Die Sonne strahlte mir genau ins Gesicht. Ich öffnete langsam meine Augen und drehte mich um. Mein Blick fiel sofort auf Andrew. Direkt nach unserem entspannenden Bad sind wir ins Bett gegangen. Es wäre sinnlos gewesen, sich erst die Sachen anzuziehen, weil Andrew diese in seinem Eifer genauso kaputt gemacht hätte, wie auch schon einige Male zuvor.
Ich fuhr ihm zärtlich über seine Wange. Murrend bewegte er sich und öffnete seine Augen.
„Guten Morgen!“ flüsterte er sanft.
„Guten Morgen!“ gab ich zurück.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du nach gestern Nacht so schnell aufwachst!“ Ich lachte kurz.
„Es mag sein, dass ich müde war Andrew, aber das heißt nicht, dass ich deswegen länger schlafe!“ Ich erschrak, als er sich über mich rollte und sagte:
„Gut zu wissen mein Schatz! Das heißt ja dann, dass du nicht zu müde bist, wenn ich genau da weiter mache!“ Ich schubste ihn runter.
„Doch habe ich. Du bist unmöglich Andrew!“ Ich setzte mich auf, band das Laken um mich und zog meine pinken Pantoffeln an, die neben dem Bett standen.
„Ich geh Duschen!“ Mit diesen Worten stand ich auf und lief ins Bad, während ich Andrew im Hintergrund noch kichern hörte.
Das Wasser vom gestrigen Abend befand sich noch immer in der Wanne. Zu spät bemerkte ich, dass auch der Boden noch nass war. Ich rutschte aus und knickte mit meinem rechten Fuß um. Um Ruhe zu bewahren, atmete ich tief durch, lehnte mich gegen die Wand und betastete meinen Fuß. Als ich einen starken Schmerz vernahm, verzog ich mein Gesicht.
Ich rief nach Andrew, eigentlich war es nur ein Flüstern, das er unmöglich hören konnte. Wieder atmete ich tief durch.
„Andrew!“ rief ich darauf mit Schmerzen in der Stimme.
„Hast du es dir etwa anders überlegt?“ fragte er und kam mit einem breiten Grinsen ins Bad. Ich sah, wie er erschrak und das Grinsen aus seinem Gesicht verschwand.
„Was ist passiert?“ Er hockte sich neben mich und sah mir in die Augen.
„Ich bin auf dem nassen Boden ausgerutscht!“ erklärte ich kurz.
„Hast du dich verletzt?“ Langsam nickte ich und sagte:
„Mein rechter Fuß!“
Vorsichtig nahm er meinen Fuß in seine Hände und tastete ihn ab. Ich verzog mein Gesicht und stöhnte schmerzerfüllt auf.
„Das hört sich nicht gut an, ich bring dich zu einem Arzt!“ Ich nickte, Andrew legte seinen linken Arm unter meine Knie, seinen rechten unter meinen Rücken und hob mich hoch.
„Ich kann sicher noch allein laufen!“ Andrew schüttelte entschlossen den Kopf. Sein Blick war ernst und besorgt zu gleich.
„Es muss nicht noch schlimmer werden und so kann ich gleich üben, dich über die Schwelle zu tragen, mein Schatz!“ Ich lächelte ein wenig. Typisch Andrew, selten schaffte er es, ernst zu bleiben.
Vorsichtig setzte er mich auf unser Bett ab und legte mir Sachen hin, die ich schnell überstreifen konnte, ein rotes Kleid und meine Unterwäsche. Die Schuhe ließen wir gleich weg. Als auch er angezogen war, machten wir uns auf den Weg ins nächst beste Krankenhaus.
Wieder erwachte ich aus dieser Bewusstlosigkeit, aber ich fühlte mich noch immer nicht vollkommen ausgeruht. Weiterschlafen wäre jedoch keine gute Idee. Obwohl ich Schmerzen hatte und noch müde war, schaffte ich es endlich, mich aufzusetzen und mich noch etwas genauer umzusehen. Genau vor mir war die Tür, links von ihr stand eine Kommode.
Plötzlich, wenn auch nur schwach, hörte ich Schritte näher kommen. Ich war mir sicher, dass es eine Person war und ich war mir sehr sicher, dass diese Person in dieses Zimmer wollte. Also würde ich erfahren, wer mich gerettet hatte.
Was aber, wenn SIE mich gefunden hätten? Wenn SIE jetzt kämen, um die Arbeit zu beenden?
Ich hörte, wie die Türklinke runter gedrückt wurde, das Schloss zurücksprang und die Tür sich mit einem leichten, aber dennoch unangenehmen Quietschen öffnete.