1. Kapitel
Mein Bruder hält mir die Medizin hin. Ich ziehe eine Grimasse.
Diese „Medizin“ schmeckt grässlich, faulig und hinterlässt einen absolut widerlichen Nachgeschmack. Ich blicke meinen Bruder Ben, mit meinem bezauberndsten Lächeln an und hoffe darauf, dass ich das dickflüssige Getränk heute nicht einnehmen muss, doch er sieht mir kalt ins Gesicht und sagt:“ Layci, du musst das nehmen, ich will dich nicht wieder zu Dr. Fran bringen.“ „Mit dem wieder übertreibst du aber! Zwei mal Ben, nur zwei mal, war ich dort“ antwortet ich in einem gespielt beleidigten Unterton.“Trink jetzt, wir besuchen heute noch die Soiree
von Lord Kingsley und dafür musst du bei Kräften sein, wenn etwas schief geht, sind wir dem König maßlos ausgeliefert. Gehen wir nochmal den Plan durch, also was musst du tun?“Ich stöhne auf und blicke ihn genervt an, diesen Plan kann ich mittlerweile schon im Schlaf aufsagen. Aber ihm zu liebe, erkläre ich Schritt für Schritt, ein weiteres Mal unseren brillanten Plan. „ Zu Beginn werden wir uns mit allen Gästen freundlich unterhalten, ein paar Drinks zu uns nehmen und ich werde mich ständig in die Nähe von Lord Kingsley begeben, werde ihm schmeicheln, über all seine miesen Witze, aus tiefstem Herzen lachen, und ganz viel Interesse an seiner langweiligen Bibliothek zeigen, dann werde ich ihm unterschwellig, immer wieder sein Glas nachschenken lassen, bis er mich freiwillig in die Buchhalle führt. Daraufhin werden du und Lenny uns unauffällig folgen und ihn für geraume zeit, nun ja – aus dem Weg schaffen. Ich suche nach den alten Schriftrollen unseres Vaters und verschwinde über den Hinterausgang des Anwesens, ich warte bis ihr mich mit den Pferden im Park abholen kommt und wir reiten nach Hause.“ Er grinst mich an und seine blauen Augen strahlen „ Gut Lay, sag Caroline, dass sie dir heute ein Kleid, in dem du dich bewegen kannst auswählen soll und wenn nötig auch rennen oder springen oder -“ „ Schon klar Ben, ein bequemes Kleid eben.“ unterbreche ich ihn und gehe nach oben und gebe Caroline – meinem Hausmädchen, Bescheid. Sie war schon mein Hausmädchen als ich geboren wurde. Als ich 7 Jahre alt war, starb meine Mutter an einer Herzkrankheit – jedenfalls wurde meinem Bruder und mir das erzählt.
Ich weiß nicht genau weshalb, aber ich habe das Gefühl, dass der Auslöser für ihre plötzliche Erkrankung, ein andere war.
Einmal als ich noch klein war und meine kranke Mutter besuchen wollte, ging ich gerade durch den Gang, als ich plötzlich Stimmen hörte. Zwei Ärzte – einer von ihnen war Dr. Fran, den anderen hatte ich noch nie gesehen, unterhielten sich im Flüsterton. Wobei Dr. Fran sehr angespannt wirkte und sich ständig am Ärmel zupfte oder sich die Haare raufte. Der andere Arzt wirkte selbstbewusst und schien auf ihn einzureden. Schließlich machte es den Eindruck, dass unser Hausarzt sich dem was der andere Mann, der mir damals ziemlich groß und stark vorkam, hingab und keinen Widerspruch mehr leistete. Er nahm dem großen Mann eine kleine Glasflasche ab und verschwand im Zimmer meiner Mutter. Der verbliebene Arzt, blickte sich nochmal um und verschwand letztendlich nach unten. Ich hatte mich inzwischen hinter einer Säule versteckt, weswegen er mich nicht erblicken konnte. Das kam mir alles sehr merkwürdig vor, habe es damals aber nicht weiter hinterfragt. Meine geliebte Mutter, verstarb wenige Tage später.
Nachdem sie tot war, entschloss mein Vater, dass Caroline hierbleiben solle, auch wenn ich gar kein Kindermädchen mehr brauchte, so blieb sie uns bis heute und ist das Hausmädchen. Ich mag sie sehr, zwar sind wir uns nach außen sehr unterschiedlich aber wir haben viele Gemeinsamkeiten . Sie ist klein und zierlich, hat ein herzförmiges Gesicht und Sommersprossen, durch ihre leicht gebräunte Haut kommen ihre strahlend blauen Augen besonders zur Geltung und lassen sie immer so lebendig wirken, ihre Gesichtszüge sind weich und ihr Blondes Haar fällt ihr in leichten Wellen über die Schultern. Während ich ein markantes Gesicht habe, smaragdgrüne Augen – die hatte ich von meinem Vater geerbt, sowie mein dickes,kupferfarbenes,lockiges Haar das mir bis zur Taille reicht. Außerdem bin ich gut trainiert und habe viel Kraft, ich habe früh gelernt mich zu verteidigen.Weswegen ich jetzt eine ziemlich gute Kämpferin bin. Dank meines Vaters. Jede freie Minute, die er hatte – und er war ein wichtiger Geschäftsmann, was heißt er hatte nur bedingt Zeit für mich, hat er dafür genutzt mir das Kämpfen beizubringen, zusammen mit Ben haben wir täglich trainiert und von Tag zu Tag wurden wir besser, flinker, zielsicherer und ehrgeiziger. Meine Größe ist mir im Kampf auch sehr von Vorteil. Lange Beine und Arme erleichtern mir einiges.
Am späten Nachmittag, klopft es an meiner Zimmertür. „Herein!“ rufe ich. Und kurz darauf, blickt Caroline in mein Zimmer. „Miss Centlou, ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Sie bald auf der Soiree erwartet werden und Sie aufgrund dessen gerne ankleiden.“ sie lächelt mich an und tritt ins Zimmer ein. Das Zimmer in dem ich wohne, ist groß und geräumig. Links neben der Tür, hängen viele alte Fotos von meinen Eltern, Freunden und auch einige von Lenny – meinem besten Freund und Ben. Außerdem habe ich ein mit Büchern überfülltes Bücherregal, das Ben und mein Vater zusammen gebaut haben. Mein Himmelbett steht neben einem Fenster, welches vom Boden, bis hin zur Decke reicht, es ist weiß umrahmt und mit Blattgold verziert. Von dem Fenster aus kann man über die ganze Stadt hinweg sehen, die von dieser Entfernung gar nicht so herabgekommen aussieht, wie sie es in Wirklichkeit ist. Man kann bis hin zum Stadtrand sehen, wo der tiefe, dunkle Wald lauert. Mein unordentlicher Schreibtisch steht vor dem Zweiten Fenster und ist am anderen Ende des Raums. Von dort aus führt dann eine Tür ins Badezimmer. Caroline hilft mir beim Ankleiden und das Kleid ist wirklich wunderschön. Es ist silbern mit dunklen Details überall und wirkt sehr edel. Es weitet sich an der Taille und und der seidene Stoff reicht bis knapp unter die Knie. „Das Kleid ist wundervoll, Caro.“ murmele ich ihr zu. Sie steckt mir gerade die Haare hoch, wobei sie einzelne Strähnen zu leichten Locken dreht, die sich um mein Gesicht legen. „Ach was, das ist doch nichts besonderes. Kaum der Rede wert, meine Schönheit.“ sie trägt mir noch ein wenig dunkelroten Lippenstift auf und wünscht mir Viel Vergnügen auf dem Fest. Dann verschwindet sie in den tiefen unseres Hauses.
Die Villa der Kingsleys´ ist riesig und prachtvoll. Der Schlossgarten ist voller bunter Blumen. Königsblau, Rubinrot, Bernsteinfarben und etliche andere undefinierbare Farben. Die Eingangstür steht offen, als wir ankommen und eröffnet den Anblick auf eine große, edle Eingangshalle. Der Butler geleitet uns durch einen schmalen, dunklen Gang zum Ballsaal. Und auch wenn ich es bevorzuge alleine zu sein, muss ich doch zugeben das mir diese Soiree für einen Augenblick den Atem raubt. Der polierte Marmorboden glänzt und spiegelt die märchenhaft schönen Ballkleider wieder, die die Gäste tragen. An der rechten Wand, gibt es ein Buffet mit süßen Leckereien und gleich daneben stehen allerlei Getränke, von dem edelsten Wein über Sekt zu einfachen Säften. Während die linke Seite des Saals nur aus einem Fenster besteht aus welchem man wiederum in den bezaubernden Schlossgarten blicken kann. Kaum betreten Ben und ich den Raum, kommt auch schon Lenny mit einem roten Getränk – vermutlich Wein, auf uns zu gestürmt. Er trägt einen ,schlichten, jedoch hochwertigen, schwarzen Anzug. Darunter trägt er ein weißes Hemd an dessen Kragen eine dunkle Schleife befestigt ist. Sein kurzes, dichtes Haar zu Seite gekämmt. „Da bist du ja endlich.“ raunt er Ben zu und als er mich erblickt fügt er noch in heiterem Tonfall hinzu :“Oh Guten Abend Miss Centlou, Sie sehen heute wirklich ganz bezaubernd aus wirklich sehr pittoresk!“ Er grinst mich an und fährt sich mit den Fingern durch die Eis Blonden Haare. Ich lächle zurück und mache einen leichten Knicks. „Tut mir leid, ich hatte noch etwas Papierkram zu erledigen und habe die Zeit vergessen.“ erwiderte mein Bruder und gibt mir gleich darauf zu verstehen, mich zum Lord zu begeben. Ich tat es aber nicht ohne davor die Augen zu verdrehen. „30 Minuten Layci. Vergiss das nicht!“ ruft mir Ben noch hinterher, bevor ich unter den vielen Gästen unterzugehen scheine.
Lord Kingsley steht ganz alleine am Buffet, wahrscheinlich wollte er sich gerade Nachschub holen und danach wieder zu seinem Tisch zurückkehren. „Perfekt“, denke ich, während ich mich elegant durch die Menge drängte.
„Lord Kingsley, welch eine Ehre.“ begrüßte ich ihn und verbeuge mich.“Vielen Dank für die Einladung, mein Bruder und Ich fühlen uns wirklich sehr geehrt.“ „Miss Loucent! Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite, wie großartig Sie doch heute aussehen. Wie eine Prinzessin!“ rief er mir schon fast zu und ich hatte das Gefühl als würde er ein bisschen schwanken.
Er kam in einem unsicheren Gang auf mich zu. Er trug eine dunkelgrüne Anzughose die allerdings schon an den Fußknöcheln endete. Sein Hemd war gelb und hatte am Kragen Rüschen die bis hinunter reichten. Der Lord war um die 50 Jahre alt und hatte ein faltiges Gesicht. Seine grauen Haare hatte er gelockt und sie fielen ihm über die Schultern. „Eine gut gelungene Soiree, Lord Kingsl“- „Ach was, nenne mich doch einfach William meine teuerste.“ unterbricht er mich und spricht sehr undeutlich. Ich unterhalte mich, beziehungsweise redet er ununterbrochen über Politik oder den Sinn des Lebens. Was ziemlich amüsant ist auf Dauer allerdings ziemlich langweilig wird. Ich lasse sein Glas zwei weitere Male nachfüllen und blicke auf die Uhr an meinem Handgelenk. Noch fünf Minuten. Okay.
„Bücher faszinieren mich sehr, man kann sich so in ihnen verlieren und die Welt vergessen, nicht wahr?“ frage ich ihn mit interessiertem Blick. „Oh ja, Miss. Ein wundervoller Zeitvertreib.“ „Nun ja, in letzter Zeit weiß ich nur einfach nicht mehr was ich lesen könnte. In den Buchständen am Markt herrscht längst kein Niveau mehr in der Literatur, der Poesie oder den schlichten Gedichten. So wie in den alten Büchern. Es ist zum verzweifeln.“ murmele ich und blicke den Lord traurig an. „Oh nein mein Kind, nicht so melancholisch. Ihr schönes Gesicht sollte mit einem Lächeln verziert sein, nicht doch mit Tränen in den Augen. Sie haben Recht, es ist tragisch.“ „Es stimmt mich schon traurig. Wissen Sie mein Vater hat Bücher sehr geliebt und immer, wenn ich las, fühlte ich mich ihm wieder so nah. Ich vermisse ihn ganz furchtbar.“ Eine Träne kullert mir über die Wange. Im einen Moment frage ich mich, woher ich so gut schauspielern kann doch schon bald merke ich, dass es nicht einmal so gelogen war. Ich vermisste meinen Vater wirklich sehr. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, riss er mich mit seiner lallenden Stimme aus meinen Gedanken.“ „Layci meine Liebe, dein Vater war einst mein Freund, auch wenn es sich herausstelle, dass er ein Rebell war, hatte ich ihn doch gern. Deswegen darfst du dir gerne ein Buch von mir aussuchen, wenn du das möchtest.“ er blickt mich mitfühlend an. Ich wische mir die Tränen mit dem Handrücken fort und ringe mir ein Lächeln ab. „Sehr gerne, das wäre mir eine Ehre.“
Er geleitet mich mit schwankendem Gang durch die langen dunklen Flure, bis wir vor einer der Türen anhalten. Er zieht einen Schlüsselbund mit etlichen Schlüsseln hervor und steckt einen goldenen in das Schloss, doch bevor er den Schlüssel ich Schloss winden kann, kommt Ben angeschlichen und haut ihm eine Glasflasche direkt auf den Hinterkopf. Es macht einen dumpfen Laut, der Lord stöhnt auf und fällt in sich zusammen nur die Glasflasche hat keine Schäden davongetragen, sie ist noch ganz.
Ich drehe den Schlüssel, die Tür lässt sich mit einem knarzen öffnen und im nächsten Moment stehe ich in einem riesigen Raum in dem ich mich plötzlich ganz schrecklich klein fühle. Ich schließe die Tür hinter mir und versuche mir blitzschnell einen groben Überblick von dieser Bibliothek zu verschaffen. Es gibt geschätzt fünfzehn Bücherregale, wenn nicht mehr.
Davon stehen fünf an der linken Wand, zehn an der gegenüber des Eingangs und wieder fünf rechts. Neben mir steht schräg ein Schreibtisch auf dem kreuz und quer Ordner und Papierkram herumliegen.
Langsam werde ich unruhig, wo soll ich nur anfangen zu suchen? Okay, durchatmen. Anfangen überhaupt zu suchen, wäre doch auch schon mal ein Anfang. Die Bücher in den Regalen rechts sind nur über Biologie. Botanik, Anatomie, Evolution und Physiologie. Die in der Mitte teils über Politik und Wirtschaft teils über die Geschichte von Loucent.
Aber wo zum Henker, könnte jemand Schriftrollen verstecken?
Mit Sicherheit nicht bei Pflanzenkunde...
„Denk nach, denk nach!“ murmle ich vor mich hin wie ein Mantra, das mir weiterhelfen müsste.
Der Schreibtisch! Ich renne hinüber zu dem unordentlichen Tisch und mache , wenn möglich, alles noch viel unordentlicher als zuvor. Aber alles was ich herausfinde ist, dass ein neuer Wintergarten an das Haus angebaut werden soll und dass der Lord eine Vorliebe für Selbstporträts hat. Oh und ein paar Rechnungen kann ich auch noch ausfindig machen.
Plötzlich ertönt ein Geräusch, das ich gerade ganz und gar nicht brauchen kann: Das Klappern von Schuhen auf Parkett.
Ohne viel nachzudenken verschwinde ich unter den Tisch.
Die Schritte werden lauter und lauter und die Tür wird aufgerissen.
Kaum zwei Sekunden später erhellt auch schon eine Frauenstimme den Saal:“Liebling, treibst du dich hier herum?“ Seine Gemahlin, na wunderbar! Ich will mich gerade an dem Tischfuß festhalten, als ich das Gleichgewicht verliere, nach vorne kippe und mit dem Kopf gegen etwas hartes stoße. „Au, verdammt!“ Ich schlage meine Hand vor den Mund und mich überkommt die blanke Angst zu fassen, wenn ich hier erwischt werde, kann das böse Folgen haben. Ich merke wie mir Schweiß den Rücken hinunter rinnt und sich meine Nackenhaare aufstellen. „Entschuldigung? Ist da jemand? Liebling, bist du das?“
In meinem Kopf spielt sich ein grausames Szenario nach dem anderen ab, was mir passieren könnte, wenn ich auffliege. Ich habe das Gefühl, dass es bald keine Luft mehr gibt die ich Atmen kann. Alles so stickig hier.
Seine Frau kommt gerade auf den Tisch zu und ich unterdrücke gerade ein wimmern als die Tür erneut aufgestoßen wird. Zwei Soldaten mit weißen Uniformen und goldener Verzierung, die mir unverbindlich bekannt erscheint, kommen hineingestürmt. „Entschuldigen Sie die Störung, Mylady, aber der Lord wurde bewusstlos in einer der Besenkammern aufgefunden. Er wurde unverzüglich auf die Krankenstation gebracht.“ Die Frau schrie kurz auf und fragte mit heiserer Stimme was um Himmels Willen vorgefallen sei. Die Soldaten konnten ihr keine weiteren Details geben und baten sie, ihnen zur Station zu begleiten. „Ja, selbstverständlich“ antwortete sie knapp und verließ den Raum mit schnellen, kleinen Schritten.
Ich, wieder fähig mich zu bewegen, starre auf das kleine Kästchen das unter dem Schreibtisch angebracht ist. Unverzüglich kommt mir wie unvorsichtig und dumm der Lord wäre, würde er dort die Schriftrollen aufbewahren aber gut ein versuch ist es Wert. Ich ziehe an dem kleinen Holzblatt und mir kommt ein kleiner Schlüssel entgegengeflogen. Wäre ja auch zu einfach gewesen, wären die Schriftrollen dort versteckt.
Als ich wieder vor den Bücherregalen stehe wird mir bewusst, dass ich hier nicht fündig werden. So ein Mist. Seine Gemächer, ich muss in seine Gemächer! Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich in ein paar Minuten im Park erwartet werde. Was wäre also besser, als diese Zeit zu nutzen und mich in Gefahr zu bringen. Ich laufe aus der Buchhalle und entscheide mich für einen Dienstbotengang, zuvor jedoch ziehe ich das Kleid aus unter dem ein schwarzer dünner Trainingsanzug zum Vorschein kommt. Das Kleid verstecke ich hinter einer Ecke in der Hoffnung, dass es später noch da sein wird, denn wenn nicht wird Caroline mich umbringen.
Ich eile die dunklen Gänge nach oben und laufe und laufe und laufe, bis ich an einer Tür ankomme, diese aufreiße und in einem endlos großen Gang stehe der mit wunderschönen pastellfarbenen Bildern dekoriert ist.
Eine Tür rechts ist einen Spalt weit geöffnet und ich vermute, dass es sein Büro ist. Als ich den Raum betrete, fällt mein Blick auf eine Holztruhe, welche unter dem Fenster steht, durch das das Mondlicht scheint und den Raum in ein gespenstisches Licht versetzt. Ich stürze mich auf die Truhe und will gerade den Schlüssel drehen als „Kann ich ihnen behilflich sein, junge Lady?“,fragt eine provokative Männerstimme. Mir dreht sich der Magen um und ganz langsam wage ich es, mich umzudrehen und dem Fremden in die Augen zu sehen.