In welchen Genres liest und schreibst du am liebsten?
Meine Freundin meint: "Das ist doch verrückt, kannst nur Kitsch oder Unglück."
Ich denke, das beschreibt meine Schreiberei am Besten. Liebeskitsch, sodass mir selbst fast übel wird, manchmal auch schön, und viel Unglück; ob als Liebeskummer, Massenmord oder eine verpasste Bahn.
Wie und wann hast du deine Leidenschaft für die Welt der Worte zum ersten Mal entdeckt?
Mein Vater meint, als kleines Kind hatte ich kein erstes Wort, weil ich sofort ganze Geschichten erzählt habe. Ich kann es mir gut vorstellen.
Wenn ich nicht schlafen konnte, hat er sich Geschichten für mich ausgedacht. Am nächsten Tag habe ich diese versucht aufzuschreiben. Schwierig war, dass ich da noch nicht schreiben konnte. Deshalb gibt es von Bildern über Comics zu einzelnen Worten eine ganze Menge Vorversionen meiner ersten Geschichten.
Schreiben ist für mich eine Art, mich in Worten auszudrücken, die mir beim Sprechen fehlen.
Lieber Gedichte oder Geschichten? Oder ein Mix aus beidem?
Beides. Beides zusammen? – Kann funktionieren.
In Geschichten kann man sich verlieren, mit den Charakteren anfreunden, sie lieben oder hassen. Mit ihnen erleben und leben. Geschichten sind für mich oft alternative Wege meines Alltags, was wäre wenns, die ein anderer zuende denkt. Eine Art Urlaub.
Gedichte berühren mich meist, weil sie ein Moment sind. Eine Stimmung. Da ist mir die Handlung weniger wichtig, als die Situation. Das Gefühl. Die Emotion.
Klar, beides kann beides. Aber das sind die Dinge, die mich oft (im ersten Moment) an der jeweiligen Form faszinieren.
Gibt es noch andere Künste, die dich begeistern, wie Musik oder Malerei?
Ja!
Ich spiele seit früher Kindheit Gitarre. Musik begleitet mich durch jeden Tag, Genre variiert nach Stimmung.
Malen, meine erste Form des Schreibens. Aber, seit ich selbst öfter in Museen gehe, Künstler im Internet verfolge, habe ich einen ganz anderen Bezug zur Kunst, Malerei, Zeichnen, Design.
Ich brauche alle Künste, um mich auszudrücken, wohlzufühlen. Um Ich zu sein.