Hermine stockte der Atem. Die Berührung von Lucius Malfoy war gleichzeitig abstoßend und erregend. Sie konnte in seinen Augen lesen, dass er eindeutige Absichten hatte. Ein Schauer rann ihr über den Rücken, wobei sie nicht in der Lage war zu erkennen, ob er wohlig oder aus Abscheu und Angst entstanden war. Sie musste ihm ihre Hand entziehen, alles andere würde er als Ermutigung verstehen – und ihn ermutigen war das letzte, was sie tun wollte.
„Sie verstehen mich nicht", presste sie angespannt hervor, während sie ihre Hand zurück eroberte: „Es spielt keine Rolle, ob Ihre Komplimente mir Freude bereiten oder nicht. Ich mag Sie nicht. Man könnte sogar sagen, ich hasse Sie."
„Umso spannender", kam die selbstgefällige Antwort: „Nichts macht eine leidenschaftliche Nacht zu zweit aufregender als die Hitze solch tiefer Gefühle wie Hass. Lassen Sie sich von einem alten Mann sagen, Liebe und Hass liegen sehr dicht beieinander, und beides ist gleichermaßen geeignet, atemberaubende Leidenschaft zu entfachen."
Sein Blick war offen auf sie gerichtete, und obwohl sie spürte, wie sie tiefrot anlief, konnte Hermine ihre Augen nicht abwenden. Sie wollte ihm den Triumph nicht gönnen, dass er am Ende dachte, sie sei nicht in der Lage, ihm in die Augen zu sehen. Das war sie sehr wohl. Sekundenlang starrten sie sich an, ehe es schließlich Malfoy war, der mit einem wissenden Lächeln ganz kurz zur Seite schaute.
„Ich bin ein Mann, der kein Interesse mehr an Einsamkeit hat", sagte er schließlich, während er sich wieder in seinem Stuhl zurücklehnte: „Sie sind eine Frau, die innerhalb von einer halben Stunde nicht nur meine Aufmerksamkeit, sondern regelrecht meine Neugier geweckt hat. Was ist falsch daran, dem nachzugehen?"
„Ich habe doch gar keine Erfahrung. Ich kann doch mein erstes Mal nicht an Sie ... verschwenden", erklärte Hermine verzweifelt. Moment, das war nicht das richtige Argument. Sie konnte sich nicht auf Lucius Malfoy einlassen, weil er ein Todesser war und sie die beste Freundin von Harry. Das war der Grund, nichts anderes. Ihr brach der Schweiß aus, als ihr bewusst wurde, dass ihr Verstand sich immer weiter zurückzog und sie immer weniger von Lucius Malfoy als einem Todesser dachte. Unsicher griff sie nach ihrem Glas und leerte den Rest in einem Zug.
Ein Lächeln trat auf Malfoys Lippen, das einer Schlange, die ein wehrloses Kaninchen gesichtet hatte, alle Ehre gemacht hätte: „Verschwendung ist ein hartes Wort, Jean."
Mit einem Wink bedeutete er der Kellnerin, dass er zwei weitere Gläser mit Wein für Hermine und sich bestellen wollte. Sofort hob sie abwehrend die Hände: „Ich kann ... ich kann nicht noch mehr trinken. Ich bin bereits jetzt jenseits jeder rationalen Grenze."
„Genau darum geht es mir", sagte Malfoy lächelnd: „Sie denken gerade zu viel nach. Und nichts ist besser geeignet, unnötige Bedenken aus dem Weg zu räumen, als Alkohol."
„Sie wollen ein minderjähriges Mädchen abfüllen, um sie dann willenlos zu ... zu nehmen?", quiekte Hermine entsetzt auf. Mit einem Mal bemerkte sie, dass Malfoy sich während ihres gesamten Gesprächs selbst sehr mit dem Alkohol zurück gehalten hatte und genau das, was sie ihm jetzt vorwarf, von Anfang an sein Plan gewesen war. Die Abscheu kehrte mit aller Macht zurück: „Sie sind widerlich."
„Sie denken sehr schlecht von mir", antwortete Malfoy gespielt entrüstet, ehe er ernster fortfuhr: „Glauben Sie mir, wenn ich merke, dass eine Frau mich tatsächlich nicht will, würde ich niemals meine Finger an sie legen. Ein bisschen Anstand habe sogar ich. Aber ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass Sie wirklich abgeneigt sind. Sie brauchen lediglich ein bisschen Ermutigung."
Die Kellnerin kam und platzierte mit eleganten Bewegungen die beiden Gläser vor ihnen auf dem Tisch. Die leise Stimme ihres Verstandes schrie Hermine zu, dass sie nicht noch mehr trinken sollte, doch ein anderer, wilder Teil in ihr wollte herausfinden, wohin dieses Gespräch noch führen konnte. Vielleicht wurde Malfoy nach einem weiteren Glas Wein ja selbst gesprächiger? Das war schließlich überhaupt der Anlass gewesen, sich zu ihm zu setzen: Ihn zum Sprechen zu bringen, irgendwelche Geheimnisse über die Todesser zu erfahren. Entschlossen griff sie nach ihrem Glas und hob es, um mit ihm anzustoßen. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie er einen tiefen Schluck nahm, während sie selbst nur kurz an dem Wein nippte.
„Erzählen Sie mir von den Todessern!", sagte sie, ehe sie darüber nachdenken konnte. Schockiert starrte sie Malfoy an, erwartete regelrecht, dass er sich sofort verschloss und von ihr abwandte, doch abermals überraschte er sie.
„Was soll ich Ihnen erzählen?", meinte er amüsiert: „Glauben Sie ernsthaft, dass jemand wie ich, der bis vor kurzem in Azkaban saß, noch irgendeine Rolle für den Dunklen Lord spielt? Oder gar in seine geheimen Pläne eingeweiht wird?"
Nachdenklich blickte Hermine in ihr Glas. Nach allem, was sie über Voldemort wusste, konnte Malfoy vermutlich tatsächlich von Glück reden, dass er überhaupt noch am Leben war. Dennoch kam er um die Tatsache nicht herum, dass er immer noch ein Todesser war. Und das sagte sie ihm.
„Natürlich bin ich noch einer, das ist keine Mitgliedschaft in einem Bücherclub, die man nach Belieben beenden kann", knurrte er, nun doch etwas genervt: „Aber glauben Sie mir, ich spiele in den Plänen des Dunklen Lords keine Rolle mehr. Im Gegenteil, ich kann mich glücklich schätzen, wenn er ... wenn er nicht meinen Sohn missbraucht, um mich für mein Versagen zu bestrafen. Er ist kein gnädiger Mann."
Mit einem Mal fragte Hermine sich, ob Lucius Malfoy tatsächlich ein begeisterter Anhänger von Voldemort war, oder ob ihn nicht einfach nur alte Gewohnheiten und Angst zurück an seine Seite getrieben hatten. War es möglich, ihn auf Harrys Seite zu ziehen? Wenn sie sich auf ihn einließ, konnte sie ihn dazu bringen, Voldemort zu betrügen? Ihr vom Wein vernebeltes Gehirn fand die Idee großartig und hieß den verwegenen Plan enthusiastisch willkommen, doch entfernt ahnte sie, dass das nur schief gehen konnte. Sie war keine Filmheldin, und Malfoy war kein Bösewicht aus einem alten Hollywood-Streifen, der sich aus Liebe zur Heldin zur guten Seite bekennen würde.
Sie nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Glas, während sie stumm den Mann vor sich musterte. Da war etwas an ihm, was ihr Herz schneller schlagen ließ. Die Art, wie er sie ansah, was er zu ihr sagte, dieses Selbstbewusstsein, die Tatsache, dass er sich seines Effekts auf sie so sicher war, dass er so genau zu wissen schien, dass sie ihm früher oder später verfallen würde. Sie war sich bewusst, dass sie dank des Alkohols ernsthaft in Gefahr war.
„Ich gehe jetzt lieber", sagte sie unsicher: „Ich ... ich kann das hier wirklich nicht. Es tut mir leid, dass ich Sie mit so direkten Fragen attackiert habe."
Ein grimmiger Ausdruck erschien auf Malfoys Gesicht: „Sie laufen davon."
„Nennen Sie es, wie Sie wollen", schnappte Hermine: „Glauben Sie mir, ich tu uns beiden einen Gefallen damit."
„Schön", stieß er hervor: „Dann lassen Sie mich wenigstens Ihre Rechnung begleichen. Wenn Sie mir schon sonst nichts zugestehen, geben Sie mir wenigstens die Möglichkeit, mich für Ihre Gesellschaft zu revanchieren."
Schulterzuckend nickte Hermine. Sie schuldete ihm nichts und wenn sie so das Geld für diesen doch recht teuren Wein sparen konnte, sie hatte sich nichts vorzuwerfen. Mit unsicheren Schritten wankte sie Richtung Treppe. Sie war froh über das Geländer, denn sie brauchte tatsächlich etwas zum Festhalten, um heil oben anzukommen. Bewusst langsam setzte sie Schritt um Schritt den Gang hinunter zu ihrem Zimmer. Jetzt war sie froh, dass es ihnen nicht gelungen war, nebeneinander liegende Zimmer für sie und Harry und Ron zu bekommen. Nicht auszudenken, wenn die beiden zufällig mitbekommen würden, wie betrunken sie war.
Ungeschickt stocherte sie mit ihrem Schlüssel im Türschloss herum, bis sie es endlich auf bekam. Gerade wollte sie die Tür hinter sich schließen, da stemmte sich eine große Hand dagegen.
„Ich habe es mir anders überlegt", raunte Lucius Malfoy mit tiefer Stimme: „So leicht lasse ich Sie nicht davon kommen."
Überwältigt schaute Hermine zu dem großen Mann hoch. Ihr Kopf drehte sich und ihr Herz raste in einer Geschwindigkeit, dass sie meinte, das Bewusstsein verlieren zu müssen. Ehe sie begriff, was er tat, war er eingetreten und hatte die Tür hinter sich geschlossen.
„Sie ... Sie brechen gerade in mein Zimmer ein", stotterte sie überfordert, doch er kümmerte sich nicht um ihren Protest. Mit einem großen Schritt hatte er den Abstand zwischen ihnen überbrückt, beide Arme um sie geschlungen, sie herumgewirbelt und gegen die Wand gepresst.
„Wir machen es ganz einfach", flüsterte er leise in ihr Ohr: „Du gibst mir diese eine Chance und wenn du dann immer noch willst, dass ich dich in Ruhe lasse, gehe ich wieder."
Ohne ihre Antwort abzuwarten, beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie. Entsetzt riss Hermine die Augen auf und stemmte ihre Hände gegen seine Brust, doch er ließ nicht von ihr ab. Entschlossen packte er ihre Handgelenke und pinnte sie links und rechts von ihrem Kopf gegen die Wand. Die ganze Zeit küsste er sie mit einer Leidenschaft, der sie nichts entgegenzusetzen hatte. Sie spürte, wie ihr Widerstand dahin schmolz, doch sie wusste, sie durfte sich darauf, auf ihn, nicht einlassen. Verzweifelt biss sie ihm in die Lippe.
„Du Biest!", kam es von ihm schmerzerfüllt, doch anstatt von ihr abzulassen, presste er seine Lippen nur noch entschlossener auf ihre. Ein leises Stöhnen entfuhr ihm und damit war es um Hermine geschehen. Eine Woge der Erregung packte sie, während sie gleichzeitig mit selber Leidenschaft begann, seinen Kuss zu erwidern.
„Ich wusste, dass du mich willst", verkündete Malfoy triumphierend, während er ihre Hände losließ und stattdessen begann, ihren Hintern zu massieren.
„Ich hasse dich!", keuchte Hermine verzweifelt. Ihr war schwindelig von dem Kuss, von dem Alkohol, von dem unbekannten Gefühl der Erregung und sie hasste diesen Mann, der das alles in ihr auslöste, mehr als je zuvor.
„Gut", knurrte er. Mit einer geübten Bewegung hob er sie hoch und trug sie zu ihrem Bett: „Hass ist gut. Zeig mir, wie sehr du mich hasst, Jean."
Am Rande ihres Bewusstseins registrierte Hermine, dass Malfoy ihre Bluse aufknöpfte, doch sie war zu beschäftigt mit dem Gefühl seiner rauen Lippen auf ihren, als dass sie sich wirklich Sorgen darum gemacht hätte. Nur kurz wurde der Kuss unterbrochen, als er ihr die Bluse und die Unterwäsche auszog, doch sofort lag er wieder auf ihr, presste seine starke Brust an ihre, rieb sich zwischen ihren Beinen und küsste sie, als gäbe es kein Morgen mehr.
Ein tiefes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als seine eine Hand plötzlich zwischen ihre Beine und unter ihren Rock fuhr. Sie lief rot an ob dieses lustvollen Lauts, und sein selbstgefälliges Grinsen verstärkte ihre Scham nur noch mehr. Verärgert ließ sie von seinen Lippen ab, um sich stattdessen ein wenig zu recken und ihre Zähne in der weichen Haut an seinem Hals zu vergraben. Nun war er es, dem unwillkürlich ein raues Stöhnen entfuhr.
„Du kleine Hexe", keuchte er, sichtlich darum bemüht, nicht sofort über sie herzufallen: „Wenn du denkst, ich lasse mich so leicht um den Finger wickeln, dann hast du dich getäuscht."
Ehe sie antworten konnte, verschloss er wieder mit seinen Lippen ihren Mund. Die Hand zwischen ihren Beinen schob sachte den störenden Stoff beiseite und begann, fordernd zu streicheln. Unbewusst reckte Hermine ihm ihr Becken entgegen, während ihre Hände damit beschäftigt waren, sein Hemd zu öffnen. Sie konnte inzwischen an ihrem Schenkel spüren, dass er mindestens ebenso erregt war wie sie. Durch den Alkohol mutig geworden, griff sie nach unten in seine Hose und massierte ihn im selben Takt, wie er sie zwischen ihren Beinen streichelte.
„Lass das, sonst ...", stöhnte Malfoy angestrengt, doch Hermine grinste nur triumphierend: „Sonst was?"
„Du hast keine Ahnung, was du da gerade mit mir anstellst, Jean", knurrte er: „Und deine Naivität macht es nur noch schwerer, mich zu beherrschen."
„Ich habe hiermit nicht angefangen", schoss sie mit einem hochmütigen Lächeln zurück. Ermutigt durch seine Reaktion packte sie fester zu und augenblicklich wurde sie belohnt: Ein weiteres, beinahe animalisches Stöhnen entfuhr ihm, seine Kiefer waren fest aufeinander gepresst, die Hand, die zwischen ihren Beinen lag, kam zum Stillstand und verkrampfte sich in der Innenseite ihres Schenkels.
„Ich sage das in deinem Interesse", keuchte er: „Lass das. Du hast eben von deinem ersten Mal gesprochen ... dass du noch nie Sex hattest ... und ... bei Merlin, hör auf damit, sonst kann ich dir nicht garantieren, dass ich so vorsichtig bin, wie ich sein sollte."
Übermütig lachte Hermine. Sie genoss das Gefühl der Macht, die sie über Lucius Malfoy hatte. Der große, arrogante Lucius Malfoy lag in ihrem Bett und war so erregte, erregt durch sie, dass er beinahe alle Selbstbeherrschung verlor. Berauscht von diesem Gefühl und selbst unendlich erregt, erhöhte sie das Tempo, mit dem sie ihn massierte.
„Genug jetzt!", presste er wütend heraus, während er gleichzeitig ihre Hand packte und über ihrem Kopf festhielt: „Du hast es so gewollt. Beschwer dich also nicht, wenn dir das Ergebnis nicht gefällt."
Mit seiner freien Hand griff er nach dem Zauberstab in seiner hinteren Hosentasche, um erst einen Schlosszauber auf die Tür zu legen und dann die übrigen Kleidungsstücke von ihm und ihr zu entfernen. So vollkommen nackt, eine Hand bewegungsunfähig über ihrem Kopf, wurde Hermine sich plötzlich ihrer Situation, ihrem Ausgeliefertsein, bewusst. Ängstlich blickte sie ihn an.
„Verstehst du jetzt, kleine Jean?", fragte Malfoy, der nun dank der wiedergewonnenen Kontrolle erneut ein wölfisches Grinsen auf seinen Lippen trug: „Heute Nacht gehörst du mir."
Hermines Atem beschleunigte sich und in ihre Erregung mischte sich mit einem Mal Angst vor dem, was ihr bevorstand. Wollte sie das hier wirklich? Wollte sie wirklich mit Lucius Malfoy schlafen?
Als habe er ihre Gedanken gelesen, widmete er sich wieder ihrer Erregung. Ganz langsam ließ er einen Finger in sie gleiten. Mit großen Augen starrte Hermine an sich hinab, während sie dieses für sie vollkommen neue Gefühl auskostete. Ebenso langsam zog er den Finger wieder heraus, nur um mit einem zweiten diesmal schneller zuzustoßen. Immer schneller und schneller bewegten sich seine Finger in ihr, während ihr Atem immer hektischer wurde und ihr Herz erneut zu rasen begann. Hatte sie gerade noch das Gefühl gehabt, dass diese beiden Finger kaum in sie passten, sehnte sie jetzt danach, noch mehr in sich zu spüren, ihn richtig in sich zu haben.
Wieder schien es, als habe er ihre Gedanken gelesen, denn er ließ von ihr ab, um sich vor ihr kniend zu positionieren. Mit belegter Stimme flüsterte er: „Ich werde mir jetzt nehmen, weswegen ich hergekommen bin. Wenn du nicht willst, wenn du es dir anders überlegt hast, dann sag es jetzt. Es wird wahrscheinlich wehtun, also versuch dich zu entspannen. Lass zu, dass es sich gut anfühlt, und der Schmerz wird weggehen. Aber wenn du an irgendeinem Punkt nicht mehr willst, sag es. Sag es, verstanden?"
Sie nickte bloß, unsicher, warum er so darauf bestand. Mit beiden Händen packte er ihre Hüfte und hob sie leicht an. Nervös verkrampfte Hermine ihre Hände links und rechts von sich ins Bettlaken, doch die Erregung und das Verlangen danach, vollständig ausgefüllt zu werden, waren größer als ihre Angst. Erst, als sie ihn tatsächlich zwischen sich spürte, als sie realisierte, wie groß er war, stockte ihr der Atem. Stück für Stück schob er sich in sie, die Augen fest geschlossen und darauf konzentriert, nicht zu schnell zu sein. Gerade als Hermine meinte, dass er nicht weiter in sie dringen konnte, hielt er inne: „Noch alles okay?"
Sie nickte. Es war weniger schlimm als sie befürchtet hatte, im Gegenteil, es fühlte sich großartig an. Dann, ohne Vorwarnung, stieß er noch tiefer in sie.
„Ah", entfuhr es ihr unwillkürlich. Jetzt tat es weh. Sie war sich sicher, dass ihr Körper nicht dafür geschaffen war, so ein großes Ding in sich aufzunehmen, doch bevor sie ihren Protest artikulieren konnte, beugte er sich zu ihr runter und küsste sie unendlich zärtlich. Die ganze Zeit, während er sie küsste, bewegte er sich nicht in ihr, und langsam begann sie sich zu entspannen. Als er ihre Lippen schließlich wieder freigab, war der Schmerz beinahe vollständig verflogen, und die Erregung kehrte zurück.
„Es ist viel zu lange her, dass ich mich so fantastisch gefühlt habe!", stöhnte Malfoy. Dann fing er an, sich in ihr zu bewegen, zunächst noch langsam und vorsichtig, doch als er merkte, dass er ihr nicht mehr wehtat, steigerte er das Tempo.
Hermine fühlte sich fast ein wenig schuldig, dass sie nur daliegen konnte, keuchte und stöhnte, die Hände ins Laken gekrallt, ohne ihm bei seinem Rhythmus zu helfen, doch es war ihr unmöglich, etwas anderes zu tun. Ihr Kopf war vollkommen leer und jeder Gedanke daran, wie wahnsinnig und absurd es war, dass sie hier mit Lucius Malfoy lag, war ganz weit weg. Sie registrierte, wie seine Bewegungen härter und schneller wurden, wie schließlich auch sein Atem nur noch stoßweise kam und ihm der Schweiß von der Stirn rann.
„Jean!", keuchte er, während er sich heiß in ihr ergoss. Nach Atem ringend rollte er von ihr, während sie dem merkwürdigen Gefühl der Leere, das sein plötzlicher Verlust ausgelöst hatte, nachhing. Minutenlang lagen sie nebeneinander auf dem schmalen Bett, während sie darauf warteten, dass ihr Atem langsamer ging, und es war schließlich Malfoy, der als erster die Sprache wieder fand: „Shit."
Mit großen Augen blickte Hermine ihn an: „Was?"
„Das war ... unbeschreiblich. Du bist unbeschreiblich."
Schüchtern lächelte Hermine ihn an, doch plötzlich fiel ihr etwas ganz anderes ein: „Was ist eigentlich mit Verhütung?"
„Oh", murmelte Malfoy, während er nach seinem Stab griff: „Da gibt es einen recht simplen Spruch. Wenn man den innerhalb der ersten Stunde nach dem Sex anwendet, passiert nichts. Halt still."
Er vollführte eine komplizierte Bewegung mit seinem Zauberstab, dann lächelte er sie an: „So, alles gut."
Langsam setzte Hermine sich auf und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Das Bewusstsein, was sie gerade getan hatte, sickerte langsam in ihren Verstand, und sie konnte nicht anders als sich unendlich zu schämen. Verzweifelt darum bemüht, nicht in Tränen auszubrechen, presste sie ihre Hand auf den Mund.
„Hey", flüsterte Malfoy: „Jean, du willst mir doch jetzt nicht sagen, dass du mit Weinen anfängst?"
Damit war der Damm gebrochen. Unfähig, sich zurückzuhalten, begann Hermine hemmungslos zu schluchzen. Was auch immer in sie gefahren war, die vernebelnde Wirkung des Alkohols, die Erregung, was auch immer da gewesen war, jetzt war es verflogen. Zurück blieb nur die furchtbare Erkenntnis, dass sie, Harry Potters beste Freundin, mit einem der bedeutendsten Todesser geschlafen hatte.