Der Graupel peitscht gegen die Scheibe und bei jedem zuckendem Gewitterschlag fühlt es sich an, als würden sich die Schatten in mein Gesicht einbrennen.
Seit Stunden sitze ich an der Scheibe einer kleinen Hütte und schaue herüber, dorthin, wo sie vor einigen Stunden ihre Autotür zu schlug und wegfuhr.
An einen Ort wo ich ab jetzt nicht mehr erwünscht bin.
Ein weiterer Gewitterschlag fährt durch meinen Körper und bringt mich abermals aus meiner tiefer Trance.
Ich denke an die Zeit, in der wir uns kennenlernten.
Das einfachste Essen wurde zum Erlebnis und nichts konnte unsere gemeinsame Zeit zerstören!
Wir liefen durch den Wald, in dem diese kleine Hütte steht, die mich gerade warm und trocken hält.
Wenn ich mit ihr lief wünschte ich mir, es würde nie enden, aber so sehr man sich auch anstrengt, man kann nicht ewig laufen.
Wie für einander geschaffen konnten wir lachen, weinen, streiten und lieben.
Was du jetzt wohl tust, frage ich mich – Bist du bereits in Polen oder stehst du im Stau vor Frankfurt, weil ein Baum auf der Autobahn liegt?
Du entfernst dich so schnell!
Der Ofen erlischt hinter mir mit einem letzten Knistern und der Rücken wird kalt;
Es zieht!
Zu schwach um nachzulegen.
zu unwillig mich zu bewegen!
Ich schaue wieder hinaus und habe dein Gesicht vor Augen, wie dir die ersten Tropfen über die Wange gleiten.
Niemals hättest du es mir sagen können.
Es hätte keinen perfekten Moment gegeben.
Eintausendachthundertachtzehn Kilometer nach Moskau - und mit dem Flugzeug von Berlin aus sind es doch nur vier Stunden - alles ist erreichbar!
Der kalte Zug fuhr mir über die feuchte Haut.
Wie sollten wir? Wie könnten wir?
Ein einfacher Mann in seiner Hütte am Ende der Welt
und seine Fessel am Leben, - versetzt!
Ich drehe mich vom Fenster weg, kann nicht mehr!
Werde vergessen, werde weiterleben.
Und wieder - die Hütte ergrellt in weißem Licht und der Donner stößt in meine Ohren.
Abwesend wende ich mich zum Ofen - kalt, nichts als die Kälte des Metalls und das feuchte Holz.
Ich schließe die Augen . . . doch was war das? Ein Scheinwerfer in der Ferne?
Da kommt wer?
Hoffnung!