Verwirrt drehte er sich um. Durch die Tür, durch die Damian getreten war, und zum Zimmer des Direktors geführt hatte, führte dieses Mal auf einen Gang, den er ganz sicher nicht vorher betreten hatte. Zufrieden summte das Mädchen neben ihm vor sich her. „Du machst das. Nicht wahr? Du sorgst dafür Räume zu überspringen oder?“ fragte Damian das Mädchen. Es blieb langsam stehen und zog spöttisch die Augenbraue nach oben. „Ein gebildeter und erzogener Junge, würde eine Dame zuerst nach ihren Namen fragen.“ wies sie ihn hin. „aber ich mach mal eine Ausnahme, ich kann mich teleportieren. Mit anderen Worten, ich kann mich und andere ohne Zeitverlust zu einem Ort meiner Wahl befördern. Verstanden?“ Damian nickte. „Gibt es eine Begrenzung dieser Fähigkeit?“ fragte Damian neugierig. „Du hast es nicht gelernt oder?“ antwortete das Mädchen kopfschüttelnd. „Jaja wie heißt du?“ fragte Damian mit einem Augenrollen. „Danke der Nachfrage, mein Name lautet Clamentine, meine Freunde nennen mich Clamy, dass heißt aber nicht dass du zu meinen Freunden zählst.“ fügte sich schnell hinzu, als Damian den Mund aufmachen wollte. „Meine Fähigkeiten beschränken sich auf Orte an denen ich war. Das heißt ich kann mich nicht an einen Ort teleportieren an dem ich noch nicht war. Zusätzlich muss man sich quasi „durch“ den Zauber bewegen.“ sprach sie weiter. Damian nickte, das würde das Licht erklären, dass die Tür im Krankenzimmer ausgefüllt hatte. Sie gingen eine Weile still den langen Gang entlang, an dem links und rechts viele Türen aus Ebenholz in verschiedene Zimmer führten. An jeder Zimmertür hing ein Zahlenschild, mit einer zugehörigen Zahl, sowie einem Buchstaben davor. Sie liefen gerade an der B432 vorbei, als das Clamy wieder begann zu sprechen: „Ich glaube es ist doch besser wenn du mich vorerst Clamy nennst. Du wirst wohl kaum bei deiner Hintergrundgeschichte viele Freunde hier haben, da kann einer zumindest mal nicht schaden.“ erklärte sie freundlich. Damian zuckte mit den Schultern. „Wo soll ich jetzt hin?“ fragte er Clamy. „Nun je nachdem wie man es sehen will, hast du Glück. Heute sind viele neue Schüler gekommen, die sich alle im Kolosseum eingesammelt haben, um einem Mentor zugeordnet zu werden. Dort wird ich Magiestärke gemessen, durch die sie dann verschiedenen Klassen zugeordnet werden. Das sorgt dafür, dass in allen Klassen etwa gleichstarke Schüler unterrichtet werden.“ Sie streckte die Hand aus und einen Lichtwand baute sich vor ihnen auf. „Och nein, nicht schon wieder!“ jammerte Damian gespielt. Daraufhin lachte das Mädchen in einem schönen hellen Klang. „Irgendwann gewöhnt man sich daran“ und schubste ihn durch das Licht.
Er stolperte auf harten Untergrund. „Inzwischen kannst du sogar stehen bleiben.“ nickte das Mädchen ihm beeindruckt zu. Damian schüttelte nur den Kopf und widmete sich dem Licht, das vor ihm eine große Lichtung beleuchtete. Sie standen in einem großen steinernen Tunnel. „Willkommen im Kolosseum!“ rief das Mädchen feierlich. „Du musst jetzt nur noch in die Mitte laufen, und das machen was die anderen tun. Aber keine Sorge es wird dir alles noch einmal erklärt.“ sagte sie mit einem zwinkern. Dann stieß sich das Mädchen wieder in das Licht ab. Damian sah zu wie das Licht wieder kleiner wurde. Dann lief er mit großen Schritten auf den Platz des Kolosseum. Viele Menschen standen auf dem staubigen Boden, und betrachteten aufgeregt was auf einem großen Steinplateau sich abspielte. Auf dem etwa zwei Meter hohen Steinpodest, standen viele Schüler in einer Reihe. Man erkannte sie an der Uniform, die auch Clamy getragen hatte. Sie standen vor einem großen Spiegel, der von den Vordersten immer berührt wurde. Danach strahlte der Spiegel kurz auf, und ein Lehrer kritzelte eifrig etwas auf seinen Block und rief laut einen Buchstaben. Danach war der nächste dran. Damian ging zu einem dem Lehrer die am Rand standen, um ihn zu fragen, ob er sich hinten anstellen sollte, doch er wurde noch bevor er fragen konnte, mitten in die Reihe geschoben. Nun stand er also in normaler Kleidung zwischen all den Schülern in Uniformen. Damian mochte dieses Aufmerksamkeit überhaupt nicht. Er fasste den Schwertgriff fester. Um der Anspannung zu entkommen konzentrierte er sich auf den Lehrer der die Buchstaben ansagte. Je nachdem was für einen Buchstaben er ansagte, reagierten die Schüler anders. Wenn ein „A“ ausgerufen wurde, jubelte der Schüler und das Publikum, das aus Lehrern bestand. Und wenn ein „F“ kam, blieben die Schüler fassungslos stehen. Manche begannen sogar zu weinen. Anhand der Reaktionen konnte Damian die Reihenfolge der Bewertungen von gut zu schlecht ordnen. Das Schlechteste war „F“, dann „E“; „D“; „E“; „C“; „B“ und als Bestes dann das „A“. Dann war er an der Reihe. Der Lehrer fragte nach seinem Namen und und nickte ihm freundlich zu. Mit einem Schlucken ahmte Damian die Bewegung der Schüler nach und berührte mit der linken Hand den Spiegel. Mit der rechten Hand fasst er noch immer sein Schwert. Der Spiegel reagierte sofort. Er begann zu leuchten und splitterte plötzlich an den Rändern. Der Lehrer kniff kurz verwundert die Augen zusammen, doch verkündete dann laut sein Urteil: „D!“. Ein Gemurmel ging durch die Reihen der Lehrer, das Splittern war den Lehrern aufgefallen. Nach Damians Geschmack kam zu oft der Satz: „Was hat das zu bedeuten?“ der aber oft mit einem „Leute kommt runter, es ist nur ein „D“!“ niedergerungen wurde. Dann wurde Damian eine Uniform mit einem Zettel darauf gegeben. Auf dem Zettel stand: D350 offenbar sein Zimmer. Dann lief Damian den Schülern hinterher, die auf ein riesiges Gebäude zuliefen. Über der Tür stand: „Willkommen neue Schüler!“. Damian schüttelte den Kopf, jetzt war er also ein Schüler. Was ihn wohl erwarten würde…