Wasser tropft auf mich herab
und Kälte steht in diesem Loch.
Der Gestank ist jämmerlich, wie in einem Grab.
Und die Beiden streiten immer noch...
"Komm her, willssst du Probleme haben?
Ich werd mich an deinen Ssschmerzen laben!"
"Wenn wir uns hier gegenseitig töten,
werden wir nur noch schneller sterben..."
So geht es erstmal munter weiter,
und ich bleibe Außenseiter.
Nach tausend Jahrn',
so scheint es mir,
versiegt der Lärm.
Gott, danke dir!
Auf's Schweigen folgt die Zischelstimme:
"Hey, Neuer! Sssag mal, lebssst du noch?"
Überrascht bin ich und halt kurz inne.
"Hey, Neuer! Jetzt antworte doch!"
Mit kratziger Stimme spreche ich:
"Ja, ich leb noch. Hört ihr mich?"
"Er issst ssso leissse, ich hör ihn nicht..."
"Ach, halt doch einfach die Klappe, Chris!"
"Sssoll ich dich beisssen, Jaromir?
Ne Narbe bleibt, dasss versssprech' ich dir!"
"Darauf verzicht' ich gut und gerne.
Und jetzt sei still, der Fremde spricht aus der Ferne!"
"Ich bin Pascal. Wo sind wir hier alle?!"
"Wir sssitzen ganz ssschön in der Scheiße..."
"An einer ziemlich üblen Stelle."
"Du bissst der Dreizehnte..."
"Der Dreizehnte? Was?"
"Ich wussste genau, dasss dasss jetzt kommt.
Jaromir, erklär du ihm dasss..."
"Sieh an, wer sich da wieder in Faulheit sonnt...
Nun gut, der dreizehnte Gefangene bist du hier,
eingesperrt genau wie wir.
Für grausame Zwecke wird man hier missbraucht,
bis man letztendlich sein Leben aushaucht..."
"Wer hat uns das angetan?
Was geschieht nun mit uns hier?
Nimm kein Blatt vor den Mund und verrat es mir!"
"Unser neuer "Herr" verschafft uns die Harm.
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Sein Herz ist pechschwarz
und von Gier ganz verdorben.
Durch ihn allein sind schon viele gestorben...
Er lässt uns kämpfen bis auf's Blut,
sieht hämisch dabei zu und strotzt von Hochmut.
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Wer im Kampf nicht stirbt, aber sich ihm widersetzt,
der wird von seinen Schergen zerfetzt.
Mein guter Freund starb auf diese Weise.
Mit seiner Rebellion bezahlte er den höchsten Preise...
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Wenn du hier überleben willst, Junge,
dann tu, was der Drakon verlangt
und hüte deine Zunge.
Sonst wirst du sterben wie er, verdammt!"
Zitternd lieg ich in meiner Nische.
In was bin ich hier nur reingeraten?
Dinge gehn' hier vor, Grausame und Schreckliche...
Wird mich im Kampf der Tod erwarten?
"Gibt's keinen Ausweg aus diesem Gefängnis?
Ich will weg von hier und das möglichst schnell!"
"Wasss redessst du da? Wir sssind ssschon länger in diesssem Verhängnisss!
Gäb'sss eine Möglichkeit eventuell,
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dann wüsssten wir'sss längssst, du Narr!
Füg dich deinem Ssschicksal nun ssschon!"
"Red nicht mit ihm in diesem Ton!
Wir kennen keinen Ausweg, das ist wahr.
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Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Vielleicht schaffen wir es doch zu überleben!
Ich jedenfalls werde nicht aufgeben!"
"Da hassst du dir ja ein hohesss Ziel gesssetzt...
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Als ob unsss Hoffnung irgendwasss nützt!
Arne hatte sssie auch
und wasss jetzt?!
Jetzt issst sssein Körper nur noch Asssche und Rauch!"
"Sprich nicht so abfällig über meinen teu'ren Freund!
Er hatte viel Mut und von Freiheit geträumt!"
"Und wasss hat esss ihm gebracht?
Der Tod hat ihm laut insss Gesssicht gelacht!"
"Sei entgültig still, du widerst mich an!
Sonst werd' ich mich rächen, denk daran!"
"Ich sssage nur, wie'sss issst, Idiot.
Bald ssschon sssind wir alle tot..."
Mein Magen rumort,
gleich werd ich mich übergeben...
Der Tod erwartet mich an diesem Ort,
doch ich will überleben!