Nach der unerwarteten Unterbrechung waren Sepp und Sonja weitermarschiert. Sie in dem Wissen, das es noch nicht vorbei war und er in dem Wissen, das sein Joker schon verspielt war.
Hier gingen zwei Menschen auf einen Berg, die beide wussten, dass sie den anderen nicht nur mochten... da war schon Liebe im Spiel. Doch seltsamerweise schien es, als ob es nicht sein sollte.
Sonja hatte auf ihre flappsige Art nochmal abgewendet, was Josef schon angegangen hatte. Er begehrte diese Frau wie keine zuvor und nichts hätte ihn glücklicher gemacht, als die Erkenntnis, dass sie ihn wirklich liebte... und das tat sie ja auch!
Aber Sonja hatte, so dumm sich das anhören mag, das selbe Problem. Sie erkannte sehr wohl. dass er extrem in sie verliebt war! Sie hatte aber nicht ahnen können, dass er eine herbe Enttäuschung hinter sich hatte, die sein Urteilsvermögen trübte...
Doch halt! So verkehrt war sein Misstrauen wohl auch nicht, führt man sich vor Augen, dass sie sich dazu verpflichtet hatte, ihn in Kürze auf unverdächtige Weise ins Reich der Toten zu befördern! Es war eine Situation, die man niemandem wünschen würde, aber das Leben fragt einen nicht, ob man eine Situation brauchen kann, es stellt sie her, um uns zu prüfen...
Indessen landete der Hubschrauber mit Johann Mayerhofers Leiche in Salzburg, er war während des Fluges verstorben und mehrere Wiederbelebungsversuche waren erfolglos geblieben. Zwar wurde er noch in die Unfallaufnahme verbracht und ein weiterer Versuch unternommen, doch nach ein paar Minuten war klar, dass kein Leben mehr in diesen Körper zurückkehren würde...
Noch war außer den Einsatzkräften niemandem bekannt, wer hier verunfallt war. Und wie das nun mal so ist, war die Aufregung am Forsthaus auch wieder vergessen. Man hörte kein Martinshorn mehr, die Schwarze Rauchsäule hatte sich bereits fast zur Gänze aufgelöst und selbst der Vorfall mit der wehrhaften jungen Dame war bereits vergessen.
Peter hatte sehr wohl verstanden. dass er mit seinen Gewissensbissen allein auf weiter Flur stand, oder aber allein damit war, Gewissensbisse zuzulassen. Er hatte so gehofft, Karl überzeugen zu können, dass sie einen falschen, ja katastrophal falschen Weg eingeschlagen hatten! Und was er noch mehr als Karl fürchtete, war, dass dieser Peter nun als potentielle Gefahr wahrnahm! Wenn Karl zu Hans gehen würde, dann wäre er wohl sehr schnell selbst in Lebensgefahr! Er konnte es drehen und wenden wie er wollte, die Aktion war aus dem Ruder gelaufen. Anstatt sich mit Karl gegen Hans zu verbünden, hatte er nur erreicht, von genau den beiden als potentielle Gefahr wahrgenommen zu werden, die beseitigt werden muss, bevor alles auffliegt...