Geschafft fiel Damian in ein weiches Bett. Es war das erste Mal der er in einem Bett schlafen konnte, von dem Krankenzimmer mal abgesehen. Das Bett war weich und die Federn im Bettkasten knarrten als er sein Gewicht verlagerte. Die samtweiche Decke war aus einem weichen und feinen Material, was Damian noch nie gesehen hatte. Liliana hatte ihm erklärt, dass in dem Bettbezug noch einmal wiche Federn enthalten waren um die Decke beweglich und warm zu halten. Als er eine bequeme Position gefunden hatte betrachtete er sein Zimmer. Ungläubig schüttelte Damian seinen Kopf: Liliana hatte ihm ein eigenes Zimmer gegeben, das zwar ein bisschen verstaubt war, aber Damian nichts ausmachte. Liliana hatte sich beschämt entschuldigt, dass sie nicht damit gerechnet hatte, einen Schüler zu finden den sie aufnehmen würde. Damian war sich sicher, dass Liliana sich rührend um ihn kümmerte. Er wusste nicht was die Verhältnisse waren, aber er war weder starke Gesellschaft noch eine helfende menschliche Hand gewohnt, weswegen er das Gefühl genoss. Sein Raum war nicht besonders groß, aber er beinhaltete ein Deck auf dem er gerade lag, einem alten hölzernen Schreibtisch mit Holzstuhl, ein Regal links neben dem Schreibtisch einem weiteren Stuhl wo er seinen Mantel abgelegt hatte, der Fuß seines Bettes stand und einer Tür die aus dem Raum in einen langen Gang führte. Gegenüber der Tür war ein Fenster ohne Glas, nur eine leere offene Runde Stelle im Stein die kein Schutz vor Regen und dem Wind geben würde. Doch dies war auch der Grund warum Damian dieses Zimmer haben wollte. Er fühlte sich in diesen Steinwänden eingeengt, da würde eine frische Brise sicherlich nicht schaden. Von dem Fenster aus konnte man einen großen Garten und das dahinter thronende Schulgebäude erkennen. Selbst wenn das Schulgebäude aus dieser Entfernung klein aussah wusste Damian, dass er riesig war. Es war so groß wie ein Berg: wie eine riesige Hand aus Stein ragt es aus der Erde. Sodass die Schule mehr wie eine uneinnehmbare Festung aussah. Damian schloss die Augen und rief im Geiste nach Strix. Sein kleiner Kumpane erschien kurze Zeit später am Fenstersims. Seine metallen Krallen klirrten auf dem Stein und hinterließen winzige feine Furchen. Der Metalldämon schüttelte seine Federn, und schaute Klug Damian an. Damian streckte die Hand aus und streichelte ihm den Kopf, was der Dämon lieblich entgegennahm und seinen Kopf gegen seine Hand drückte. Obwohl auch der Kopf von Strix aus Metall bestand, fand Damian ihn immer wieder überraschend leicht und weich. Die beiden genossen kurz den Moment der Zweisamkeit, selbst wenn die beiden ihre eigentliche Heimat und Freunde verloren hatten, hatten sie wenigstens noch sich. Dann nahm Damian seinen Freund in sich auf. Sofort erschienen Bilder in seinem Kopf was passiert war, während er ohnmächtig geworden war: Das Mädchen hatte mehrmals laut seinen Namen gerufen, bis sie einen Hilfsteleport-Zauber wirkte und hindurch sprang, wo ihr Strix hinterher schoss. Dann hatte das Mädchen Strix erklärt, dass sie ihm versprechen würde Damian zu retten, aber er nicht mitkommen könnte, weswegen Strix nach kurzen zögern in den Himmel abhob und das Gebiet überwachte. Strix blieb mehrere Nächt wach und fand dann plötzlich die Aura von Damian in einem anderem Raum als er gewartet hatte. Seine Aura war so schnell von einem Ort zum anderen gesprungen, dass sich Strix geschockt vom Dach stürzte um zu der neuen Position zu kommen. Doch dort hatte er gemerkt, dass Damian völlig ruhig und eher erzürnt war, weswegen er sich wieder auf dem Dach niederließ. Bei Damians Kampf gegen Liliana hatte sich Strix bewusst entfernt um Damian einen fairen Kampf zu gewähren. Dann hatte auf Signale und Rufe seines Herrchen gewartet, die dann spät am Abend eintrafen.
Damian erhielt immer einen Crash-Kurs an Erinnerungen von Strix, wenn er ihn aufnahm. Nun wusste Damian auch alle Orte auf dem Schulgelände waren, nun musste er nur noch eingrenzen wo es endete und wo er nicht passieren durfte. Wenn es ihm an manchen Orten verboten war zu passieren dann musste das einen Grund haben, und den würde er selber beurteilen. Außerdem wusste er immer noch nicht wie weit er von Unicorn entfernt war. Wenn wirklich der Wald auf dem Spiel stand, konnte er kein Risiko eingehen. Der Wald war nicht so schlimm, doch der Inhalt musste beschützt werden und wenn Damian an die blitzenden Augen des Direktors zurückdachte, traute er dem Direktor zu, zu erahnen was in dem Wald war. Damian durfte dem Direktor keinen Grund geben zu handeln, er musste dieses Schüler-Spiel mitspielen, ob er wolle oder nicht. Aber wenn der Direktor sein Wort mit dem Wald brechen würde, würde Damian es merken und alles vernichten was auch nur in die Berührung mit dem Direktor kam, auch Liliana die sich um ihn gekümmert hatte. Er würde kein Halt machen.