Ma'rit trat näher an die Zwei heran, schüttelte lächelnd den Kopf und rüttelte sacht an Si'mons Schulter, nachdem dieser nicht auf seine mahnende Zurufe reagierte. Beim Herantreten glaubte er einen schwach goldenen Schimmer zu bemerken, dessen Ursprung sich unter der linken Hand zu befinden schien.
Er verzog die Brauen und schüttelte abermals den Kopf. »Undenkbar«, schollt er sich. »Hey Si'mon. Was im Namen des Baumes gedenkst du hier zu tun?« Seine Stimme klang eher belustigt als empört, war er doch selbst ein ungebetener Besucher im Hain.
Angesprochener öffnete träge die Augen und blinzelte mehrfach um die Trübheit darin zu verbannen. Sein Blick klärte sich sodann und sah in ein aufrichtiges Lächeln. »Onkel Ma'rit?« Er wischte sich die Trunkenheit aus dem Gesicht, setzte sich auf und wurde scheinbar erst jetzt gewahr, wo er seine Schläfrigkeit abgehalten hatte. Ihm wurde schlagartig mulmig und fing an stockend zu atmen. »Was ... ich muss eingeschlafen sein ... hier? Oje.«
»Mhm, dem Anschein nach hat es niemand mitbekommen«, beschwichtigte Ma'rit und drückte ihm freundschaftlich die bereits breit gewachsene Schulter.
»Du solltest dennoch erwägen, solange deiner Mutter Gebot Gültigkeit besitzt, nicht unbedingt hier ...«, er drehte seine ausgestreckten Handflächen nach oben, um den Platz zu verdeutlichen. »... Träumen hinterherzujagen. Bedenke mögliche Folgen, wenn nicht ich, sondern der Schwertmeister dich hier finden würde.«
Si'mon zuckte wie unter Peitschenhieben und wurde sich bewusst, dass Piwik noch immer zusammengerollt in seiner Hand schlief. Ihn schien der Besuch ganz und gar nicht zu stören, wie immer, wenn die beiden zusammen beim Urbaum Zeit verbrachten. Piwik bekam kein Fünkchen von seiner Umgebung mit, er schlief tief und fest.
»Was tust Du hier Onkel?«
»Wie wäre es mit dieser Ausrede, um hier sein zu dürfen: Nach Dir sehen und dich vor Schaden bewahren?«
»Tut mir leid.« Si'mon senkte betrübt den Blick. »Willst Du zu Mutter?«
Ma'rit lächelte und nickte. Seine Augen strahlten väterliche Güte, obwohl er es nicht war und niemals dessen Platz einnehmen würde können. Seit jeher kümmerte er sich um den Jungen und ließ sich alles verbieten, nur eben dieses nicht.
»Ich gebe ihr Bescheid, dass Du hier auf sie wartest. Ich beeile mich.«
Als Si'mon im Begriff war loszurennen, rief er ihm hinterher. »Si'mon. Sei vorsichtig ... Bitte.«