen, Miss, ich tue gerne was Sie wollen.“ Ich zog mich noch weiter zurück und sie legte die Phiole an die Lippen, um zu trinken. Da ich wusste, wie so eine Verwandlung ablief, ging ich zum Sofa und sah die Twins an.
„Aufgeregt?“, fragte ich grinsend.
„Bah, du erstaunst mich wirklich immer wieder, dass du uns deinen Körper gibst ist… du machst mich sprachlos“, erklärten sie gemeinsam und perplex, aber dazu sagte ich nichts, denn es war nicht wirklich ich, also ging das für mich vollkommen in Ordnung.
„Andere Frage, woher hast du den Trank?“, fragte Fred sehr neugierig.
„Fragen beantworte ich später. Ihr entschuldigt mich? Ich gehe jetzt und ihr habt euren Spaß mit… mir, würde ich mal sagen!“, lachte ich erheitert auf und glitt auf die Tür zu.
„Bis später und ich wünsche viel Vergnügen“, sagte ich nun noch laut zu allen und wollte das Haus verlassen, doch in der Mitte des Raumes erhob sich gerade eine zu Boden gegangene Alice. Sie hatte sich wirklich heldenhaft jedwedes Würgegeräusch während der Umwandlung verkniffen, diese Frau wusste, wie man das Trinkgeld in die Höhe schraubte, so etwas mochte ich. Und so sah ich mir selbst in mein Gesicht. Ich winkte ihr und schon verschwand ich dann doch aus dem Cottage. Auf die Erzählungen der Twins war ich schon sehr gespannt.
Als nächstes Ziel hatte ich eine Kneipe, so nach dem Motto, was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, wollte ich die Möglichkeit nutzen, wenn ich schon die Gelegenheit hatte mich frei zu bewegen und so setzte ich mich in Bewegung, um meinem Ziel nahe zu kommen. Doch bevor ich dorthin ging, musste ich mein Aussehen anpassen und so sah ich mal wieder für meine Umgebung aus wie Minna Cale, dunkelblonde, glatte und kinnlange Haare, trübe, blaue Augen und zog die Kapuze tief in die Stirn. Da wo ich hinwollte zeigte mal wieder niemand freiwillig sein Gesicht. Ein deutlich leiseres plopp erklang, auf das ich schon stolz sein konnte und durfte, als ich erschien. Ich stand nun auf einem menschenleeren Dorfplatz unter einem sternenklaren Himmel. Ich war in Hogsmeade und mein Ziel war der Eberkopf.
Flink huschte ich wie gewohnt von Häuserschatten zu Häuserschatten. Hier wollte ich etwas Recherche betreiben zu Ritas Buch und heute bot sich mir die Gelegenheit damit zu beginnen und nach den schockierenden Erkenntnissen der letzten Tage rund um Harry, drängte mich die Neugierde Licht in das Dunkel zu bringen. Ich kannte den Eberkopf von unseren Wochenendbesuchen aus Hogwarts, aber wir Schüler durften eigentlich da nicht hin, weil es eine mehr als heruntergekommene Kneipe war, die allerlei Gesindel beherbergte. Ich näherte mich der abgelegenen, schäbigen Seitengasse und unter einer rostigen Aufhängung zeigte das Holzschild einen abgeschlagenen, blutenden Eberkopf. Es war wirklich durch und durch einladend, das musste man schon sagen, kein Wunder, dass sich kein Schüler hierher verirrte. Die machten sich höchstwahrscheinlich alle vor Angst in die Hose.
Ich muss sagen, die letzte Zeit hatte mich da wirklich abgestumpft, denn das hier war ein Witz gegen die Knockturn Alley. Also Angst oder Furcht verspürte ich nicht mal ansatzweise. Als ich in das Innere des Schankraums trat, verspürte ich wenn nur leichten Ekel über den Dreck, die ungeputzten Fenster, durch deren Scheiben auch bei Tage kein Licht mehr herein scheinen konnte. Der Steinfußboden wurde so oft gewischt, dass er wie ein Lehmfußboden dank des Drecks wirkte, dachte ich ironisch und angeekelt. Das einzige, diffuse Licht spendeten Kerzen auf den Holztischen. An so einen ließ ich meine vermummte Gestalt gerade gleiten. Ich schnüffelte abrupt, roch es hier nach Ziegen? Kaum saß ich, als auch schon ein großer, dürrer Zauberer mit einem wenig vertrauenerweckenden und mürrischen Gesichtsausdruck an meinen Tisch trat.
„Was wollen Sie?“, kam es barsch von ihm. Ich blickte unter meiner Kapuze hoch.
„Feuerwhiskey!“, forderte ich genau so knurrig und er nickte grummelnd und schlurfte davon. Ich hatte ihn genau angesehen. Er hatte ungepflegt aussehende, lange, graue Haare und einen ebenso grauen Bart und seine leuchtend blauen Augen hatten mich argwöhnisch angestrahlt. Wenn man wusste auf was man achten sollte, war sie nicht zu leugnen, die Ähnlichkeit zwischen den beiden, aber sonst wäre es mir niemals aufgefallen, das dies hier Aberforth Dumbledore war, der Bruder unseres werten Professor Albus Dumbledore. Hier konnte ich wohl getrost zugeben, ohne einen Stammbaum in Hogwarts konsultiert zu haben, dass Ritas Aufzeichnungen korrekt waren. Trotzdem würde ich aber noch einen Stammbaum zu Rate ziehen, denn in dieser Hinsicht war ich pedantisch. Dass Rita hier nicht gelogen hatte und es ein Fakt war, dass ich hier seinen Bruder vor mir hatte, glaubte ich dennoch.
Oh Mann, Dumbledores Bruder, der Wirt einer eher zwielichtigen Einrichtung, wenn ich so meinen Blick durch den Raum wandern ließ, sah ich alles was sich auch in der Knockturn Alley wie Zuhause fühlte.
Ja, genau dort hinten, … das… das war eindeutig Dung, der sich an seinem Glas festkrallte, als hätte er Angst es könnte ihm gestohlen werden. Auf einmal wurde ein Trinkbecher schwungvoll vor mir auf den Tisch geknallt.
„Drei Sickel und fünf Knuts“, schnarrte der Wirt. Ich fischte schnell nach dem geforderten Geld und gab es ihm. Ein netter Zeitgenosse. Bedanken tat ich mich gar nicht, man musste sich immer seiner Umgebung anpassen, um nicht aufzufallen und Höflichkeit wäre hier fehl am Platz gewesen. Plötzlich konnte ich ein heißes Kribbeln in meinem Nacken fühlen, so als würde mich jemand beobachten, also ließ ich ruhig meine Blicke weiter schweifen und verschluckte mich fast an dem in meiner Kehle brennenden Feuerwhiskey, als ich in einer dunklen Nische ein rabenschwarzes Augenpaar sah, das mich starr fokussierte. Snape, Shit, was tat der hier?
Cool bleiben, ganz ruhig. Er hatte mich in dieser Aufmachung erst einmal in der magischen Apotheke in der Knockturn Alley gesehen und dort hatte ich auch meine Kapuze getragen, zwar etwas zurückgeschlagen, aber warum sollte er an mir Interesse haben, beruhigte ich mich selbst.Warum zur Hölle starrte er immer noch?
Hatte der nichts Besseres zu tun, als da so rumzustehen, aber zu schnell wollte ich auch nicht austrinken und abhauen, denn das wäre zu auffällig gewesen, aber an sich konnte ich wieder gehen. Mein Vorhaben war erledigt. Wie sich gezeigt hatte, hatte Rita mit ihrer Behauptung recht gehabt, dass der Wirt auf jeden Fall mit Dumbledore verwandt war, den Rest würde ich nun auch in den Stammbaumbüchern finden. Oh Shit, nun setzte sich die Fledermaus doch tatsächlich in Bewegung und hatte doch keine blödere Idee, als auf meinen Tisch zuzusteuern. Toll, ganz toll! Was sollte ich denn jetzt machen?
Glück musste der Mensch haben, ich hatte anscheinend einen ganzen Sack voll davon. Toll, er hielt immer noch mit zielsicheren Schritten auf mich zu, ganz toll. Okay, gib dich keiner falschen Hoffnung hin, der kommt wirklich und wahrhaftig hier zu dir her. Los, bau die Mauern auf, zeig was du dir in der letzten Zeit an Okklumentik beigebracht hast. Du kannst das, denk an die 1000jährigen Mauern vom Tower, ja genau, perfekt, die haben auch jeder Schlacht standgehalten und bleib ganz cool, der kommt da nicht durch. Ich hob mein Glas, um ein Beruhigungsschlückchen zu nehmen.
„Ist hier noch frei?“, kam die ölige Frage von Snape. Ich sagte mal gar nichts, sondern nickte nur knapp und deutete brüsk auf einen Stuhl.
„Ich habe Sie hier noch nie gesehen!“, meinte Snape nun misstrauisch leise sprechend und ließ sich sanft mit sich aufbauschenden Roben auf dem Holzstuhl nieder. Warum trug ein Mann im Sommer freiwillig so viel? Bleib bei der Sache, Mädchen, rief ich mich hart zur Ordnung und zuckte unverbindlich mit den Schultern.
„Können oder wollen Sie nicht reden?“, fragte er samtig weiter nach und diese Stimme war so ganz anders, als wenn er den bösen Professor mimte. Sie sandte mir kleine Schauer über den Rücken.
„Ich hätte Sie nicht so eingeschätzt, dass Sie viel zu reden wünschen“, verstellte ich meine Stimme und ließ sie tiefer klingen. Tja, für so geschwätzig hätte ich den guten Professor jetzt wirklich nicht gehalten.
„So, so, kennen wir uns? Habe ich Sie schon mal gesehen?“, quasselte er da ungewohnt interessiert. Hallo, das war die nicht wirklich gesprächige Kellerassel, also was ging hier ab? Ich hob wieder wortlos die Schultern und wünschte mir gerade sehr, dass zum Beispiel sein Dark Mark brennen könnte und er somit mal ganz fix die Kurve kratzen musste. Das war nicht nett, ich weiß, aber Lust von dem werten Herrn Snape enttarnt zu werden hatte ich auch nicht wirklich.
„Würden Sie bitte Ihre Mütze etwas zurückziehen, dass ich Sie ein bisschen sehen kann?“, bat er fordernd, hob dabei die Hand und bedeute Aberforth noch zwei Getränke zu bringen. Hey, wollte der mich betrunken machen? Das ging ja mal so was von gar nicht, aber zu seiner Forderung, ich würde ihr wohl nachkommen müssen, wenn ich nicht zu großes Misstrauen erwecken wollte, oder sollte ich mich weigern? So schob ich den Stoff etwas zurück, so dass er mein Gesicht und Teile meines hellen Haares sehen konnte, aber ganz legte ich sie nicht ab, denn meine Gesichtszüge und mein Körper waren nicht verändert.
„Ah, dachte doch, dass ich Sie kenne und jetzt weiß ich auch woher“, sinnierte er zufrieden, dabei hatte er überlegend den Kopf schiefgelegt. Sein Haar war mitgegangen und lag wie ein Vorhang um seinen Kopf. Die dunkle Farbe absorbierte das Licht der Kerzen, was ihn unheimlich überlegen erscheinen ließ. Hoffentlich sah ich nicht zu unsicher aus, also Kopf hoch und Brust raus, war meine Parole und so wagte ich es und sah ihm tief in die Augen, womit ich ihm einen Legilimentik-Angriff möglich machen würde, aber ich wollte es wagen.
„Und woher denken Sie mich zu kennen…?“, fragte ich süßlich. Im letzten Moment hatte ich mir das „Sir“ verkneifen können, denn das hätte sofort sein Misstrauen geweckt. Ich konnte nun ein leichtes Zupfen an den hintersten Zipfeln meines Geistes fühlen, kaum wahrnehmbar, wenn man nicht darauf achtete, dieses Schwein, aber hatte ich was anderes erwartet? Nein! Ich dachte im Augenblick nur noch an graue, große Gesteinsquadern, die sich zu einer Mauer aufbauten. So leicht mach ich es dir nicht Snape, erwachte mein Widerstand. Auf einmal hob er mehr als irritiert das Gesicht, anscheinend hatte er meinen Schutzschild nun erfühlt und etwas loderte hinter den dunklen Augen auf. In diesem Augenblick knallte uns mal wieder der Wirt mit unbeschreiblicher Gastfreundschaft das Bestellte auf den Tisch.
„Hier Snape, das macht dann sieben Sickel!“, forderte er barsch und charmant bis dorthinaus. Snape langte gleichgültig in seine Weste und gab ihm lässig das Geld, erhob dann sein Glas und prostete mir auffordernd zu. So stießen wir an und tranken, ohne uns wirklich aus den Augen zu lassen, es war wie ein belauern.
„Wofür brauchten Sie die Florfliegen?“, nahm er es wieder auf, dass er wusste, woher er mich kannte. Scheiße aber auch, der Mann war unmöglich. Warum konnte er sich an so was erinnern? Verdammt, das erinnerte mich doch glatt an mich selbst, grausam zu grausam, dass es Menschen geben sollte, die mir ähnelten.
„Wofür wohl?“, kam es nicht gerade freundlich von mir und ich war versucht mit den Augen zu rollen.
„Dann sind Sie auf dem Gebiet des Tränkebrauens bewandert? In Ihrem Gewerbe doch sehr ungewöhnlich“, erwiderte er zynisch und hob einen seiner Mundwinkel verächtlich an.
„Mhmm…“, was sollte ich denn darauf antworten und wie kam er überhaupt zu der Annahme, dass ich einem Gewerbe nachging?
„Aha, schmeckt es Ihnen?“, und hob erneut sein Glas, also subtiler geht es nicht mehr, murrte ich in Gedanken auf.
„Ja, danke!“, blieb ich ausgesucht höflich, auch wenn ich versucht war Ihm den Inhalt des Glases ins Gesicht zu schütten. Oh Mann, es gab mal wieder zwei Möglichkeiten, die mein Gehirn in der kurzen Zeit erarbeitet hatte, um sein Verhalten zu erklären. Erstens, er war misstrauisch und neugierig, oder er machte mich an und er dachte, ich wäre so was wie Alice, da er mich bisher nur in berüchtigten Gegenden gesehen hatte. Verdammter Mist aber auch und was machte ich bei Nummer zwei, oh Himmel, so war das nicht geplant gewesen. Ich hatte den Twins eine Nutte besorgt und nicht geplant vielleicht jetzt selbst eine zu werden.
„Wie kommt es, dass Sie sich daran erinnern wollen mich gesehen zu haben?“, hakte ich gespielten Unglauben in der Stimme zeigend nach und trank noch einen Schluck, den ich dringend brauchte.
„Ah, ich habe ein gutes Gedächtnis, meine Liebe und Ihre Art sich zu bewegen… ihr Gesicht… ich weiß nicht. Ihre besonders geschnittene Robe, ich bin gut darin mir etwas zu merken“, sinnierte er flüsternd, ließ mich jedoch keine Sekunde aus den misstrauisch blickenden Augen und ich wusste, auch wenn er überlegend tat, war er doch voll bei der Sache und beobachtete jede meiner Regungen. Darauf trank ich doch mein Glas mal auf ex. Oh, brannte das in meinem Hals, aber den Schmerz brauchte ich mal kurz, denn anscheinend hatte ich durch meine mentale Mauer sein Interesse zusätzlich bestärkt. Ich bekam gar nicht mit, dass er darauf gleich nochmal nachbestellt hatte, erst als der alte, grauhaarige Wirt wieder zwei neue Feuerwhiskey vor uns stellte, bemerkte ich es leidlich erfreut.
Oh meine Göttin, ich glaub da verlor ich die Hoffnung auf die Möglichkeit von Nummer eins und glaubte die Bestätigung zu haben, dass Nummer zwei immer wahrscheinlicher wurde. Ich meine er war ein Mann, hatte mich und Sirius gestern beim Sex beobachtet, was bestimmt nicht spurlos an ihm vorbeigegangen war und er hatte anscheinend keinen blassen Schimmer, dass ich seine Schülerin Hermione Granger war. Was gut war, was sehr gut war, dass er mich nicht erkannte und mich nicht mit Minna in Verbindung brachte, denn diese schien ihm eindeutig zu gefallen. Wie es aussah erlebte ich gerade meinen düsteren, mürrischen Professor auf Freiersfüßen. Mir blieb aber auch nichts erspart. Ich wagte es tatsächlich, mir selbst gerade leidzutun.
„Aber wie gesagt, ich kenne mich gut aus, habe Sie aber noch nie vorher gesehen. Wie heißen Sie?“, bohrte er weiter ruhig nach und behielt mich im Blick.
„Ich glaube man kann nicht alle kennen, meinen Sie nicht? Und ich bin Minna, Minna Cale“, stellte ich mich wacker vor.
„Erfreut, Miss Cale. Mein Name ist Severus Snape!“, führte seine Hand leicht an die Brust und neigte sachte seinen Kopf, was mich erstaunte, denn das war die untadelige Begrüßung von Purebloods und es verwunderte mich nicht mal, dass sogar mein Professor höflich sein konnte und sich mit diesen Gepflogenheiten auskannte, als Slytherins Hausvorstand. Na, dem durfte ich nicht nachstehen und daher vollführte ich dieselbe Geste in einer fließenden, eleganten Bewegung.
„Erfreut, Mr. Snape und danke für die Einladung!“, ich hatte immer gesagt, dass sich das stinklangweilige Buch über die Sitten und Gebräuche der reinrassigen Purebloods bezahlt machen würde.
„Wo wohnen Sie?“, fragte er unvermittelt weiter und seine Miene war dabei unleserlich, während ich meine Hände auf meinen Schoß zusammenfasste.
„Ah, Mr. Snape, ich denke, dass darauf kein anständiges Mädchen einem Mann antworten sollte, den sie seit zehn Minuten kennt!“, erwiderte ich kokett und lächelte ihm zynisch in sein maskenhaftes Gesicht.
„Wohl wahr, ich frage mich nur, ob Sie wohl wirklich anständig sind?“, zweifelte er meine Worte mit samtiger Stimme an.
„Was veranlasst Sie anderes anzunehmen?“, zeigte ich mich affektiert geschockt und hob die Hand empört zu meiner Brust.
„Ich denke kein anständiges Mädchen würde hier anzutreffen sein!“, gab er kühl zu bedenken. Wo er recht hatte, verdammt aber auch. So stieß ich ein höhnendes Lachen aus, was auch ihn seine Mundwinkel minimal heben ließ.
„Sehr gut Mr. Snape, was kann ich jetzt darauf antworten, ohne mir selbst mein Grab zu schaufeln?“, erklärte ich süffisant und prostete ihm nun spöttisch zu.
„Ist Ihnen Ihr Trank gelungen? Er ist nicht einfach!“, wechselte er plötzlich das Thema, als wolle er mich aufs Glatteis führen.
„Warum fragen Sie?“, erwiderte ich daher regungslos.
„Entschuldigung, ich vergaß, aber Sie scheinen mich nicht zu kennen, ich bin Tränkemeister und unterrichte dieses Fach in Hogwarts!“, bekundete er ungläubig und tat so als ob dies mir bekannt sein müsste.
„Danke der Nachfrage, es läuft alles zu meiner Zufriedenheit“, nickte ich ihm zu und trank den Rest auf ex, so dass es in meinem Hals schmerzhaft brannte, aber den Schmerz brauchte ich mal wieder, um mir Mut anzutrinken. „Es war mir eine Freude Sie kennenzulernen Mr. Snape, Sie entschuldigen, aber ich muss gehen und vielen Dank für die Einladung“, wollte ich mich verabschieden und erhob mich entschlossen. Leider konnte ich gar nicht so schnell schauen, wie er auch aufstand. Der war ja wie Kaugummi an einer Schuhsohle.
„Warten Sie, Miss Cale. Ich begleite Sie, denn die Zeiten sind gefährlich, gerade hier!“, wandte er gespielt fürsorglich ein und trat schon auf mich zu und ich glaubte ihm kein Wort.
„Sehr freundlich Mr. Snape, aber denken Sie, ich wäre hier wenn ich Angst hätte?“, lehnte ich sein Angebot nüchtern ab und bewegte mich zum Ausgang, was er aber unkommentiert ließ und mir stur folgte.
„Was machen Sie beruflich?“, hakte er stattdessen nach. Oh Shit, was machte eine Frau, die dort überall verkehrte wo er mich gesehen hatte, die meisten waren durchwegs Prostituiere, Scheiße.
„Was denken Sie denn Mr. Snape?“, ich musste mich immer beherrschen ihn nicht mit Sir oder Professor anzusprechen und stellte eine gewagte Gegenfrage. Wir gingen nun in eine andere Seitengasse, die weniger schmuddelig aber umso menschenleerer war. Er hielt mich an meinem Arm sanft umfasst und lenkte mich und ich fand nicht die Muse ihm meinen Oberarm zu entreißen. Oh, was sollte ich tun? Ich musste meine Rolle spielen, was sollte ich sonst machen? Ich durfte nicht auffliegen! Denn was er dann mit mir machen würde, wollte ich nicht wissen! Das Motto lautete, Augen zu und durch.
„Du weißt was ich denke, aber denke ich auch richtig?“, schnarrte er tief und stellte eine doppeldeutige Frage. Unglaublich aber war, dass ich mit meinen Einschätzungen aber auch immer Recht haben musste. Das war doch echt nicht fair. Wollte ich mit meinem Professor ficken? Hier in einer dunklen, dreckigen Gasse für ihn eine Hure sein? Oder besser, konnte ich so was tun? War ich in der Lage das bis zum bitteren Ende durchzuziehen?
Ich meine, er würde es nie erfahren, dass er sich Hermione Granger, seiner Schülerin, in unsittlicher Art nährte. Die andere Frage war, würde ich mich noch aus dem Staub machen können? Hätte ich noch eine Chance zu entkommen ohne mich zu demaskieren?
„Liegen Sie in Ihren Einschätzungen jemals falsch, Mr. Snape?“, fragte ich süffisant mit abgeklärtem Ton. Machte ich das gerade wirklich? Wären die Twins keine bessere Alternative gewesen? Nee also, so mein ich das jetzt nicht, aber sexuell erregten mich die beiden nicht wirklich, da Rot so gar nicht mein Ding war. Aber traf das nicht auch auf Snape zu?
„Meist nie,… wie viel?“, kam er dann ohne Umschweife aufs Wesentliche und ich war von seiner direkten Art perplex. Oh Göttin, mein Professor hatte mich gerade wirklich gefragt, wie viel ich für Sex forderte, dass ich meine Beine für ihn breit machen sollte, aber das Schlimmste war, anstatt das mir übel wurde, kribbelte es übergangslos gefährlich und verboten in meinem Bauch. War ich wirklich schon so verdorben, dass ich bereit war es mit meinem Lehrer in einer Gasse zu treiben, gegen Geld? Schande über mein Haupt.
„Ich bin keine Straßenhure!“, erwiderte ich kalt.
„Das hab ich auch nicht angenommen, aber ich will nicht bis zu deinem Etablissement, das hier tut’s auch. Ich bin trotzdem bereit den vollen Preis zu zahlen“, erklärte er barsch. Ach, Scheiße! Ein Versuch war es wert gewesen, nächstes Problem, ich hatte keine Ahnung was für eine Hure angemessen war. Moment, dachte ich, Hermione Granger, gerade wirklich über einen Preis für Sex nach? Wo sollte das noch enden? Hilfe! Ich konnte ja schlecht wie Alice 250 Galleonen nehmen, denn sie macht einen Spezialjob für die ganze Nacht mit extra Wünschen, das war nicht mit einem schnellen Fick zu vergleichen. Was also tun?
„Was wäre ich Ihnen wert?“, kokettierte ich. Brillant, schieb es ihm hin. Obwohl ich bezweifelte, dass das richtige Huren machten und diese elementare Sache, ihre Bezahlung, aus der Hand geben würden. So hob er auch fragend seine Augenbraue. Er schien sich da auszukennen. Sollte ich mir darüber Gedanken machen? Ja, aber mit Sicherheit, nur nicht jetzt… später, wenn ich das alles hinter mich gebracht hatte. Auf der anderen Seite sah ich nicht, dass Snape eine feste Partnerschaft oder gar Beziehung suchte, wenn es für ihn derart einfach war seine Gelüste zu stillen.
„…weißt du, du gefällst mir und da will ich mal nicht so sein, also lass mich hören, was ich dir wert bin?“, lockte ich ihn und strich mit meinem Finger lasziv über seine verhüllte Brust. Mann war ich gut, aber ich versuchte meinen Fauxpas zu überspielen und es gelang, anscheinend sackte auch bei einem kühlen Mann wie Snape die Möglichkeit der Hirnaktivität bei akutem Blutmangel im Hirn ab.
„…wenn das so ist, 50 Galleonen!“, bot er rasch an, feilschte man jetzt? Ja, ich glaube schon.
„Pah, 75!“, rief ich abwertend empört auf, aber weiter kam ich nicht mehr. Denn da packte er mich fest an den Oberarmen und drückte mich sofort an die Wand hinter mir. Anscheinend waren wir handelseinig geworden, seiner Ansicht nach, so wie er mich fordernd an die Wand pinnte. Die Schließe meines Mantels war schon offen und ich hatte noch nicht mal geblinzelt. Er ließ ihn ungeduldig zu Boden gleiten und riss mir heftig mein Kleid von den Schultern, zog es hinab, um meine Brüste zu befreien. Ich meine, ich kam gar nicht dazu Luft zu holen, die Situation zu erfassen, denn ich stand hier in der Gasse und mein Professor bearbeitete meine Brüste mit seinem Mund, setzte dabei nicht nur seine Zunge äußerst geschickt ein, nein, er knabberte und biss auch immer wieder nicht gerade sanft zu.
Er trieb mich auf eine ungeahnte Erregtheit zu, durch dieses absolut Verruchte und Verbotene was wir hier taten und das ja aus vielen Gründen. Es ließ vollkommen meine Sinne schwinden. Wir waren fern von Moral und gesellschaftlichen Zwängen, wenngleich er gar nicht wusste, wie viele er gerade übertrat. Der Professor war echt gut in seiner ungestümen, fordernden Art. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Schon spürte ich, wie er fahrig mein Kleid an meiner Hüfte hochschob und an den Bund meines Höschens stieß, welches er ohne Federlesens herunterzog und mit einem seiner langen, schlanken Finger meine Schamlippen berührte und sie sanft entlangstrich, was mich dann zu meiner Schande wollüstig aufstöhnen ließ. Während mein Kopf an die kühle Wand hinter mir sank, schlüpfte sein Finger in mich und verwöhnte mich mit sanften Rein- und Rausbewegungen, die mich einfach geil machten. Fassen konnte ich es nicht, dass mein düsterer Zaubertrankprofessor gerade seinen Finger in mir versenkte. Es war unvorstellbar was über uns gesagt werden würden, wenn sie es wüssten.
In all dieser Zeit ließ er nicht von meinen Brüsten ab, die nun dank seiner unermüdlichen Arbeit mehr als nur empfindlich waren. Anscheinend gefiel dem Professor was ich beziehungsweise, was ihm mein Körper bot. Nicht denken, nicht an die Peinlichkeit denken, wem ich diese intimen Berührungen gestattete. Nun zog er seinen Finger zurück und nestelte ungeduldig an seinen Roben. Er hatte sich dabei aufgerichtet und verwöhnte meinen Hals mit ungestümen Küssen. Anscheinend gab es keine richtigen Küsse bei solchen Arrangements. Als er sich befreit hatte, sah er auf und mir direkt ins Gesicht und trotz aller Erregung, dachte ich sofort nur noch an meine Mauer, als ich in diese schwarzen Edelsteine blickte. Er fasste mich nun mit beiden Händen bestimmt an meinem Hintern, hob mich entschlossen hoch und stellte sich zwischen meine geöffneten Beine.
Oh mein… ich konnte es nicht glauben… Professor Snape würde gleich in mich eindringen.
Er würde mit mir, seiner Schülerin, Sex haben, ein Glück, dass er keine Ahnung hatte wem er hier nahekam! Aber ich muss zu meiner Schande gestehen, mich erregte dieses Wissen gerade umso mehr und einen großen Gedanken an andere hatten seine Lippen und Finger gekonnt aus meinem Geist verbannt.
„Leg deine Beine und Arme um mich!“, befahl er fest, mit rauer Stimme. Ich folgte seiner Anweisung brav und schlang meine Beine um seine Hüften, wodurch ich seine harte, heiße Erregung an meinem Fleisch fühlen konnte und legte ihm meine Arme um seinen Hals. Was tat ich hier, derart folgsam? Und dann schrie ich schon erstickt auf, da er sich in einem einzigen, festen Stoß in mich getrieben hatte. So war ich nun mit Severus Snape vollständig vereinigt. Er steckte bis zum Ansatz in mir und erfüllte mich mit seiner erstaunlichen Größe und Härte. Hätte ich jetzt echt nicht erwartet, dachte ich trocken, nachdem ich wieder Luft bekam. Er presste mich hart gegen die Wand und hielt meine Hüften in seinen Händen gefangen, sah mir tief in die Augen und begann sich nun langsam aus mir zurückzuziehen und auch meine Beine hielten ihn fest umschlossen.
„Ahahahww…“, schrie ich auf und biss mir im selben Atemzug auf die Lippen, da ich hatte Professor schreien wollen. Ich musste wirklich aufpassen, verdammt, aber das war unter der gegebenen Situation schwer, sehr schwer. Ich konnte sehen, wie sich der stets kontrollierte Snape hart auf die Lippen biss, um ja keine Regung zu zulassen. Kein Stöhnen, Wimmern oder Keuchen entkam ihm. Während er seinen Schwanz immer wieder aus mir zurückzog und sich in einem immer schneller werdenden Tempo in mich trieb, stöhnte ich unterdrückt. Diese Penetration von Snape macht mich wahnsinnig. Ich war gerade so geil. Jeder könnte uns sehen. Dies hier war so unwirklich und er so ungestüm. Ich gab mich dem hin, ich würde so wie es aussah heute von meinem Lehrer einen Orgasmus beschert bekommen, aber nicht wegen eines Ohnegleichen, sondern weil er mich ungestüm und stürmisch gegen eine öffentliche Wand fickte.
Mein Talisman, der zwischen meinen Brüsten baumelte, begann nun, für ihn unsichtbar aber für mich spürbar, heiß zu werden. Ah, es funktionierte, das bedeutet die Twins hatten fertig gefickt. Toll, wirklich, ich war aber noch voll beim Ficken, dachte ich sarkastisch und klammerte mich noch fester an den Mann vor mir. Und jeder verzweifelte, fest in mich getriebene Stoß seines harten Glieds trieb mich höher und höher, bis ich nicht mehr konnte und sich meine Muskeln um ihn schlossen und begannen ihn unbarmherzig zu melken und das war auch der Moment, in dem er seine Beherrschung verlor und sich mit einem heiseren Stöhnen tief in mir ergoss. Seine Hände fielen erschöpft von meinem Po ab und er legte sie neben meinem Kopf an der Wand ab und atmete zitternd aus. Ich ließ meine Arme fest an seinen Schultern, um halt zu haben, als ich vorsichtig meine zitternden Beine von seinen Hüften löste und somit glitt sein erschlafftes Glied aus mir heraus. Sogleich konnte ich fühlen, wie seine und meine Säfte klebrig, nass an meinen Schenkeln hinabliefen. Immer noch von ihm eingekeilt stand ich barbusig vor ihm und er stand noch immer gebeugt, seinen Kopf gesenkt, sein glattes Haar hing ihm wie ein Vorhang ins Gesicht. Ich konnte nicht erkennen, was er dachte, ob er dachte?
Ich wusste nur, dass ich zwar gekommen war, etwas was ich gar nicht verstand und mich auch schockierte! Dass es mein Professor geschafft hatte mich derart weit zu trieben, aber so wusste ich auch, dass ich noch nie so nuttig gefickt hatte. Keine Küsse, an einem öffentlichen Ort und die Demütigung der Geldübergabe würde auch noch kommen.
Nun richtete er sich nach einem tiefen Atemzug entschlossen auf und begann seine Roben zu richten. Ich tat es ihm gleich und zog mein Kleid wieder über meine Brüste. Das zerstörte Höschen ließ ich am Boden der Gasse liegen, meinen Mantel legte ich mir um meine Schultern und im letzten Moment konnte ich mich daran hindern meinen Weißdornbirkenzauberstab zu ziehen, da mir siedend heiß einfiel, dass Snape diesen aufgrund seiner Seltenheit sofort wiedererkennen würde und in mir Hermione Granger erkennen würde, somit würde ich keinen Reinigungszauber sprechen, auch egal. Er war fertig und hatte mich vollkommen starr und kalt beobachtet. Nun wirkte er kalt wie Eis. Dass er bis vor ein paar Sekunden tief in mir gesteckt hatte, mir also näher gewesen war als es irgendwie ging, davon war nichts zu merken. So reckte ich stolz mein Kinn und sah ihm fest in die Augen, das konnte ich auch, wenngleich es nicht einfach war, darüber hinwegzusehen, was ich hier gerade getan hatte.
Ich hob eine Hand: „Mein Geld!“, forderte ich hart, denn wenn schon, denn schon.
„Miss Cale!“, meinte er schmeichelnd, dabei reichte er mir die Münzen, die ich ihm abnahm.
„Mr. Snape!“, verabschiedete ich mich, wandte ihm den Rücken und wollte die Gasse schnell verlassen, um zu verschwinden.
„Miss Cale, wie erreiche ich Sie?“, schnarrte er kalt. Ich stoppte abrupt im Gehen. Wie bitte? Erlag ich gerade einer Täuschung? Er wollte, dass… mich nochmal ficken? Ich meine, ich geb‘s ja zu, es war gut gewesen unter den zu beachtenden Umständen, aber zum Teufel, ich war keine Hure, aber auch ihm schien es gefallen zu haben und dies schmeichelte dann doch meiner Eitelkeit.
„Schicken Sie mir eine Eule!“, sagte ich emotionslos, denn diese würde mich selbst unter meiner Tarnidentität jederzeit erreichen können, dann apparierte ich umgehend und ließ meinen Professor zurück. Als ich leicht außer Puste unter der alten Eiche erschien, lehnte ich mich erstmals dagegen und reinigte mich jetzt und ließ Minna Cales Aussehen verschwinden, dabei dachte ich über die Geschehnisse nach. Ich schlief derzeit nicht nur mit Sirius, sondern seit heute Nacht auch mit Snape. Ich konnte es immer noch nicht fassen, wie ich mich nicht nur von diesem hatte nehmen lassen, sondern ihn sogar in der Annahme bestärkt hatte, das zu sein, was er dachte. Unbewusst!? Konnte ich mich noch im Spiegel ansehen und dem Professor im Unterricht und Sirius, da er jetzt nicht mehr der Einzige war, der derzeit mit mir Sex hatte, denn ich vermutete wagemutig, dass die nächste Eule von Snape nicht lange auf sich warten lassen würde. Würde ich darauf reagieren? Ich wusste es nicht… vielleicht... zu ändern war an dem ganzen Fiasko eh nichts mehr, also lerne ich damit zu leben, sagte ich mir endgültig.
Aber das Wissen und die Erkenntnis, dass ich keine Sekunde an Sirius gedacht hatte und er mir erst jetzt einfiel, verwirrten mich dann doch! Was bedeutete dies wieder? Dass ich keine Verpflichtung Sirius gegenüber empfand? Ich war durcheinander, nach diesem Erlebnis bestimmt kein Wunder und somit schob ich dies mal von mir und so reinigte ich mich erst mal gründlich weiter. Wenigstens hatte sich der Ausflug gelohnt und die Zeit für die Twins war auch um, es war fast Mitternacht, also schritt ich nun forsch ins Haus.
Im Wohnzimmer erwarteten mich ein lustiger, leicht angetrunkener und nicht wirklich bekleideter Haufen. Göttin sei Dank vertrug ich mehr als die da, sonst hätte mich Snape im Eberkopf abgefüllt.
„Hermione, schön dich zu sehen!“, trällerte George selig.
„Hallo!“, kicherte Alice albern und begann sich anzuziehen. Ich ließ mich derweil mit einem Plumpsen in einen Sessel fallen, da ich den harten, derben Sex an noch so mancher Stelle fühlte. Ja, schon dank Sirius war ich wund und blau gewesen, doch dank Snape würde ich jetzt erst mal nicht mehr sitzen können. Als die drei sich neckisch herrichteten, sortierte ich mich, da ich für das Kommende voll da sein musste, damit nichts schief ging.
„Fertig? Komm her Alice, setz dich hier her“, forderte ich ruhig und klopfte einladend neben mich. Ich konnte mir gerade sehr gut vorstellen, wie sie sich gerade fühlte, denn bei der Geldübergabe hatte ich ja vorhin selbst erleben dürfen, wie erniedrigt man sich dabei vorkam. Sie tat wie von mir gefordert und ich reichet ihr einmal die 125 Galleonen und als Trinkgeld mein hart erarbeitetes Geld von Snape. Ich wollte es echt nicht behalten. Sie strahlte zu mir auf und ich lächelte zurück und zückte schnell meinen weißen Zauberstab und legte sie mit einem Obliviate lahm. Ihr Blick wurde sofort abwesend und glasig. Die Twins waren im selben Augenblick in ihrem Getuschel verstummt, aber entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, sagten sie nichts, sondern nahmen meine Entscheidung einfach hin, dafür konnte man sie schon lieben. Harry und vor allem Ron hätten dies erstmal lautstark diskutiert. Ich konzentrierte mich darauf, ihr die Erinnerung an heut Abend zu nehmen.
Rita, die Twins, ich und das „Rose Cottage“ ließ ich sie vergessen, aber gleichzeitig setzte ich ihr eine Erinnerung an einen gutaussehenden, jungen Mann, der sie für eine berauschende Nacht in einem Muggelhotel genommen und sie dafür fürstlich entlohnt hatte. Danach nahm ich sie und führte sie aus dem Haus und setzte sie am Trafalgar Square ab, erst dort nahm ich den Zauber von ihr. Wie es aussah hatte ich den Zauber einwandfrei angewandt. Zurück im Haus warteten neugierige Zwillinge.
„Na, erzählt schon. Wie war´s?“, ich wollte nicht über das was ich vorhin getan hatte nachdenken.
„Geil... ich fand’s super… hätte nie gedacht, dass es zu dritt so sein kann!“, sprudelte es aus Fred.
„Mir hat es auch super gefallen, vor allem danke für deine kleine Überraschung, war voll cool!“, zwinkerte George mir schalkhaft zu.
„Ich war doch gerne eure Fickvorlage, gar kein Problem“, tat ich es lässig ab, schließlich war ich das heute Nacht auch noch für eine andere Person selbst gewesen.
„Aber ich habe auch gemerkt, eigentlich brauche ich nur Fred, du reichst mir vollkommen, Süßer!“, erklärte er seine Liebe zu Fred und das war es gewesen was ich hatte hören wollen.
Gerührt schimmerten Freds Augen. „Ich doch auch George, es warst immer nur du… aber was ich nie gedacht hätte, spaßig war es trotzdem!“, schon lachten und amüsierten wir uns alle drei über ihr außergewöhnliches Erlebnis.
„Auch Alice war echt toll, danke dir für diese tolle Frau, aber was sollte der Obliviate am Schluss?“, fragte nun Fred neugierig.
„Tja, ich sagte doch euer Wunsch passt in einen meiner Pläne und zu ihm gehört der Obliviate und ich dachte mir, ich sollte ihn üben wann immer ich kann. Ich will ja, dass alles gut läuft und das erreiche ich nur durch üben“, erklärte ich bereitwillig.
„Heißt das, es hätte etwas schief gehen können bei Alice?“, klang nun Fred etwas entsetzt.
„Ja!“, gab ich gleichgültig zu, da es ja stimmte, ich hatte damit kalkuliert, dass es auch in die Hose hätte gehen können.
„Krass… und was hättest du dann gemacht?“, fragte nun George, der recht perplex wirkte, genau wie Fred.
„Sie ins St. Mungos geschickt“, antwortete ich schulterzuckend und klang recht unberührt.
„Aha, findest du das nicht ein bisschen… krass?“, sagte Fred kleinlaut.
„Kommt auf die Sichtweise an. Die Personen, für die ich diesen Zauber brauche, stehen mir näher als Alice also… aber das ist müßig so etwas zu diskutieren. Erstens hätte es immer sein müssen, schon wegen euch und zweitens ist mir der Zauber einwandfrei geglückt“, schob ich ihre Einwände rigoros von mir.
„Wie hat sie eigentlich auf eure Liebe reagiert?“, wollte ich stattdessen neugierig wissen.
„Voll cool, ich glaub, wir haben ihr gefallen und von uns beiden verwöhnt zu werden war bestimmt nicht das Schlimmste, was sie bisher erlebt hat, auch wenn wir augenscheinlich Brüder sind, sie war echt nett“, erklärte nun Fred grinsend und nickend und man sah, dass er kurz den Erinnerungen an diesen Abend nachhing.
„Freut mich! Prost auf eine erfolgreiche Nacht!“, stießen wir drei an. Zum Glück waren die beiden so erfüllt, dass sie nicht nachfragten, was ich in der Zeit getrieben hatte und so musste ich auch keine Lügen erfinden, weil das würde ich selbst ihnen nicht erzählen können.
So erreichten wir um 1 Uhr unsere Betten und nachdem so viel schief gegangen war, tja eigentlich alles was nur schief hatte gehen können, musste dann auch ich mal wieder Glück haben, denn Sirius hatte allen Heiligen sei Dank nicht auf unser Heimkommen gewartet und so konnte ich erst mal die Geschehnisse mit Snape verarbeiten, bevor ich Sirius unter die Augen trat. So endete eine ereignisreiche Nacht.