Nein! Nein!!!
~Heute ist der Tag an dem du sterben wirst, Michael, geliebter Bruder~
"Nein! Nein!!! Wie begründest du deine Aussage, Bruder? Warum sagst du das? Was ist mit dir passiert? Was ist passiert, geliebter Bruder?! Komm zurück! Komm zurück zu mir! Lass mich nicht allein! Ich liebe dich...rette mich..."
Es tat weh. Jedes Wort, das seine Lippen verließ und durch heisere Schreie in der verräterischen Dunkelheit widerhallte, schmerzte mit bestimmter Gewissheit.
Er fühlte die ihn beherrschende Angst, spürte mit welch gewaltig großem Druck sie sich auf seine Brust legte und ihm die Luft abschnürte.
Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass der Bruder recht behielt? Wie groß? Wie klein der Irrtum?
Sein Blick traf auf das dunkle Buch, das aufgeschlagen, mit den Seiten nach unten, dalag. Es war ihm aus der Hand geeglitten, als er die Worte des Bruders entziffert hatte.
Seine Hand bebte als seine Finger das dunkle Leder berührten. Als er das Buch zu sich heranzog und die hellen Seiten noch einmal aufschlug. Rote Tinte, weißes Papier, die Handschrift des Bruders...
~Heute ist der Tag an dem du sterben wirst, Michael, geliebter Bruder~
Und so nahm er eine der unzähligen Federn des Bruders. Und er tauchte sie in nachtblaue Tinte, die den Augen des Bruders so glich.
Nachtblau auf Schneeweiß.
~Ich liebe dich, Dylan, Bruder...~
~Dann lauf~