Siria kauerte in einem Hauseingang.
Der Wind heulte. Schnee fiel aus dem Himmel, dessen Wolken dick und hellgrau waren.
Sie spürte ihre Zehen nicht mehr. Die Finger bewegten sich von selbst, waren gerötet. Sie zitterte am ganzen Leib.
Schritte. Ein Schatten schob sich über sie. Siria blickte auf. Bitte … bitte, dachte sie.
Der junge Mann lächelte, reichte ihr eine Hand. „Komm.“
Sie folgte ihm ohne Zögern. So schnell sie auf ihren gefrorenen Füßen humpeln konnte.
Er führte sie in eine Unterkunft, wo noch andere Obdachlose waren. Es gab warmes Essen … Klappbetten … Decken! Der Himmel.
Sein Name war Akiyama. Er arbeitete hier, ehrenamtlich. Hatte einen Job, ein gutes Einkommen, und trotzdem war er freundlich zu Siria. Er sagte, wie schön er ihre blauen Haare fand. Sie zeigte ihm ihre alten Zeichnungen, er mochte sie.
„Du hast Talent“, sagte er ihr. Er war der Erste, der so etwas zu ihr sagte.
Er brachte ihr eine Leinwand und Wasserfarben. „Malst du mir ein Bild?“
Und ja, sie tat es. Sie malte das Bild, das sie schon immer hatte malen wollen, das tief in ihrer Seele schlummerte.
Weil sie fühlte, dass es jetzt an der Zeit war.
Ein Bild, das ausdrückte, wie sie die Welt sah. Zwei Sonnen, Auf- und Untergang, Sturm und Frieden, eine Geschichte vom Rad der Fortuna und von dem Gegenstück, das man immer finden musste.
Akiyama betrachtete das Bild lange.
„Du bist gut, Siria“, sagte er dann.