auf dem Dorfplatz
Natas: Welch ein unverhofft' Vergnügen! Tretet
nur näher her, was ist euer Begehr'?
(Die Ärzte und Liese schweigen)
Theo: Uns treibt die Frage um, ob ihr
vielleicht ein Mittel wisst für diese Krankheit.
Natas: Ein Mittel für die Krankheit! Freunde!
Nichts auf der Welt ist einfacher als das!
Ich hab für jede Krankheit, hier und anders,
ein Mittel, einen Grund und einen Sieg!
Und schweigt, ich kenne eure nächste Frage:
Warum das Mittel ich so lang verwehrt,
entgegen meiner Pflicht als Apotheker
entgegen aller menschlichen Vernunft?
Weil dieses Mittel schwer zu schaffen ist,
und darum um so schwerer zu verschenken.
Henry: (fällt ihm ins Wort) Nein, Ungeheuer, nein, das ist nicht recht!
Wer gibt euch die Erlaubnis, so zu handeln?
Natas: (aufbrausend) Ich selbst, du Wurm, du Narr! Ich selbst!
(ruhiger) In Zukunft hüte besser deine Zunge!
Du hast mich nicht zu Ende angehört,
sonst wüsstest du den Handel, den ich biete:
Ich überlasse euch das Mittel, aber!
Einer von euch muss mich dafür bezahlen,
mit dem höchsten Preis, den er zu zahlen hat.
Henry: Was willst du? Gold? Ein Schloss?
Liese: Was wir nicht haben!
Was für ein Frevel an der Ärzte Kunst!
(Natas schweigt)
Theo: Ein Leben gegen viele, nehm ich an?
Natas: Ein kluger Kopf ruht hier auf edlem Herz!
Henry: Das ist unmöglich!
Liese: Nein, auf keinen Fall!
Natas: Ich hatte auch nichts anderes erwartet.
Doch bin ich gütig, ich gebe euch Zeit.
Wenn Mitternacht die Glocken schlagen, wenn
die Nacht am tiefsten ist, dann sollt ihr sagen,
welch' Los ihr diesem Dorf und euch erkoren!
(er schließt mit lauter Stimme, Theo, Henry und Liese fallen mit einem Donnerschlag zu Boden)