„Wo bist du?“, donnerte Koharu, als er eintrat.
Siria fuhr in die Höhe.
Die Zeit! Sie hatte die Zeit vergessen.
Schon eilte sie auf den Flur, den Blick gesenkt, trotzdem wusste sie, wie Koharu sie ansah.
„Wo ist das Essen? Ich hab Hunger!“
„Tut mir leid, ich … ich war beschäftigt.“
Er sah an ihr vorbei, erblickte das Bild. Ein Seehund im Heidekraut.
Grob stieß er sie zur Seite. „Hast du schon wieder diesen Dreck geschmiert? Du sollst kochen, du weißt, dass ich Hunger habe, wenn ich von der Arbeit komme! Stattdessen gibst du mein Geld für die teuren Farben aus!“
„Sie sind nicht teuer -“, stammelte sie, da hob Koharu auch schon das Bild an und zerbrach die Leinwand auf dem Boden. Er brüllte auf, als Farbspritzer auf dem Teppich und auf seiner Hose landeten.
„Sieh dir an, was du angerichtet hast! Mach die Scheiße sauber!“
„Natürlich, ich … natürlich.“
„Und hör auf zu heulen!“ Koharu stapfte auf sie zu und hob die Hand.
Siria landete auf dem Boden. Ihre Wange brannte. „Koharu …!“, flehte sie.
Mit wütendem Gebell drängte sich Peanut an ihr vorbei und sprang Koharu an.
„Beschissener Köter!“ Koharu trat zu.
Ein dumpfer Aufprall. Ein ersterbendes Winseln.
Siria wurde kalt. Eiskalt. Sie konnte sich nicht rühren, nicht einmal atmen oder denken.
Koharu schwieg und drängte sich schließlich an ihr vorbei. Er machte sich selbst etwas zu essen, Siria konnte es hören. Die Tür zur Küche hatte er geschlossen.
Sie saß auf dem Boden. Saß auch noch dort, als es Nacht wurde.