Treuer Gefährte,
du dünkst dich abstoßend ob deiner unzähligen Narben,
gebrandmarkt und nicht wert, geliebt zu werden.
Mag alle Welt es so sehen,
mir bist du teuer.
Doch ich erwähle dich nicht unbeschadet deiner Narben,
ich erwähle dich um ihretwillen.
Denn du trägst sie für,
gar durch mich.
All die Narben deines Leibes und Geistes,
deiner Seele und deines Herzens.
Alle gehen einher mit mir,
einher mit uns.
Doch sind es keine Stigmata
oder schimpfliche Wunden,
vielmehr Sinnbilder,
Zeichen.
Zeichen deiner Unbeugsamkeit und Stärke,
deiner Fehler und den meinigen.
Zeichen deiner Leidenschaft und Hingabe,
deiner Eifersucht und deines Zorns.
Zeichen deiner Demut und Aufopferung,
deines Leichtsinns und Selbsthasses.
Zeichen deines Mutes und Stolzes,
deiner Niederlagen und deines Fluchs.
Zeichen deiner Zuneigung.
Zeichen deiner Treue.
Sag mir, treuer Gefährte, wie könnte ich
so etwas Schönes nicht lieben?
Wie nur könnte ich
dich nicht lieben?
© Noia, 11.01.2019
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Liebe Leser,
nach über einem Jahr mal wieder ein kleines, dunkles Gedicht bzw. eher eine Art Brief von mir. Dieses Mal ohne direkten Bezug zu Schicksalsfeuer, aber durchaus von gewissen Protagonisten inspiriert. ;)
Liebe Grüße
Noia
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