Die Sonne war nun schon untergegangen, Wind kam langsam auf, ich hatte nicht das Gefühl das er stärker wird. Lau war die Nacht und es roch nach Kohlen, die Stunden zuvor noch den Grill heizten. Alkohol hing auch in der Luft, es war nicht störend, es war einfach Sommer. Ich blieb allein zurück, ich interessierte mich grad nicht mehr dafür wo ich herkam, mein Weg den ich noch vor mir hatte, war mir auch egal. Es ging um diesen Moment, der ewig hätte andauern können.
Ich war nüchtern und wach, meine Sensoren arbeiteten und ich wollte so viel wie möglich geniessen. Die Beleuchtung der Strassen beruhigte mich und es hätte nie wieder Tag werden müssen. Meine Klamotten waren müde, sie hingen nur noch an mir. Stehen, laufen, hinsetzen, in den Taschen kramen, auf die Toilette gehen. Der Stoff war schlaff geworden, ich quälte niemanden, ich blieb einfach stehen. Es ging jetzt grad um diesen Moment, der hätte wirklich ewig andauern können.
Die Häuser hatten sich neu sortiert, die Sichtachsen waren verschoben. Ich erkannte kaum etwas wieder, das Licht war spärlich aber ausreichend um sich geborgen zu fühlen. Jemand hustete und ein Hund durchbrach die Stille mit seiner Energie, Hunde scheinen nie schlafen zu wollen, oder? Er und er zogen weiter, sie beachteten mich nicht, ich sie auch nicht mehr. Sie versuchten der Einwand zu sein in grad diesem Moment, der für mich hätte ewig andauern können.
Ich bewegte mich langsam in Richtung Heimat und schloss die Augen, schob meinen Kopf in den Nacken und die Ruhe und der leichte Wind spielten mit meinen Haaren, mein Körper gab langsam nach und die Müdigkeit packte voll zu und machte jeden Schritt zu einem Kraftakt. Wenn das die Schwere ist die man braucht um die Nacht endlich in Frieden zu lassen, hatte ich sie erreicht. Der Moment schien sich zu neigen, nichts dauert eben ewig an.
Das Licht der Nacht brachte den Schlaf und vollkommene Lösung von der Zeit, die immer im Licht an Bedeutung gewinnt. In dieser Nacht gab es aber nichts mehr zu gewinnen und aller Druck löste sich von mir. Meine Wahrnehmung schwand und für weitere Gedanken war ich nicht mehr zu haben. Es war jetzt richtig zu gehen, sich zu verabschieden, in das Dunkel dieser Nacht mit dem Wissen das Momente niemals ewig andauern können.