Ich laufe durch die Dämmerung.
Bin müde und kann doch nicht schlafen.
Im Schatten lauern die Dämonen,
die in meiner Seele wohnen.
Ich laufe durch die beginnende Nacht.
Ein hüllenloses Wesen.
Dunkle Kreaturen raunen sacht.
Niemand da, der über mich wacht.
Sie greifen nach mir,
dünne knochige Finger.
Ich bleibe stehen und seh' sie an.
Bewegen sich wie Spinnendinger,
krabbeln immer näher heran.
Die Luft ist dünn.
Ich kann kaum noch atmen.
Der Brustkorb hebt sich tonnenschwer.
Lautlos laufen meine Tränen.
Die Dämonen wissen:
Ich kann nicht mehr.
Der Boden wandelt
sich zu zähem Teer.
Schwarz ummantelt
kommt er daher.
Tausend tote Krabbelspinnenfinger
umfassen meinen zitternden Leib.
Schwarzes Nichts tropft in meine Seele,
läuft ätzend durch meine stumme Kehle.
Ich werde ganz ruhig.
Bin drinnen wie tot.
Die Dämonenaugen funkeln im sonnigen Rot.
Möchte schreien,
möchte weinen,
möchte alles doch so sehr.
Aber all das "möchten" ist vergebens,
denn ich existiere nun nicht mehr.
Verliere meine Finger.
Verliere meinen Kopf.
Die schwarze Verzweiflung
aus all meinen Wunden tropft.
Beginne zu schweben
und falle so tief.
Nur einer, der meinen Namen rief.
Er breitet die Arme,
zur Umarmung bereit.
Stürze hinein,
hoffe, dass er mich befreit.
Er nimmt meine Hand.
Ich denke nicht mehr.
Mein Kopf und mein Körper
sind schwarz und leer.
Ich bin das Dunkel,
über das er wacht.
Hinter mir die Sonne
und vor mir die Nacht.