Früher, da wachte er an meinem Bett, wenn ich schlief,
Und war immer da, wenn ich nach ihm rief,
Hielt meine Hand beim ersten wackeligen Schritt,
Und nahm mich fast überall hin mit.
Früher, da gabs bei ihm immer das leckerste Essen,
Und egal was ich erzählt habe, nichts hat er vergessen,
Früher, da ging er festen Schrittes durchs Leben,
Hat egal wie schwer es war, niemals aufgegeben,
Nein, er hat sich nicht ein Mal beschwert,
Und mich so das Kämpfen gelehrt.
Früher, da strotzte er vor Energie und Kraft,
Er war mein Vorbild, mein Held; er hat einfach alles geschafft.
Früher, da beschützte er mich,
Lachte, war unbeschwert und immer glücklich.
Und jetzt?
Jetzt hat er sein Lachen schon lange verloren,
Und hat dem Leben nach und nach abgeschworen,
Aber das zu sagen verbietet ihm sein Gewissen.
Jetzt braucht er Hilfe bei jedem Bissen,
Stützt sich auf mich bei jedem wackeligen Schritt,
Kann alleine nicht laufen und nimmt mich überall mit.
Jetzt stöhnt er; ist von den Schmerzen geknebelt,
Den Verstand von Medikamenten vernebelt,
Wegen denen er komplett vergisst,
Was in seinem Leben geschehen ist.
Jetzt, da ist er alt und schwach,
Versinkt in fiebrigen Träumen, ist selten wach,
Jetzt ist er nur noch ein Schatten des Mannes, der er einst war,
Und bald ist auch dieser Schatten nicht mehr da.
Früher, da war noch ewig Zeit,
Jetzt scheint schon der Gedanke an ein Morgen zu weit,
Aber ich werde bleiben, werde da sein,
Ich lasse ihn nicht allein,
Denn von Anfang an hielt er schützend über mich seine Hände,
Und das gleiche werde ich für ihn tun an seines Lebens Ende!