Das Schrillen des Alarms riss Caspar aus unruhigen Alpträumen, in denen er von Bücherstapeln mit lauten Stimmen durch ein verrücktes Szenario nach dem nächsten gejagt wurde. Er rannte die ganze Zeit, wusste aber nicht, wo Dakuri war, dem er auf keinen Fall in die Arme laufen wollte. Aber die Bücherstapel schrien so laut, dass sie den alten Mann anlocken mussten.
Die ersten Momente, nachdem er in seinem Zimmer die Augen aufgerissen hatte, war er völlig orientierungslos. Dann erkannte er das hohe Piepen, das in seinen Ohren widerhallte.
„Der Zeitkern!“, flüsterte er und schwang die Beine aus dem Bett. Er hörte Schritte auf dem Gang vor seiner Kammer, dann wurde die Tür aufgerissen und Jane huschte in seinen Raum.
„Wir sollen weg!“, flüsterte sie mit weit aufgerissenen Augen und zog Caspar ungefragt auf die Beine. Er schwankte. In seinem Kopf drehten sich die Ereignisse noch, Bücherstimmen und Alarm verschwammen für einen Moment zu einem lauten Schrei.
„Caspar!“, drängte Jane und zog an seiner Hand: „Wo ist deine Maske?“
Wortlos deutete Caspar auf das kleine Tischchen in seinem Raum, auf dem die Affenmaske lag. Auf dem Stuhl lag seine Kleidung in einem unordentlichen Haufen.
Jane schnappte sich alles, dann packte sie ihn am Arm und zerrte ihn zur Tür. Erst langsam realisierte Caspar, dass sie in Panik war.
„Was ist los?“, fragte er leise, während Jane die Tür nur einen Spalt öffnete und auf den Flur spähte.
„Äh – Blatta“, sagte sie, nachdem sie kurz nachgedacht hatte: „Lydia sagte, wir sollen verstecken. Uns verstecken.“
Janes Stimme klang, als wäre ihre Zunge plötzlich schwerer geworden. Caspar vermutete, dass das an der Angst lag, aber sie hatten keine Zeit, darüber nachzudenken. Jane sah etwas auf dem Gang, zog zischend die Luft ein und schlug die Tür zu.
Gemeinsam mit Caspar wich sie in die Dunkelheit zurück.
Wer oder was auch immer auf dem Gang war, es hatte die Tür gehört. Schnelle Schritte näherten sich. Caspar sah sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um, Jane nach einer Waffe.
Kurz, bevor die Schritte sie erreichten, ertönte ein Schrei und dann knallte ein Schuss so laut, dass Jane erschrocken aufschrie.
Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen, doch es war Liam, der im Rahmen stand, eine düstere Silhouette vor dem schwachen Schimmer einer entfernteren Kerze. Er hielt einen Colt in der Hand, von dem Rauch aufstieg.
„Schnell!“, sagte Caspars Vater knapp. Caspar wurde von Jane mitgerissen, die seinem Vater auf den Gang folgte.
Etwas lag neben der Öffnung der Tür auf dem Boden und regte sich wie ein erwachendes Tier, das benommen auf die Tatzen kommt. Es war ein grässliches, deformiertes Wesen, mit aufgequollenen Gliedmaßen und einer braunen, ledrigen Haut. Eine Pranke streckte sich nach Caspar aus und er erkannte entsetzt eine missgestaltene Hand darin. Ein Finger war lang und dürr wie von einem Außerirdischen. Der nächste war verkürzt und geschwollen wie von einer Wasserleiche, den breiten Fingernagel blau, die Haut verzogen und von inneren Einblutungen lila verfärbt. Ein Finger war kurz und klein wie von einem Säugling, ein anderer schwarz und verdorrt mit einem gebogenen, gelblichen Fingernagel. Und das war nur die Hand, der Rest des Körpers sah ähnlich aus. Aber Caspar erkannte, dass das Wesen ein Mensch war, der aus einer Wunde in der Stirn vielfarbig blutete: Frisches, rotes Blut, braunes, abgetrocknetes Blut, Eiter und eine durchsichtige Flüssigkeit.
Das Wesen stöhnte. Noch beim Zusehen schloss sich die Wunde. Zwei sehr unterschiedliche Augen richteten sich auf Caspar. „Paaaapilio!“, stöhnte das Ding.
Liam richtete die Waffe wieder auf den unförmigen Haufen: „Sieh weg!“
Caspar konnte nicht weg sehen, aber die strenge Hand seines Vaters packte sein Ohr und zerrte sein Gesicht fort von dem leidenden Wesen. Der Schuss war nah an Caspars Ohr. Er vergrub das Gesicht in dem grauen Hemd seines Vaters und merkte, dass er weinte. Aber es blieb keine Zeit. Liam zog ihn und Jane weiter durch den Gang. Und hinter ihnen heulte das schreckliche Wesen laut.
„Lauft!“, befahl Liam ihnen und stieß sie auf die Treppe zu, die nach oben führte. Caspar war die ersten Stufen hinter Jane her gestolpert, als er merkte, dass sein Vater stehen blieb.
„Paps!“, rief er nach unten.
Liam lud gerade neue Kugeln in den Colt, während das Wesen im Flur brüllte. Der Schrei schien näher zu kommen.
„Zu Dakuri!“, schrie Liam herauf und feuerte hastig den ersten Schuss ab. Caspar sah, dass Liam ihnen rückwärts die Stufen hinauf folgte.
„Los, Cas!“, drängte Jane und zog ihn weiter. Er hielt ihre Hand fest umklammert, ohne sie wäre er sicherlich auf den gefährlichen Stufen ausgerutscht. Sein Herzschlag raste. Er hatte furchtbare Angst.
Sie sahen Lydia in dem Gang mit der Bibliothek, den sie schon vorher durchquert hatten. Die bleiche Frau winkte sie schnell zu sich. Jane rannte los und Caspar stolperte hinterher, teilweise nur auf dem rechten Bein hüpfend, denn er vertraute seinem linken Bein nicht.
Lydia zog sie schnell in die Bibliothek. Hier war auch Dakuri, der schnellstens einige Bücher in einem großen Sack verschwinden ließ.
Daria, die ihren Regenschirm bereit hielt, rannte auf sie zu: „Wo ist Liam?“
„Treppen!“, keuchte Caspar kurzatmig. Daria rannte an ihnen vorbei. Caspar hörte, wie sie im Rennen den Schirm nachlud, der ja zusätzlich ein Gewehr war. Bald hörte er andere Schüsse im Treppenhaus. Das Knallen der Colts war noch mehr wie große Knallerbsen, während Darias Schüsse mechanischer klangen.
Dakuri war fertig damit, die Bücher einzupacken, die er retten wollte. Lydia scheuchte die Kinder auf den Gang, wo sie sich für den Zeitsprung aufstellten. Liam und Daria kamen ihnen entgegen gerannt, hinter ihnen quoll dichter, schwarzer Rauch aus dem Treppenaufstieg.
Caspar sah etwas, dass sich mit unglaublicher Geschwindigkeit durch den dichten Rauch bewegte, schneller, als er es je bei einem Wesen für möglich gehalten hatte. Plötzlich fand das Ding aus dem Rauch, ein schmales, dürres Wesen, ähnlich missgestalten wie das andere im Gang. Es schoss auf sie zu wie eine Pistolenkugel, so schnell, dass Caspar nichts erkennen konnte und nur die Gewissheit des nahenden Todes blieb.
Ein Schmerz, wie ein Riss, ging durch seine Bauchdecke. Dann sah er nur noch goldenes Licht.
Sie waren im Strom der Zeit.
Dakuri, der wie immer ihren Sprung steuerte, setzte sie nicht weit entfernt ab. Sie landeten am Ufer des schmalen Kanals und blickten auf die Burg, die in dieser Zeit nur eine verkohlte Ruine war.
„Wir sind 5 Jahre in der Zukunft“, teilte Dakuri ihnen mit und musterte die Ruine besorgt: „Sie sollte eigentlich noch stehen.“
„Blatta!“, zischte Daria, als wäre das Wort ein Fluch: „Sie zerstören alles, was sie anfassen.“
„Das waren Blatta?“, fragte Caspar.
Die Erwachsenen nickten, wandten sich aber bereits einem neuen Thema zu.
„Zukunft?“, fragte Liam.
„Vergangenheit“, sagte Daria und warf einen Blick auf Lydia, die meinte: „500 Jahre.“
„Zu wenig“, sagte Dakuri.
„1.000, und keine Minute mehr“, bot Lydia.
Schon fassten die Papilionis wieder die Hände der anderen. Caspar spürte ein neuerliches Ziehen im Magen, als sie sprangen.
Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Ihre neue Zeit war das Jahr 167 nach Christus. Ihre Nachforschungen hatten ergeben, dass die Zeitrechnung hier tatsächlich etwas anders war. Zuerst einmal war es nicht Jesus, sondern ein Josef Christus, nach dem die neue Zeitrechnung begonnen hatte, und sein Geburtsjahr lag, im Vergleich zu der vorherigen Zeitleiste, etwa 130 Jahre später.
Doch auch dafür, dass es nach Caspars Zeitverständnis das Jahr 300 nach Christus sein musste, war die Welt erschreckend anders.
Sie landeten durch einen Fehler von Dakuri mitten in einer Kleinstadt, in einer schmalen Gasse zwischen zwei Holzhäusern. Dakuri stolperte und musste von Lydia gestützt werden. Die beiden Zeitreisen forderten wohl ihren Tribut.
Zum Glück hatte Niemand sie erscheinen gesehen, doch in ihrer fremdartigen Kleidung war es seltsam genug, durch die engen Straßen zu gehen.
Es war eine sehr kleine Stadt, doch sie hatte befestigte Straßen, Bürgersteige und Wege für die Kutschen, verteilte sich um eine kleine Burg und in einem bewaldeten Tal. Über dem Tal spannte sich eine gewaltige Brücke, die zu der höher gelegenen Burg führte. Das allein war bereits ein Wunder. Doch unter der Stadt erstreckte sich auch ein ausgeklügeltes Kanalsystem, das man von dieser Zeit kaum erwarten durfte. Die Kutschen, Kleidung und manche der größeren Häuser entsprachen eher einem fremdartigen Barockstil und das Französisch, das in den Straßen gesprochen wurde, war sehr modern, wie Lydia ihnen flüsternd mitteilte.
Sie beeilten sich, die kleine Stadt zu verlassen und sich in die Wälder zu schlagen, wo Dakuri sich würde ausruhen können. Caspar war völlig verstört von dem unsanften Weckdienst, den er heute erfahren hatte, und bekam nicht viel von den Menschen der kleinen Stadt mit. Er merkte trotzdem, dass sich Mittelalter, Antike und Barock hier auf eine seltsame Art vermischten.
Sie wurden neugierig angestarrt, aber gemieden, als hätten sie die Pest. Relativ unbehelligt gelangten sie durch das Stadttor und hinein in die vermutlich menschenleere Wildnis.
Auf einer kleinen Lichtung hielten sie endlich an. Dakuri ließ sich schwerfällig auf einen Baumstumpf fallen und strich sich mit einer zittrigen Hand über die Stirn. Caspar bemerkte zum ersten Mal die zahlreichen Altersflecken auf der pergamentenen Haut des Papilionis. Waren es schon immer so viele gewesen – oder wurden es mit jedem Zeitsprung mehr?
Lydia schien seine Besorgnis zu teilen, denn sie kniete sich vor den keuchenden Dakuri und umfasste seine Hände.
„Du solltest mich demnächst die Sprünge übernehmen lassen“, flüsterte sie zärtlich, aber Caspar hörte es trotzdem.
„Wie konnte das passieren?“, fragte Daria, die mit Liam etwas näher an den Kindern stand: „Sie hätten uns niemals so schnell finden sollen!“
„Vielleicht hatten sie unsere Spur bereits aufgenommen“, entgegnete Liam achselzuckend.
„Meinst du, schon seit dem Hotel?“, fragte Caspar leise. Er merkte selbst, wie eingeschüchtert seine Stimme klang.
„Vielleicht“, meinte Liam schroff. Daria kniete sich neben Caspar und lächelte freundlich: „Vielleicht war es auch nur ein Zufall.“
„Können sie uns wieder finden?“, fragte Caspar, ohne auf ihren Beruhigungsversuch einzugehen.
„Ja“, sagte Liam.
„Aber es ist unwahrscheinlich, wenn wir vorsichtig vorgehen“, warf Daria mit strengem Unterton ein und schenkte Caspars Vater einen Blick, den der Junge nicht sehen konnte.
Liam verdrehte die Augen: „Daria, sie sind Papilionis! Sie müssen die Wahrheit wissen!“
„Aber du brauchst ihnen auch keine Angst zu machen“, schimpfte Daria und fasste Caspars Hände: „Wir sind weit von ihnen weg. Die Blatta können nicht durch die Zeit springen wie wir, sie können nur kriechen. Es wird dauern, bis sie uns erreichen. Wenn sie überhaupt in die richtige Richtung ziehen.“
„Kriechen?“, fragte Caspar leise.
„Schritt für Schritt in die gleiche Richtung. So, wie du Jane gerettet hast“, erklärte Daria: „Sie müssen lange im Strom der Zeit bleiben, um hierher zu gelangen. Und das ist feste Zeit, die vergeht. Sie sind nicht plötzlich da, wenn wir an einen anderen Ort reisen.“
Sie merkte, dass er vollkommen verwirrt war und fing neu an: „Stell dir die Zeit wie eine Achse vor, wie im Matheunterricht. Die y-Achse ist der Raum, und die x-Achse ist die Zeit. Wir können an jeden beliebigen Ort in Koordinatensystem springen, die Blatta dagegen sind an die x-Achse gebunden und können nur Schritt für Schritt vorwärts gehen. Sie können jeden beliebigen Ort erreichen, aber sie sind dann immer an die Zeit gebunden und kommen nur langsam vorwärts.“
„Das verstehe ich“, sagte Caspar: „Aber was meintest du mit fester Zeit?“
Daria lächelte: „Du weißt, dass Zeit für die Papilionis keine Rolle spielt. Wenn wir irgendwo warten, können wir einfach fünf Minuten nach vorne treten, diese Zeit vergeht für uns nicht. Aber im Strom der Zeit vergeht auch eine Art Zeit. Sie lässt uns altern, und sie ist für alle im Strom der Zeit gleich. Man kann nicht so im Strom der Zeit reisen, dass man sich selbst dort begegnet, denn der Moment ist vorbei.
Wenn nennen diese feste Zeit Memoria, und einen festen Zeitpunkt Momentum. Der Strom der Zeit fließt stetig vorwärts, wie ein Fluss. Wir können hinein springen und mit oder gegen den Strom schwimmen, um in einer anderen Zeit ans Ufer zu klettern. Aber das Wasser selbst können wir nicht verändern.“
Jane sah Caspar an: „Ich hoffe, du verstehst das, Tyrn. Ich nicht.“
Caspar nickte langsam: „Ich – ich denke, ich verstehe ein bisschen.“
Daria klopfte ihm auf die Schulter und stand auf: „Gut. Du lernst es mit der Zeit.“
„Momentum oder echte Zeit?“, fragte Caspar und Daria lachte glockenhell: „Das ist nur eine Redewendung. Aber für dich wird es normale Zeit sein, die du außerhalb des Stroms verbringst.“
„Am Ufer“, sagte Caspar, um auf ihre Metapher von zuvor einzugehen.
Daria nickte: „Am Ufer, aber nicht Teil der Welt dort.“
Nachdem Dakuri sich soweit erholt hatte, dass er langsam weiter gehen konnte, taten sie genau das. Sie wanderten durch den Wald, folgten einem Trampelpfad, statt auf der befestigten Hauptstraße zu bleiben, und suchten sich ihren Weg den Berghang hinauf.
„Arachnid und Behemoth werden uns weiter verfolgen“, sagte Liam zu Daria, die beide vorne gingen: „Ich hatte gehofft, wir hätten sie abgeschüttelt.“
„Arachnid?“, fragte Caspar, der gemeinsam mit Jane hinter den beiden Vorderen ging, während Dakuri und Lydia ihnen langsamer folgten, der Ältere auf den Arm der bleichen Frau gestützt.
„So haben wir die Blatta genannt, nachdem … nachdem sie ihre jetzige Form angenommen haben“, erklärte Liam zögerlich.
Daria warf ihm einen Blick zu: „Willst du ihnen das wirklich erzählen?“
„Sie werden es irgendwann herausfinden“, meinte Liam. Daria seufzte fast lautlos und gab damit wohl ihr Einverständnis.
Caspar holte ungeschickt humpelnd auf: „Uns was erzählen?“
„Einen weiteren Teil der Geschichte der Papilionis“, erklärte Liam ruhig: „Und zwar, wie die Blatta entstanden sind.“
Caspar und Jane schwiegen erwartungsvoll.
Liam setzte hinzu: „Die gekürzte Variante. Die ganze Geschichte muss warten, bis wir an einem sicheren Ort sind.“
Caspar verzog das Gesicht, aber Niemand ging darauf ein.
„Lange Zeit gab es nur die Tinea, und wir wussten nicht, dass es anders sein konnte. Aber zur Zeit von Carla und Juriko überlebten die ersten Tinea ihre Aufträge und verteilten sich in der Zeit. Sie wurden älter und noch wahnsinniger. Sie entwickelten immer neue Sinne, die uns aufspürten, und sie begannen, die Papilionis zu verfolgen. Das war übrigens weit vor meiner Zeit, also spar dir deine Fragen bitte für Lydia, Junge. Nun ja, diese Tinea wurden stärker und schließlich zu Blatta: Sie waren intelligent, bis zu einem gewissen Grad, konnten durch die Zeit kriechen und verfolgten uns. Ein paar von ihnen – zwei – wurden schließlich geschickt genug, um Carla, Juriko und ihre damaligen Raupen zu überfallen: Lydia und Dakuri. Die Blatta töteten Carla und Juriko blieb zurück, um sie zu rächen. Lydia und Dakuri flohen und wurden selbst zu Schmetterlingen, bildeten sich selbstständig aus, bis sie auf uns trafen.“
„Uns ist aber sicher viel Wissen verloren gegangen“, meldete sich Dakuri aus dem Hintergrund.
„Viel“, bestätigte Liam nickten und strich sich über den Bart, der bei dem Angriff noch sauber rasiert gewesen war und seit ihrem Zeitsprung wieder wucherte.
„Denn Juriko und Carla starben, bevor sie ihnen viel beibringen konnten. Wenig später tauchten zwei besonders starke und sehr deformierte Blatta auf, denen die anderen Blatta und einige Tinea folgten. Arachnid und Behemoth.“
Caspar spürte, wie er eine Gänsehaut bekam: „Heißt das, Jurikos und Carlas Tod -“
„Es hat sie stärker werden lassen“, nickte Liam: „Wir haben uns einmal zu viert ihrer Armee gestellt und viele getötet, aber die beiden konnten wir einfach nicht besiegen.“
„Sie sind unsere gefährlichsten Gegner“, sagte Daria leise: „Wir müssen noch einen Weg finden, wie man sie zerstören kann. Bis dahin werden sie und andere Blatta uns jagen. Es ist irgendwas mit unserer Energie, das sie stark werden lässt.“
Caspar schluckte. Das waren keine guten Neuigkeiten, fand er.
„Blatta sind böse“, murmelte Jane niedergeschlagen, die neben ihm hertrottete, die Hände in den Taschen ihrer Kleidung vergraben.
„Sie sind gefährlich und wahnsinnig. Ich weiß nicht, ob sie intelligent genug sind, um als böse zu gelten“, sagte Lydia nachdenklich hinter ihnen.
„Ihr braucht keine Angst zu haben“, sagte Daria freundlich, die Caspars Gedanken zu lesen schien. „Hier sind wir vor ihnen sicher.“
Caspar sah sich in dem düsteren, verwachsenen Wald um, der sie umgab. Besonders sicher wirkte das Unterholz nicht.