---- Tag 65 ----
Hallo.
Ich kann nicht fassen, dass es schneit. IM MÄRZ.
Davon abgesehen gab es heute keine besonderen Vorkommnisse.
Bis morgen.
Lucy
---- Tag 66 ----
Hey.
Wir haben heute im Religionsunterricht darüber geredet, was wir täten, würden wir morgen sterben. Ich würde dir eine runterhauen, dich küssen, mit dir schlafen und dir noch eine runterhauen.
Übrigens: Du sagtest vor einer Weile, dass Du diese Briefe hier mitnähmest, wenn Du hier bist. Gute Neuigkeiten: Du wirst nie mehr hier sein!
Ich schlage vor, wir sehen uns nochmal in anderthalb Jahren. Vielleicht wäre das eine gute Möglichkeit, nochmal ganz anders und neu an die Sache heranzugehen. Vielleicht ändert sich bis dahin aber auch alles.
Wir werden sehen.
Lucy
---- Tag 67 ----
Aloha.
Heute gibt es nicht viel zu erzählen. Ich blieb heute nämlich aufgrund starker Kopfschmerzen zu Hause.
Was gäbe ich dafür, an deinem Leben teilzuhaben. Wenn ich bedenke, dass Du meistens wusstest, was ich denke, weil ich meine verdammte Klappe einfach nicht halten kann und leicht zu überreden bin, wünschte ich, dass ich es nicht gesagt hätte.
Ich frage mich, was Du schreiben würdest, tätest Du dasselbe wie ich hier mit den Briefen. Oder tätest Du überhaupt mal deine Meinung kund. Ich kann immer nur auf deine Gefühle, deine Meinung schließen, wenn ich sehe, was Du tust. Nichts. Demzufolge ist dir das Ganze nicht wichtig, lässt dich kalt, ist dir egal.
Ich weigere mich hiermit, eine Antwort auf die alles entscheidende Frage zu finden: Festhalten und warten, oder loslassen?
Jetzt, da ich diese Verantwortung von mir losgesprochen habe, werde ich warten. Auf ein Zeichen.
Du willst warten? Okay, dann zeig es mir.
Du willst gehen? Okay, dann mach so weiter wie bisher.
Egal für was DU dich letztlich entscheidest, ein Teil von mir wird es immer bedauern, dass es nie so sein wird, wie es sein könnte.
Irgendwann werden es nur noch Erinnerungen sein, kein Schmerz, kein Gefühl; nur die Erinnerungen an glückliche Tage.
Du wirst immer meine erste Liebe bleiben.
---- Tag 68 ----
Hey ho Luke.
Na, wie geht's dir?
Mir geht es besser, nachdem ich das gestern alles geschrieben habe.
Ich werde jetzt schlafen gehen und vorher unseren Chatverlauf löschen.
Bis morgen,
Lucy
---- Tag 69 ----
Heeeey.
Weißt Du noch, wie Du mir erzählt hast, dass Du eine ganze Schachtel Toffifee allein gegessen und dich darüber bei mir beschwert hast? Ich dachte mir nur so
Ich brauche Schokolade nur ansehen und spüre, wie die Fettzellen wachsen und Du kannst eiskalt so viel Zucker in dich hineinstopfen ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen? Schönen Dank auch!
Das fand ich echt mies von dir.
Gute Nacht.
Lucy
---- Tag 70 ----
Hey.
Danke, dass Du auf meinen »Du fehlst mir«-Text mit »Wie lief dein Referat?« geantwortet hast.
Du mich auch.
Lucy
---- Tag 71 ----
Hey hey.
Ab heute sind wir auf Klassenfahrt in Hamburg.
Meine Antwort auf die Frage, weshalb das Ergebnis meines Referates egal sei:
»Weil ich jetzt Spaß habe« sollte eigentlich heißen
»Weil ich jetzt ohne dich Spaß habe.«
Gute Nacht.
Lucy
---- Tag 72 ----
Hey ho.
Ich habe dir zwar eine Postkarte geschrieben, aber die unpersönlichste, die ich finden konnte.
Sorry, dass ich dich gerade mit tausenden Audios nerve.
Lucy
---- Tag 73 ----
Yo.
Du bist manchmal echt ein Penner.
Und das sage ich jetzt nicht nur, weil Du mir schon wieder nicht antwortest.
---- Tag 74 ----
Heeey.
Heute wollte ich dich anrufen, aber meine Freunde haben mich davon abgehalten.
Gott sei Dank.
---- Tag 75 ----
Hola.
Bin ab heute wieder zu Hause.
Hamburg ist eine schöne Stadt, nicht so häßlich wie Paris oder London.
Irgendwann sehe ich mir auch noch Göttingen an.
Lucy
---- Tag 76 ----
Hey Luke.
Schön, dass wir heute Nacht mal wieder geschrieben haben.
Lucy
---- Tag 77 ----
Hey ho.
Toller neuer Status, Luke. Wirklich kreativ. (Ja, das war Ironie.)
Ich geh schlafen.
Lucy
---- Tag 78 ----
Hey.
Ich überlege die ganze Zeit, was ich dir wann zum Geburtstag schreiben soll. Ich könnte dir auch einfach total spät schreiben, als hätte ich es vergessen. Vielleicht schreibe ich am Ende noch
»Und jetzt puste deine imaginäre Kerze aus und wünsch' dir was!«
Nicht, dass ich wöllte, dass Du mir deinen Wunsch mitteilst. *hust*
Gute Nacht!
Lucy
---- Tag 79 ----
Hey!
Stell dir vor: Im Sommer mache ich meinen Führerschein!
Wie geht's dir heute?
Lucy
---- Tag 80 ----
Hey ho Monsieur.
Ich werde nun schlafen gehen.
Wünsch' mir Glück für morgen!
Lucy
---- Tag 81 ----
Hey.
Morgen fahren Mum und ich nach Leipzig, und ich freue mich schon riesig.
Gute Nacht, Monsieur.
Lucy
---- Tag 82 ----
Hola.
Ich muss jetzt echt los, wir sind schon spät dran.
Ich wünsch' dir einen tollen Tag!
Lucy
---- Tag 83 ----
Hey.
Ich wollte dir gerade so vieles schreiben und jetzt weiß ich es irgendwie nicht mehr. Beziehungsweise will ich es jetzt vielleicht doch nicht schreiben.
Weißt Du noch, als Du am Anfang unserer Beziehung gesagt hast, dass Du gespannt wärst, worüber wir uns streiten? Dass Streit ja dazugehöre und hieße, dass man sich mit dem anderen auseinandersetzt? Vielleicht fehlte uns das. Erinnerst Du dich an einen Streit? Ich nicht. Oder zumindest an keine Auseinandersetzung, die wirklich den Titel »Streit« verdient hätte.
Wenn ich so darüber nachdenke, hätte ich oft einen Streit anfangen können, indem ich frage, was das soll, warum Du dich nicht meldest, dass es mich nervt, dass ich es leid bin. Aber damit hätte ich es nicht geändert. Ich sage lieber nichts, als dass es falsch ist und das Ganze in die Brüche geht. Erinnerst Du dich daran, wie Du exakt denselben Satz gesagt hast? In manchen Dingen sind wir gleich. Zu gleich.
Ich würde dich aber auch nie für etwas verantwortlich machen; ein zweiter Punkt, weshalb ich auf Streit verzichtete. Emma meint, man könne mit Depressionen nicht alles entschuldigen. Ich denke doch.
Egal, wo die Ursache liegt, ich kann damit nicht umgehen. Wie oft habe ich nachts wach gelegen, nur aus Angst, dir sei etwas passiert bis hin zu Du lebst nicht mehr. Diese Art Beziehung kann ich einfach nicht führen. Es tut mir nicht gut. Ich bin ein schrecklich komplizierter Mensch, und ich brauche viel Aufmerksamkeit.
Es tut mir leid, dass ich manchmal das Gefühl hatte oder habe, ich sei dir egal. Du hast einfach andere, viel wichtigere Probleme.
Es tut mir so leid. Alles.
Lucy
---- Tag 84 ----
Hey Luke!
Ich habe mich jetzt doch dazu entschieden, dir nur »Alles Gute zum Geburtstag, Luke« zu schreiben. Ohne Emotionen ist es besser.
Weißt Du, ich kann und will dich nicht ändern. Deshalb ist es vielleicht besser, wenn wir einfach nur Freunde sind. Ich weiß, dass sich das jetzt absurd anhört. Aber überleg doch mal. Ich müsste nicht mehr enttäuscht sein, wenn Du mir nicht schreibst, denn Freunde müssen das nicht jeden Tag tun. Wir könnten dennoch füreinander da sein. Außerdem haben wir damals das Kapitel »Freunde« irgendwie übersprungen.
Mittlerweile kann ich es mir sogar wieder vorstellen, mit jemandem glücklich zu werden, der nicht Du bist. Nicht ganz ohne dich, aber das mit den Freunden erwähnte ich ja bereits.
Einfach wird es nie sein, egal in welchem Verhältnis wir zueinander stehen. Allerdings fange ich an, damit klarzukommen.
Ich möchte dir noch etwas zeigen. Ich habe ein Liste mit Daten, an denen Du »Ich liebe dich« gesagt hast. Ich werde sie dir aufschreiben und dann die Liste löschen.
- 02.06.2014 um 02.10am
- 09.06.2014 um 11.41am
- 16.07.2016 um 00.13am
- 26.08.2014 um 00.06am
- 11.03.2015 um 02.20am
- 14.04.2015 um 00.58am
- 18.04.2015 um 02.50am
- 20.04.2015 um 00.36am
- 21.04.2015 um 11.56pm
- 26.04.2015 um 11.56pm
- 10.05.2015 um 00.09am
- 17.05.2015 um 11.56am
- 21.05.2015 um 9.25pm
- 07.06.2015 um 00.00am
- 18.07.2015 um 11.33pm
So. Endlich konnte ich das löschen.
Danke, dass Du mich geliebt hast. Danke, dass Du mir die schönsten Tage meines Lebens geschenkt hast. Denn einfach nur bei dir zu sein, hieß, den schönsten Tag in meinem Leben zu haben.
Weißt Du, wann mir aufgefallen ist, dass Du mich wirklich geliebt hast? In Kabale und Liebe von Schiller tötet Ferdinand sich selbst und Luise, da er sie keinem anderen Mann gönnt. Damit verhindert er aber auch Luises Chance auf eine zweite Liebe, auf ein glückliches Leben. Das ist so egoistisch von Ferdinand. Du willst, dass ich glücklich werde. Ich glaube dir.
Vielleicht bist Du wirklich nicht mein Weg zum Glück, aber Du warst es. Dafür werde ich dir immer dankbar sein.
Du hast mir gezeigt, was Liebe ist. Wenn auch nicht immer auf konventionelle Art.
Danke für die schöne Zeit.
Ich liebe dich.
Oder?
---- Tag 85 ----
Hey ho!
Morgen hast Du endlich Geburtstag!
Gute Nacht.
Lucy
---- Tag 86 ----
ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!
Puste jetzt deine imaginäre Kerze auf deinem imaginären Kuchen aus und wünsch' dir was! Auf dass es in Erfüllung geht!
Ich bin wirklich stolz auf mich, dass ich es bis heute ausgehalten habe, dir nicht zu schreiben. Am liebsten hätte ich es ganz ignoriert, aber ich bin ein anständiger Mensch. Meistens zumindest.
Als Du mir schriebst, dass ihr jetzt zusammen essen geht, bedeutete mein »Viel Spaß« vielmehr »Es ist mir sowas von egal; fickt euch alle ins Knie.« Dann war ich über meine eigene Gemeinheit erschrocken. Aber ich bin eben immer noch eifersüchtig, auch wenn es keinen Grund dazu gibt.
Bilde dir bloß nicht ein, dass ich mich nochmal melden würde, Prick.
Schönen 21.Geburtstag noch und so.
Lucy
P.S.: Haha, jetzt ist es wieder eine ungerade Zahl, die Du ja nicht magst. Ätsch.
---- Tag 87 ----
Hey.
Heute morgen habe ich mich über deine "Danke, Lucyyyy"-Nachricht geärgert (und gefreut, aber das habe ich gleich wieder verworfen). Nichts Lucyyyy.
Einen schönen Abend noch.
Lucy
---- Tag 88 ----
Heeey.
Endlich Ferien!
Ich bin nur so unendlich müde gerade.
Hab dich lieb.
Lucy
---- Tag 89 ----
Hey Luke!
Ich hatte heute einen sehr produktiven Tag, denn ich habe von morgens bis abends in der Küche gestanden und gebacken.
Wie geht es dir?
Gute Nacht, Luke.
Lucy
---- Tag 90 ----
Hey ho!
Weißt Du, was ich später total gerne beruflich machen würde? Lektorat oder Psychologie.
Da wird gerade beim Thema sind: Psychologen meide ich. Ich will überhaupt nicht wissen, was mit mir nicht stimmt. Am Ende bin ich eine noch größere Enttäuschung für meine Eltern als sonst schon. Vielleicht haben sie nicht nur ein unfähiges, sondern ein unfähiges UND gestörtes Kind. Nee nee.
Aber wo wir schon dabei sind: Ich habe seit einem Jahr oder so immer extremer werdende Angst in alltäglichen Situationen. Zum Beispiel habe ich entsetzliche Angst davor, bei uns in die Mensa zu gehen. Ich bin zwar nie allein und das passiert auch kaum, aber trotzdem. Essen könnte ich dort sowieso nicht. Aber ich habe einfach schon Panik, da durch zu gehen.
Mit dem Essen ist das auch so eine Sache. Es ist teilweise ziemlich schlimm, da ich mich weigere, vor Menschen zu essen. Da würde ich lieber verhungern. Wenn ich unter guten Freunden oder in meiner Familie bin, ist das kein Problem für mich. Aber in Restaurants, Hotels, was weiß ich was bekomme ich die Krise. Am allermeisten hasse ich Buffets, weil man mit seinem Essen an den anderen vorbeigehen muss. Wirklich, mir wird regelrecht schlecht davon. Bei neuen Freunden muss ich mich auch erst daran gewöhnen. Selbst bei Elena und Sabine habe ich seit der Klassenfahrt überhaupt keine Angst mehr. Dabei esse ich jeden Tag vor ihnen, kenne beide seit Jahren und rede mit ihnen über alles.
Vor Tobi habe ich auch nur ein oder zwei Mal etwas gegessen, und wir waren fast permanent zusammen, vierzehn Tage lang, von früh bis nachmittags.
Punkt Zwei: Ich habe nachts Angst, und das fast immer, schon seit ein paar Monaten. Ich kann mir Atemgeräusche und Schritte einbilden. Das sind die schlimmsten Nächte.
Wenn ich nachts ans Waschbecken gehe, habe ich Angst, in den Spiegel zu blicken, obwohl das aufgrund der Höhe unvermeidbar ist. Ich habe Angst davor, noch jemanden außer mir selbst zu sehen. Wenn ich zurück in mein Zimmer gehe, was nur circa zehn Schritte vom Bad geradeaus über den Flur sind, so habe ich Angst, dass jemand auf der Treppe steht. In meinem Zimmer angekommen, habe ich Angst, dass jemand in meinem Bett liegt oder hinter meinem Schrank steht. Liege ich im Bett, so habe ich Angst, dass jemand vor meinem Fenster oder auf meinem Fensterbrett steht. Das geht teilweise so weit, dass ich die Augen schließe, mich keinen Millimeter bewege und krampfhaft versuche, einzuschlafen.
Dazu kommt natürlich noch diese enorme Versagensangst und starke Selbstzweifel. Aber das ist für mich so selbstverständlich geworden, dass es schon fast nicht erwähnenswert ist.
Irgendwas stimmt mit mir nicht, und das waren noch nicht mal meine schlimmsten Vorstellungen. Aber wie auch immer.
Gute Nacht!
Lucy
---- Tag 91 ----
Hey.
Nachdem ich gestern so viel geschrieben habe, bin ich heute relativ sprachlos.
91 Tage, und ich weine immer noch. Scheint, als hättest Du mich wirklich getroffen. Teilweise bin ich ein bisschen sauer, auch wenn es keinen Grund dazu gibt. Es tut nur einfach immer noch weh.
Wenn Du sowieso mit mir Schluss machen wolltest, wieso hast Du mich dann auch noch gefragt, ob ich zu dir kommen will? Wenn Du sowieso der Meinung bist, es würde sich nichts ändern, wozu der Aufwand? Wolltest Du einfach nochmal mit mir schlafen, um danach zu sagen, dass Du nicht weißt, warum? Wolltest Du tête à tête mit mir Schluss machen? WAS, VERDAMMT NOCHMAL, WOLLTEST DU DAMIT BEZWECKEN? WOLLTEST DU, DASS MICH DEINE FREUNDE SEHEN, UM DICH IN EINER TRENNUNG ZU BESTÄRKEN? WAS?? WAS, AUßER MIR NOCH MEHR SCHMERZ ZUZUFÜGEN, WOLLTEST DU?? VERDAMMT! WAS WOLLTEST DU ÜBERHAUPT MIT MIR? WIESO ICH?? WAS ZUM HENKER HABE ICH GETAN?
WANN BIN ICH SO EINE SCHWACHE, ABHÄNGIGE UND ERBÄRMLICHE FRAU GEWORDEN???
WAS HAST DU MIT MIR GEMACHT, VERDAMMT???
---- Tag 92 ----
“Hey Lucy...
Es gibt ein paar Dinge, die ich dir gerade in diesem Moment irgendwie gerne sagen würde... es gibt für mich nichts Schöneres, als daran zu denken, wie ich wieder bei dir bin. Es macht mich so unheimlich glücklich, dass Du meine bessere Hälfte bist. Es tut einfach immer so gut deine Stimme zu hören, dass ich mich sehr oft frage, womit ich das eigentlich verdient habe. Immerhin habe ich es eigentlich nicht verdient... denke ich.
Wenn man das Ganze mal über einen komplett anderen Blickwinkel betrachtet, kommt es einem so vor, als wärst Du plötzlich da gewesen, einfach so... da; hast mich damals angeschrieben und warst da, als für mich die eigenartigste bzw. schlimmste Zeit angefangen hat, im Bezug auf meine Psyche.
Du tust mir so unendlich gut, und Du kannst Michi ruhig sagen, dass dich zu verletzen das Letzte wäre, was ich täte... da bräuchte sie nicht vorbeikommen, da würd ich mich vorher selbst umbringen.
Kennst Du das, wenn Du genau weißt, was Du schreiben willst, einen Teil schreibst und plötzlich ist es einfach leer; dir fällt nichts mehr davon ein? Irgendwie ein witziges Gefühl. Aber es gibt schlichtweg zu viel, was ich dir sagen will, als dass mich das jetzt aufhalten könnte.
Ich bin ein Stück weit sozial kompetent, und habe manchmal durchaus eine etwas komische Art drauf bzw. eine komische Art Witze zu machen. Dass Du das so hinnimmst... oder gar als attraktiv erachtest, ist ... schön. Es tut gut.
Wenn es etwas gibt, dass ich mir am allermeisten wünsche, dann, dass Du glücklich bist. Das ist ein permanenter Wunsch, auch wenn Du es vielleicht gerade bist. Der Wunsch ist immer da...
Was ich dir eigentlich auch noch sagen wollte... Es kann passieren, dass es mir während dem stationären Aufenthalt deutlich schlechter geht. Es muss nicht, aber es kann sein. Ich will aber, dass Du dir keine Sorgen machst, weil ich dort wirklich in guten Händen bin.
Ich finde es immer noch unglaublich, dass Du trotz dem allem bei mir bist... und für mich da bist. Während dem stationären Aufenthalt werden wir vermutlich wenig bis gar nicht reden können an manchen Tagen, ich hoffe, dass das in Ordnung für dich ist. Wir können aber trotzdem ganz viel schreiben!
Du bist mit Abstand der tollste Mensch, den ich kenne. Ja, Du warst auf einmal da, und ich kann es noch gar nicht so ganz glauben. Als ob jemand Mitleid hatte da oben und wusste, dass ich jemanden brauche. Und dabei hätte ich es beinah aufgegeben... dir zur Liebe. War ganz schön dämlich... Ich bin froh, dass ich es nicht mehr ausgehalten und mich wieder gemeldet habe.
Du bist mein Engel, Lucy... meiner ganz allein. Sollte es jemals etwas geben, was dir nicht passt oder Ähnliches, sag es sofort. Wenn dann ist es mir nicht aufgefallen, aber ich würde das nie mit Absicht machen.
Ich liebe dich! <3“
- 15.April 2015
---- Tag 93 ----
Hey.Als Du sagtest, dass Du viel zu lange auf einen Menschen wie mich gewartet hättest... Was hast Du damit gemeint? Was macht mich so anders? (Oh, oh. Ich war gerade kurzzeitig gewillt, dich das per WhatsApp zu fragen. Vernunft siegte. Knapp.)
Wieso dachtest Du immer, dass ich perfekt sei?
Lucy
---- Tag 94 ----
Hey hey.
Manchmal rede ich mit dir. Als wärest Du tot und ich spräche mit deinem Geist oder so.
Ich bin schon ein bisschen komisch.
Lucy
---- Tag 95 ----
Hey ho.
Erinnerst Du dich noch daran, wie entrüstet Du warst, als meine Mum sagte, dass sie dich nett findet? Irgendwann hat sie mal gemeint:
»Was Du in ihm siehst, das sehe ich nicht. Ich sehe nur einen kleinen Teil.«
Wohl wahr. Aber sie meinte »nett« auch im Sinne von »lieb«, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.
Du fehlst mir zur Zeit so sehr. Es fehlt mir, in deinen Armen zu liegen, deinen Atem zu hören, deine Nähe zu spüren. Sogar der Sex fehlt mir - und das nimmt ziemlich große Ausmaße an; am liebsten würde ich mich jedem halbwegs attraktiven Studenten an den Hals werfen und »Nimm mich, bitte!« rufen. Peinlich.
Komm her, kuscheln mit mir, back mit mir, koch mit mir. Rede mit mir. Schlaf mit mir und sprich dabei. Lieb mich.
Lucy - dein persönliches Häufchen Elend
P.S.: Und schon wieder habe ich einen Monat überstanden. Ohne dich.