Sofort machte ich mich auf den Weg dorthin. Ich nahm einst der vielen, kleinen, kompakten und bunten Elektrofahrzeuge, die anstatt auf Strassen auf Magnetschienen fahren, welche sich auf hohen Pfeilern befinden. Diese Magnetschienen sind ähnlich wie Achterbahnen aufgebaut und mehrere von ihnen, führen oben und unter einander durch. Je nachdem wo man hinwill, nimmt man die eine, oder die andere Schiene. Das ist nützlich, weil man so noch genug Platz unten auf dem Erdboden hat, um Pärke und weitere Gärten anzulegen. Auch die Häuser haben so mehr Platz. Eigentlich sind alle Häuser in der heutigen Zeit gleich konzipiert. Sie sind ziemlich hoch und jedes Haus besitzt seinen eigenen Automobil- Bahnhof. Dort wartete ich und es dauerte nicht lange, bis ein Wagen kam. Sogleich als ich einstieg, fuhr er von ganz allein los. Ich schaute aus dem Fenster und beobachtete wie die bunte Stadt, mit ihren vielen geschwungenen Mauern und Dächern an mir vorbeiglitt. Durch dieser Art der Fortbewegung, gibt es auch viel weniger Unfälle. Nicht alle finden das aber nicht so toll wie ich, was ich ziemlich bald erfahren sollte.
Ich fuhr also zum Ort des Geschehens und dort hatten sich schon viele Roboter und Menschen versammelt. Alle waren in heller Aufregung. Also, wenn man dem bei Robotern so sagen kann. Jedenfalls wollten natürlich alle wissen, was vorgefallen war und ob Adam und seine Leute wohlauf sind. Um das Haus herum, hatte man eine Abschrankung aus Bändern errichtet und die anwesenden Polizisten, Roboter wie Menschen, versuchten die Menge in Schach zu halten. Ich sah mit einem Seitenblick, wie gerade ein Mann abgeführt wurde. Er hatte dunkles Haar und einen dichten Bart. Gekleidet war er eher wie ein Alternativer. Er wurde gerade in eins der Polizeiautos verfrachtet. Diese Autos sind individuell lenkbar, sie fahren auf einer ganz besonderen Polizeischiene und können sich so schneller vorwärts bewegen, als die anderen Autos. Durch die individuellen Lenkmöglichkeiten sind sie auch ein wenig flexibler. Der Mann wurde also in eins dieser Autos mit Gittern vor den Fenstern und zwischen dem Vordersitz und dem Hintersitz, verfrachtet. Ein Roboterpolizist mit einem rotweissem, kugelfesten Körper auf dessen Brust ein grosser, weisser Stern prangte, setze sich ans Steuer.
Die Anwesenden redeten wild durcheinander. „Was ist geschehen?“ Wie geht es Adam?“ „Beruhigen sie sich bitte!“ rief ein Roboterpolizist in die Menge. „Wir kümmern uns um alles, auch um Adam.“ „Ist jemand zu Schaden gekommen?“ fragten einige. „Es hat ein paar Schäden gegeben, aber wir haben alles im Griff. Gehen sie nach Hause, wir werden sie bald über die Hologramm Bildschirme der Stadt informieren. Wir müssen erst alles sichern. Gehen sie nach Hause!“ „Ja gehen sie bitte nach Hause!“ rief ein menschlicher Polizist nun ebenfalls. „Nur einen Protokollführer könnten wir gebrauchen, einer da?“ „Hier!“ meldete ich mich sofort. Welch ein Glücksfall, dass ich gerade vor Ort war. „Gut, kommen sie mit!“ sprach der Roboterpolizist und ging mir voraus, hinein in das mächtige Gebäude. Von neuem schaute ich mich erstaunt um, wie viel Kunstschätze es hier drin gab. Mir war noch immer nicht ganz klar, welche Anziehung solche Gegenstände auf gewisse Leute ausübten, vor allem was Adam betraf. Ich konnte bisher noch nicht ganz dahinter blicken. Aber ich hatte im Augenblick auch keine Zeit darüber nachzudenken. Ich ging mit dem Polizisten in den gläsernen Lift, welcher uns ganz nach oben ins Gebäude brachte. Ein Stockwerk unter jenem, welches in Brand gesteckt worden war, stiegen wir aus.
Es wimmelte hier schon von Polizisten und die Leute und Roboter die hier lebten wurden bereits evakuiert. Es herrschte ein heilloses Durcheinander, besonders die Menschen die herumliefen, schienen ganz durch den Wind zu sein. Eine Frau weinte bitterlich, ein Mann schrie herum und wollte, dass man ihn endlich rausbrachte. Eine andere Frau schien unter Schock zu stehen, ihr Blick war leer und sie wiegte ihren Oberkörper hin und her. Die Roboter wirkten auch unruhig, natürlich waren sie nicht so emotional wie die Menschen, aber auch sie schienen nicht zu wissen, was sich zugetragen hatte und das belastete ihre Prozessoren offensichtlich sehr.
„Kommen sie mit!“ wurde ich aufgefordert, wir passierten eine weitere Abschrankung und stiegen eine Treppe hoch, welche aus hellem Gestein war. Ein elegant geschwungenes Geländer, aus glänzendem Stahl, bot Halt für unsere Hände. Ein beissender Geruch stieg uns in die Nase. Es roch verbrannt. „Was ist hier geschehen?“ fragte ich und setzte vorsichtig und überlegt einen Schritt vor den andern. Der Polizist blickte sich um, um sicher zu gehen, dass uns niemand mehr hören konnte, dann sprach er: „ Es hat einen Anschlag gegeben, eine Anschlag auf Adam und seinen Regierungsstab. Adam ist beschädigt worden. Es befindet sich in einem kritischen Zustand. Eine Gruppe Menschen hat diesen Anschlag verübt, sie müssen eine Bombe gezündet haben. Der Mann den wir abgeführt haben, war der Rädelsführer. Einen der kleineren Fische halten wir noch hier gefangen und wollen ihn befragen. Sie werden ein Protokoll von dem Gespräch erstellen.“ Ich nickte und fühlte sowas wie Aufregung in mir aufsteigen.
Als wir am Ende der Treppe angekommen waren, bot sich und ein Bild der Zerstörung dar…
Protokoll Nr. 4
Widerstände
Überall lagen verkohlte und zerfetzte Gegenstände herum, darunter auch ein paar Roboterteile und… ganz besonders entsetzlich: ein paar Körperteile von Menschen! Ich konnte meine Augen kaum davon abwenden. Viele Polizisten und die Spurensicherung waren vor Ort. Sie sammelten alles was ihnen wichtig erschien, in Vakuumbeuteln ein. Die weissen Wände waren ebenfalls schwarz verkohlt und die Glasscheiben in tausend Splitter zersprungen. Wir mussten über glänzende Glasteppiche stapfen. Ein riesiges Loch klaffte in der Fassade des Hochhauses, Leitungen und Verstrebungen, ragten hervor. Doch die Nanokollektoren, waren bereits daran, alles wieder zu reparieren. Sie taten das indem sie gewisse beschädigte Teile rekonstruierten und neu zusammensetzten. Ich bin immer wieder von neuem fasziniert wie sie das machen. Das ist wahrlich eine der grössten Errungenschaften von Robotopia. Es gab auch schon ein paar kleine Reinigungsroboter, meistens mit würfelförmigen Körpern, die alles begannen zusammen zu kehren und ein paar grössere Roboter die anfingen aufzuräumen. „Wo ist Adam?“ fragte ich und irgendwie empfand ich Sorge. „Dort drüben. Er wird bereits versorgt. Ich folgte dem Poizisten in einen kleinen Nebenraum und dort bot sich mir ebenfalls ein Bild des Schreckens...