Die Dunkelheit kam immer näher und umfing die kleine Hütte am Berg mit ihren kühlen Armen. Sehnsüchtig sah das kleine Mädchen der untergehenden Sonne nach. "Bitte geh nicht fort" , schien ihr Blick zu sagen "Beschütze mich!". Doch sie ließ sie alleine, mit jeder Minute entfernte sie sich etwas mehr von ihr, bis sie schließlich nur noch vage hinter den Bäumen zu erkennen war.
Das Mädchen spürte die Schatten. Sie kamen, ermutigt von der Dunkelheit, die sie unsichtbar machte. Schwarz auf schwarz. Zitternd zog sie die Decke über ihren Kopf, aber nichts konnte das ängstliche Mädchen mehr vor ihnen schützen. Schatten, sie kamen näher und säuselten süße Lieder, doch konnten sie nicht den Hass in ihrem Inneren verbergen. Kalt wie Eis waren ihre Finger und sie griffen nach dem Mädchen, strichen über ihre warme, lebendige Haut, bis diese langsam kälter und kälter wurde. Lächelnd zogen sich die Gestalten zurück und trugen die Seele des Mädchens mit in ihre dunkle Welt. Die Schattenwelt.
Zurück blieb nur die zu Eis erstarrte Hülle des einst so lebendigen Kindes.