Ihr Vater und Takeru spielten immer noch zusammen. Ihre Mutter deckten draußen einen Tisch fürs Essen. Woki fing ihr an wortlos zu helfen.
„Hattest du einen schönen Tag, Woki.“ Erkundigte sich ihre Mutter bei ihr.
„Ja Mama“ Sie lächelte glücklich.
Der Tisch war fertig gedeckt und sie aßen alle. Danach halfen alle beim ab- und reinräumen. Woki half dann ihrer Mutter beim Abwaschen.
„Ich habe heute Leute getroffen, die mit mir in eine Schule gehen werden.“
„Und habt ihr euch angefreundet?“ Wollte ihr Vater wissen.
„Nein haben wir nicht und ich glaube auch nicht, dass das der Fall sein wird. Wir hatten kein nettes erstes Gespräch.“
„Warst du etwa wieder zu unfreundlich?“ Lachte ihre Mutter.
„Sie haben angefangen. Ich wollte gar nicht mit ihnen reden, aber sie haben mich an meinem Haar fest gehalten.“
„Oh nein, aber bitte sei trotzdem zu ihnen nett auch wenn sie es nicht zu dir sind.“
„Ich versuche es, aber versprechen kann ich es nicht.“
Nachdem die beiden mit dem Abwaschen fertig waren ging Woki in ihr Zimmer. Dort legte sie sich dann aufs Bett.
„Ob ich Akuma mal mit in die Stadt nehmen kann?“
Sie setzte sich hin und seufze. Sie schaute zu ihrer Schuluniform die am Schrank hing. Es dauerte noch so lange bis die Schule wieder anfängt.
„Was soll ich die restlichen Ferien nur machen?“
Woki ließ sich nach hinten fallen. Nun hing sie mit dem Kopf vom Bett. Sie schaute sich ihr Zimmer über Kopf an. Am anderen Ende des Zimmers sah sie ihr Handy liegen. Ob sich jemand von früher gemeldet hat? Woki stand auf und holte ihr Handy. Sie schaute drauf, aber nichts. Keine Anrufe- keine Nachrichten. Hätte sie auch gewundert, immerhin konnte sie niemand wirklich leiden. Hier wird es auch nicht anders sein. Da ist sie sich sicher. Woki schreckte zusammen als es an ihrem Zimmerfenster klopfte. Dann hörte sie eine bekannte Stimme, die ihren Namen rief. Woki ging zum Fenster und öffnete es. Plötzlich kam ein kleines Licht rein geflogen.
„Para?“ Sie schaute nach draußen. „Akuma? Bist du auch hier ?“
„Ja, wer sonst sollte dich gerufen haben?“
„Ist etwas passiert ?“
„Nicht direkt. Nur... Mein Vater will dich sehen.“
„Was !?“ Woki schaute ihn erschrocken an. Hat er ihm doch von ihr erzählt?
„Ja du hast schon richtig gehört. Komm mit.“
„Was, nein. Es ist schon spät. Ich darf nicht mehr nach draußen.“
„Aber mein Vater will dich sehen. Am Tage kommt er nur selten raus.“
„Ich dachte du wolltest ihm nichts von mir erzählen.“
Akuma verschwieg eine Antwort.
„Komm schon Woki“
Er schaute sie ganz lieb und süß an, so dass niemand mehr nein sagen könnte.
„Bitte Woki“
Woki überlegte kurz. „Warte ganz kurz.“ Sie ging kurz aus dem Zimmer und schaute nach ihren Eltern. Beide waren schon am schlafen. Dann kam sie wieder in ihr Zimmer. In den Händen hielt sie ihre Schuhe.
„Ich komme mit.“ Sie setzte sich auf die Fensterbank und zog ihre Schuhe an. „Es darf aber nicht zu lange dauern.“ Dann sprang sie aus dem Fenster. „Wir müssen wieder da sein, bevor meine Eltern wach werden und wohl möglich nach mir gucken kommen.“
„In Orndung.“
Akuma nahm sie an die Hand und lief los. Para flog vor und leuchtete ihnen den Weg.
„Warum will dein Vater mich denn sehen?“
„Nur so darf er denn nicht?“
„Ich habe dich das zwar vorhin schon gefragt, aber ich dachte du wolltest ihm nichts von mir erzählen.“
Akuma blieb stehen. „Er ist der Gott dieses Waldes. Ihm braucht man nicht erzählen, was in diesem Wald vorgeht. Vor allem nicht, wenn es an dem See ist. Er sieht alles.“
Woki schaute ihn an. „ Er sieht alles? Und warum besonders beim See?“
„Der See ist die Quelle des Waldes. Wenn dem See etwas zustößt dann stirbt der ganze Wald. Dadurch das die Tiere aus dem See verschwunden sind, sind auch alle anderen Tiere des Waldes weg.“
„Kann man denn keine neuen Tiere in den See tun?“
„Wie willst du das bitte machen?“
„Ich habe da schon eine Idee, aber lass uns erstmal zu deinen Vater.“
Die beiden gingen weiter. Akuma hielt weiterhin ihre Hand fest. Nach langem Fußmarsch kamen die beiden an einer anderen Lichtung an, in der sich ein riesiger Baum befindet.
„Der Baum ist ja riesig. Wäre das nicht eine bessere Quelle?“
„Sie wäre zu offensichtlich. Außerdem versorgt der See den Wald mit Wasser.“
Woki schaute ihn an und dachte darüber nach. Eigentlich ganz logisch, was er da sagte.
„Das ist also das Mädchen?“ Hörte man eine tiefe Stimme sagen.
„Ja, Vater.“
Ein großer Hirsch kam hinter dem Baum hervor und musterte das Mädchen neben Akuma.
„Ein Hirsch.“ Flüsterte Woki. Laut genug, dass Akuma sie hörte.
„Wir Dämonen haben die Gabe und in Tiere zu verwandeln, damit man uns in der Menschengestalt nicht sieht.“
„ Sag kleines Mädchen hast du die Absicht diesem Wald Leid anzutun?“ Sagte der Hirsch ohne seinen Mund zu bewegen.
Woki erschreckte sich.
„Nein ich möchte dem Wald eher helfen.“
„Gut, dann erlaube ich euch hier wohnen zu bleiben. Nur musst du uns nun helfen den Wald wieder so zu machen wie er früher einmal war. Ein Wald voller Leben.“
„Ja ich werde es versuchen.“
„In Ordnung. Akuma bring sie wieder nach Hause.“
Akuma nickte. Dann nahm er wieder Wokis Hand, die er los lies, als sie ankamen. Woki verabschiedete sich.
„Nimmst du auch die Gestalt eines Hirsches an?“
„Nein ich kann sowas nicht.“
„Warum denn nicht?“
„Mein Vater hat mir das nie beigebracht.“
„Gibt es dafür einen Grund?“
Akuma schüttelte nur den Kopf. Die beiden kamen beim Haus an.
„Bis morgen Woki.“
„Bis morgen.“
Akuma verschwand wieder im Wald. Woki kletterte zum Fenster rein. Sie schlich durchs Haus, um ihre Schuhe weg zu bringen. Ihre Eltern waren zum Glück noch am schlafen. Sie ging zurück ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Dann legte sie sich in ihr Bett. Sie fragte sich, warum sein Vater sie nur deswegen sehen wollte. Aber lange konnte sie darüber icht nachdenken, weil sie einschlief.