Ricarda ging in die Küche. In der kleinen Speisekammer fand sie allerlei Zutaten für ein einfaches Mittagsgericht. Noch immer war sie sehr aufgewühlt von den Ereignissen des heutigen Tages, nachdem sie die des Gestrigen doch schon ganz gut weggesteckt hatte. Sie hatte Peters Gesichtsausdruck nicht deuten können, als sie ihm sagte, dass sie ihn wirklich lieb hätte. Erika war gut! Auf der Stelle mit ihm schlafen... Wie sollte sie das anstellen? Außerdem war das für Peter zu durchsichtig. Den hätte sie mit Sicherheit jetzt nicht mal verführen können. Nein! Sie wollte Peter! Und wenn sie mit ihm wirklich zusammenkommen sollte, dann würde sich das schon ergeben. Peter war nicht der Mann, den man mit schnellem Sex ködern konnte. Er hatte ihr heute Morgen noch gesagt, er fände es gut, dass sie nicht so wäre! Peter kam zur Tür herein. "Bist du schon fertig?" Fragte sie ihn. "Ich kann mich nicht konzentrieren." - "Peter, darf ich dir erklären, warum ich vorhin zusammengezuckt bin?" - "Zusammengezuckt ist gut! Du hast dich angewidert weggedreht! Aber keine Angst! Es wird nicht mehr vorkommen. Ich werde einfach auf Distanz bleiben, dann brauchst du auch nichts zu erklären! Fertig!" Ricarda fing an zu schluchzen: "Peter, hör mir doch zu, verdammt nochmal! Bestraf mich doch nicht so! Ich kann doch nichts dafür! Ich werde alles tun! Wenn du willst, können wir sofort ins Bett springen! Aber das bist nicht du! Damit kann man dich nicht beeindrucken! Ich würde alles tun, um es ungeschehen zu machen! ALLES! Als Niemeier mir erklärte, ich prüde Kuh hätte nur kurz die Beine breit machen müssen, da fühlte ich wieder seine Hände auf meinem Körper und seine gierigen Blicke und ich fühlte mich... so schmutzig...! Und ich weiß genau, dass du mir sowas niemals antun würdest...! Du bist total lieb und wenn wir einmal miteinander schlafen, dann wird das wunderschön sein... Aber gerade, als mich das gestrige Erlebnis eingeholt hatte und ich mich wieder von Niemeier bedrängt fühlte, nahmst du mich in den Arm! Lieb und unschuldig, aber ich war noch nicht bei dir, ich war noch in Stuttgart! Bitte versteh mich doch, Peter BITTE!!! Ich war noch nicht so weit! Ich weiß, ich hab was zerbrochen, was du seit gestern mit viel Geduld und Liebe zu mir aufgebaut hast, aber bitte gib mir die Chance es nochmal MIT dir aufzubauen. Das ist alles worum ich dich bitte! Und halt mich gefälligst fest oder hau mir eine runter, aber tu nicht so, als hätte ich eine ansteckende Krankheit..." Die letzten Sätze hatte sie geschrien in ihrer Not. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie hatte alles gegeben in ihrem Plädoyer. Peter griff in ihr Haar, fasste ihren Kopf und zog sie zu sich heran! Er küsste sie! Erst ganz zart, dann fordernd. Ricarda erwiderte diesen Kuss. Leidenschaftlich! Sie hatte sich so danach gesehnt. "Gilt es noch, Peter?" - "Was denn?" - " Dass ich heute Nacht wieder bei dir schlafen darf?"