Das goldene Leuchten ließ nicht nach. Nein, es erfüllte die Welt um Caspar und drang in seinen Mund, um in auch von Innen zu erfüllen. Die ersten Momente war es durchaus angenehm. Er schwebte dahin, noch immer den kräftigen Arm seines Vaters um die Brust, ein bisschen wie in einem Traum.
Dann setzte der Schmerz ein. Etwas zerrte an ihm, wie eine dünne Leine, die durch seine Bauchdecke ging, irgendwo in seinem Inneren an weichem Gewebe befestigt war, und auf der anderen Seite im Maul einer Bulldogge steckte, die Tauziehen spielen wollte.
Caspar wand sich, um dem Druck zu entkommen, doch es wurde nur schlimmer. Etwas schien seinen Kopf zusammenzupressen wie eine Schraubzwinge. Liam brüllte ihm etwas ins Ohr, aber Caspars Blut rauschte zu laut, um seinen Vater zu verstehen.
Dann spürte er ganz deutlich, dass er fiel. Zuvor waren sie durch den Raum geschwebt, ohne Halt, aber auch, ohne Schwerkraft. Jetzt rauschte der Wind vorbei, und etwas, dass Caspar eigentlich als „linke, obere Ecke“ definiert hätte – wenn es denn Ecken oder Wände gegeben hätte – kam ihnen nun unaufhaltsam entgegen, und gleichzeitig riss die Leine in seinem Magen zur anderen Seite, und Liam fluchte. Caspars Kopf mochte Platzen, und das war noch, bevor die Bilder auftauchten – unzusammenhängende Fetzen waren das, Gesichter, Landkarten, Kleider, Waffen, so vieles, das Caspar nicht einordnen konnte, und dazwischen immer wieder Schmetterlingsflügel – das wenigstens konnte er aus der raschen Folge der Bilder herausarbeiten.
Der Schmerz wurde so unerträglich, dass Caspar schrie. Er war sich sicher, in diesen schrecklichen Momenten, dass er gleich von Innen heraus zerrissen werden würde.
Dann war es plötzlich eisig kalt um ihn, und als er nach Luft schnappte, drang stattdessen Wasser in seine Lungen. Caspar schlug um sich, völlig orientierungslos, und versuchte verzweifelt, zu atmen. Eine Hand in seinen Nacken, Liams Hand, zerrte ihn nach oben, dann durchbrach er endlich die Wasseroberfläche.
Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Wenig später lag Caspar keuchend auf einem Strand aus schmutziger Erde, spuckte Wasser und Magenflüssigkeit und versuchte, die Flüssigkeit aus seinen tränenden Augen zu blinzeln. Liam lag neben ihm, genauso keuchend und würgend, oder vielleicht ein bisschen weniger, so, als sei er das gewohnt.
„W-was war das?“, keuchte Caspar.
Liam kämpfte sich hoch und sah sich erst um: „Klappe!“
Caspar hustete und nieste dann, bevor er überhaupt die Kraft fand, sich aufzurappeln. Es sah sich um: Sie waren am Ufer eines flachen Sees, irgendwo in eine hügeligen Landschaft. Die wenige, trockene Vegetation und die hellen Steine, die wie Knochen den moosreichen Boden durchbrachen, ließen Caspar an Schottland denken.
Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen – auch kein Papilionis.
„Wo sind alle?“, fragte Caspar und stolperte ungeschickt zu seinem Vater. Seine Kleidung war durchnässt, doch offenbar trocknete der graue Anzug bereits.
„Die Frage ist als erstes, wo und wann wir sind!“, knurrte sein Vater zurück: „Und bis wir das herausgefunden haben, bist du still! Du tauchst nicht irgendwo auf und plapperst dann drauf los, verstanden? Sonst landest du früher, als dir lieb ist, auf einem Scheiterhaufen!“
Caspar schluckte und schwieg. Sein Vater stapfte missmutig den Hügel hinauf, und Caspar folgte ihm langsamer. Seine Finger waren blau angelaufen und er konnte gerade noch ein Zittern unterdrücken.
„Es tut mir leid“, murmelte er leise, als sie auf dem Hügel standen und nicht einmal fernen Rauch sehen konnten, geschweige denn Häuser oder Menschen.
„Es tut dir leid? Hast du überhaupt eine Ahnung, was geschehen ist?“, knurrte Liam. Caspar schüttelte elend den Kopf. Als seine nassen Haare ihm ins Gesicht klatschten merkte er erst, dass er seine Maske verloren hatte.
„Du hast die Zeit verändert!“, schimpfte Liam, der, wie Caspar auffiel, ebenfalls keine Maske mehr trug: „Wir müssen erst noch herausfinden, welche Folgen das hat!“
„I-ich habe die Zeit verändert?“
„Und dich und Jane beinahe umgebracht!“, setzte Liam hinzu: „Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst dich raus halten?“
„A-aber ihr wart in der U-unterzahl!“, bibberte Caspar.
Liam senkte die Stimme zu einem gefährlichen Flüstern: „Papilionis sind immer in der Unterzahl!“
Als Caspar sich den schmerzenden Bauch rieb und schweigend zitterte, sackten Liams Schultern nach unten. Im nächsten Moment legte er linkisch eine Hand auf Caspars Schulter. Es war offensichtlich, dass der Mann damit wenig Erfahrung hatte: „Es tut mir leid, Caspar. Ich wollte dich nicht beschimpfen. Es ist nur so – die Zeit zu verändern, hat uns noch niemals Glück gebracht. Wir haben so viele alternative Zeiten gesehen, und einige davon waren wirklich grausam. Es – es war ein langer Tag.“
Caspar nickte und kaute auf seiner Unterlippe. Er rieb sich die verkrüppelte Hand, die vor Kälte taub geworden war.
„Und wo finden wir jetzt die anderen?“, fragte Caspar.
„Sie können sonst wo sein, zeitlich und räumlich gesehen“, erklärte Liam: „Wir haben einen Treffpunkt für solche Situationen, aber ich brauche eine Weile, bis ich wieder zeitreisen kann. Bis dahin müssen wir überleben und hoffen, dass die anderen ebenfalls Glück hatten.“
Jetzt wurde Caspar weiß im Gesicht: „Glück …“
Liam seufzte: „Wenn sie irgendwo im Atlantik gelandet sind – und gemessen an dem Prozent der Erdfläche, der mit Wasser bedeckt ist, ist das sogar wahrscheinlich – müssen sie jetzt zwei, drei Stunden schwimmen, und dabei irgendwie neue Kraft aufbauen. Und wenn sie zu spät gesprungen sind -“, Liam brach ab, als würde ihm erst jetzt klar, dass er mit seinem Sohn sprach, und nicht mit Dakuri oder Lydia oder Daria: „Sie werden es schon schaffen!“
Caspar ließ die Schultern hängen: „Bestimmt.“
Liam deutete einladend auf den dreckigen Boden: „Setz dich. Wir werden eine Weile hier bleiben.“
Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Mit der Zeit trocknete der graue Anzug und wärmte ihn wieder. Nur der stechende Schmerz in seiner Magengrube wollte nur langsam abklingen. Caspar fragte sich schon, ob er sich vielleicht irgendwie verletzt hatte, oder etwas in seinem Inneren zerrissen war und er jetzt langsam innerlich verblutete, als Liam ihn ansah: „Das ist ganz normal, Caspar. In ein, zwei Stunden ist der Schmerz weg.“
„Du weiß, was -“
„Ja“, unterbrach ihn Liam: „Wenn man zu lange im Strom der Zeit bleibt, bekommt das jeder von uns. Wir nennen es -“, er seufzte, als könne er den Namen überhaupt nicht leiden, „die Nabelschnur.“
„Die Nabelschnur?“, wiederholte Caspar.
„Nun, weil der Schmerz direkt durch den Bauchnabel geht, und wir ja so gesehen keine Menschen mehr sind, sondern Kinder der Zeit.“
Caspar merkte, dass er furchtbar müde war. Wie lange hatte er geschlafen?
„Du siehst übrigens gut aus“, meinte Liam unerwartet und Caspar starrte seinen Vater verwirrt an: „Ich – was?“
„Du bist älter geworden“, erklärte Liam, und Caspar sah an sich herab. Er konnte keinen großen Unterschied feststellen … obwohl, ja, seine Beine kamen ihm länger vor, und auch seine Haare. Caspar strich über sein Gesicht: „Wie …?“
„Noch so eine Nebenwirkung. Es sind vermutlich nur ein, zwei Jahre, höchstens“, erklärte sein Vater und setzte sich bequemer hin: „Man sollte dieses Zeitreisen nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
Caspar starrte seinen Vater an: „Liegt das auch daran … das wir zu lange dort waren?“
„Immer, wenn wir den Strom der Zeit betreten, wird uns Lebenskraft abgenommen. Aber je länger man dort ist, desto mehr Kraft ist es, die man verliert. Das ist der Ausgleich dafür, dass für uns sonst keine Zeit vergeht. Wir altern nicht auf normalem Wege – sondern eben, indem wir den Strom der Zeit betreten. Sonst wären wir unsterblich.“
Caspar fand die Vorstellung von einem ewigen Leben nicht gerade schlimm, aber das sagte er nicht.
„Weißt du“, sprach sein Vater erstaunlich rede-bedürftig weiter, „ich war genauso alt wie du, als ich aus der wahren Zeit ausgetreten bin. Seitdem bin ich nur durch Zeitreisen gealtert.“
„U-und wie lange dauert es, bis man alt wird?“, fragte Caspar, worauf sich Liams Blick verdüsterte: „Normalerweise hast du, subjektiv betrachtet, Jahrhunderte. Du kannst sogar zum Anfang der Zeitreisen und bis jetzt leben, oder bis in die Zukunft, vorausgesetzt, du lässt dich nicht von Dinosauriern fressen. Auch so nimmt dir eine normale Zeitreise nur ein paar Minuten oder Stunden. Aber -“, Liam zögerte sehr lange, bevor er weiter sprach, und Caspar befürchtete schon, sein Vater habe vergessen, was er sagen wollte. Er wollte ihn aber auch nicht drängen.
„Nun, uns ist einmal ein Fehler passiert“, erklärte Liam dann, und seine Stimme war wieder abweisend: „Und das hat uns alle viel gekostet, nicht nur an Lebensjahren.“
Caspar schwieg.
Danach redeten sie nicht mehr, bis Liam aufstand und sagte: „Es ist Zeit.“
Caspar stand umständlicher auf und fasste mit der gesunden Hand die seines Vaters. Wieder leuchtete goldenes Licht auf, aber diesmal hatte Caspar nur Angst. Er wollte unter keinen Umständen die Schmerzen wieder spüren, deren Echo gerade abgeklungen war. Er wollte auch nichts von seiner Lebenszeit verlieren. Mit verschwitzten Händen klammerte er sich an Liam fest.
Sie landeten auf einer Wiese. Caspar schwieg diesmal und sah sich als Erstes um, wie Liam ihm beigebracht hatte. Er hörte Stimmen, und im nächsten Moment umschloss ihn etwas. Caspar war zu erschrocken, um sich zu wehren, dann erkannte er Lydia. Die blasse Frau grinste: „Es geht euch gut!“
Daria hatte seinen Vater begrüßt, indem sie jeweils den Unterarm des anderen packten und einander einen Blick schenkten, den nur Menschen einander zuwerfen konnten, die schon viele Kämpfe geführt hatten.
Dakuri wartete etwas abseits mit einer verängstigten Jane an der Seite. Caspar bemerkte, dass auch das Mädchen älter geworden war, und dabei vor Allem hässlicher. Ihr Mund war noch breiter, die Nase noch flacher, das Gesicht noch runder geworden. Trotzdem freute sich Caspar, dass er sie nicht umgebracht hatte.
Dann erst bemerkte er, wo sie gelandet waren. Im Stonehenge. Die großen Felsen ragten schweigend in den Himmel wie an jenem Tag, als Caspar hier aufgewacht war. Theoretisch gestern.
„Du musst dir diesen Ort merken“, erklärte Liam ihm: „Falls du jemals verloren gehst, treffen wir uns hier wieder. Stonehenge, im Jahr 0.“
„Warum hier?“, fragte Caspar.
Liam zeigte ein trauriges Lächeln: „Dieser Ort ist selbst eine Art Papilionis. Wenn sich die ganze Welt ändert, das Stonehenge bleibt immer gleich. Es ist … außerhalb der Zeit, lässt sich von ihr nicht verändern.“
Caspar starrte auf die großen Steine, die in der Erde steckten. „Heißt das, wir sind gerade zu der Zeit, als Jesus geboren wurde?“, fragte er neugierig.
„Genau genommen wurde Jesus um 7 vor Christus geboren“, ließ sich Dakuri vernehmen: „Man hat das irgendwann mal ausgerechnet, aber dabei ein paar Fehler gemacht ...“
„Jesus gab es wirklich?“, entfuhr es Caspar, der nicht damit gerechnet hatte.
„Ja. Und je nach Zeitleiste war er sogar ein mächtiger Mann. In dieser – nein, in der letzten Zeitleiste war er einfach ein Prediger. Was jetzt mit ihm ist, weiß ich nicht.“
Caspars Verwirrung wurde von Daria aufgelöst: „Wenn irgendwas mächtig schief läuft, dann ändert das die Zukunft und die Vergangenheit – es bringt den Strom der Zeit durcheinander. Wir reden von Zeitleisten, aber eigentlich ist das hier jetzt eine völlig neue Welt.“
Und dann schwiegen die vier Erwachsenen und tauschten unglückliche Blicke, die Caspar sagten, dass da vergangene Ereignisse ihre Schatten warfen.
Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Daria wurde losgeschickt, um nach ihrer Zentrale zu sehen. Sie verschwand, und stand wenig später nur zwei Meter entfernt, ohne dass sich viel verändert hatte.
„Unsere Zentrale ist weg“, berichtete sie: „Und ansonsten ist auch alles anders. Der Eiffelturm steht jetzt in England.“
„Was weißt du sonst?“
„Hm. Von einem Shakespeare hat niemals jemand was gehört“, zählte Daria auf, „in den meisten Zeiten herrscht Krieg, und die Moderne scheint ein ganzes Stück nach hinten versetzt. Das Telefon wurde jetzt 2076 erfunden.“
Caspar schluckte: „Ist das meinen Schuld?“
„Es ist meine“, grummelte Liam: „Ich hätte euch nicht mitnehmen sollen.“
Wütend verschränkte Caspar die Arme, aber die Erwachsenen wandten sich einer Besprechung zu, wo man eine neue Basis finden sollte.
Jane schlich leise neben ihn: „Ich verstehe nichts!“
Caspar seufzte: „Offenbar haben wir die Zukunft und die Vergangenheit verändert“, erklärte er ihr.
Jane runzelte die Stirn: „Wie?“
Caspar zuckte mit den mageren Schultern: „Offenbar, indem wir dieses Schiff bewegt haben.“
„So leicht kann man die Welt verändern?“, überlegte Jane, und Caspar lachte: „War nicht sonderlich schwer, was?“
Liam schob den Kopf aus der Gruppe der Erwachsenen: „Sch!“
So zurechtgewiesen humpelte Caspar ein wenig fort, und Jane folgte ihm wie ein klobiger Schatten.
„Es war lustig“, erklärte sie nachdenklich.
„Es hat uns eine Menge Schwierigkeiten gemacht!“, gab Caspar wütend zurück.
„Das ändert nichts daran, dass es lustig war“, Jane zuckte mit den Schultern: „Man soll die Vergangenheit nicht durch das Jetzt sehen.“
Caspar sah das Mädchen überrascht an: „Woher hast du das?“
„Das hat mir ein Khan gesagt“, erklärte das Mädchen: „Weißt du, bei meinem Volk werden Leute wie du hoch geachtet. Sie sind … weise. Weiser als Andere.“
Caspar fühlte sich nicht sonderlich weise. Nur wurde ihm jetzt klar, dass Jane ihn niemals schräg angeguckt hatte, wie die Mitschüler in seiner Zeit. Sie hatte ihn immer akzeptiert, wie er war. Von einer plötzlichen Welle der Zuneigung zu diesen ungeschickten Mädchen erfasst, musste er lächeln: „Oh, ja! Ich bin ein weiser Mann!“
Jane kicherte und boxte ihn spielerisch gegen den Arm: „Noch nicht, und wenn du so weiter machst, wirst du es nie werden. Mit Schiffen über Berge fahren!“
Caspar fiel etwas auf: „Du weißt, was Schiffe sind?“
Jane legte den Kopf schief: „Ich habe euch zugehört. Und ich kenne Kanus.“
Caspar nickte: „Du bist verdammt intelligent, oder?“
Jane zeigte beim Grinsen angeschwärzte Zähne: „Intelligent wie ein Höhlenwolf!“
„Kinder?“, rief Lydia sie zurück: „Geht nicht so weit weg.“
Genervt trotteten Caspar und Jane zu den Erwachsenen. Seid nicht zu laut, geht nicht zu weit weg – Caspar fragte sich, ob er irgendwas durfte, oder ob alles ein tödlicher Fehler war.
„Gut“, sagte Dakuri eben, als sie ankamen: „Dann ebenso.“
Daria wandte sich zu ihnen um: „Wir haben eine neue Basis!“
Caspar gab sich nicht die Mühe, Freude zu mimen. Er hoffte bloß, dass die neue Basis ein Bett hatte, denn sonst würde er bald im Stehen einschlafen.
„Ist sie weit?“, fragte er.
„Nur einen Sprung entfernt“, gab Daria zurück, und reichte ihm eine Hand.
Caspar war dagegen, schon wieder zu springen, aber er fasste Darias Finger und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, war das Stonehenge verschwunden, und sie standen in einem Flur mit rotem Teppichboden, Kerzenhalten an den Wänden und abblätternder Farbe. Die Kerzen der Kronleuchter waren nur kleine Glühbirnen, doch abgesehen davon wirkte der Flur mit den vielen Türen, die von ihm abgingen, wie ein mittelalterliches Schloss.
Es stellte sich heraus, dass es ein verlassenes Hotel war, über das Daria gestolpert war. Hinter den unzähligen Türen lagen kleine, heruntergekommene Zimmer.
„Wir bleiben hier, bis wir eine bessere Idee haben“, erklärte Daria den Kindern: „Ich denke, ihr seid erst einmal müde, das ist in der Anfangszeit immer so. Ihr seid es noch nicht gewohnt, durch die Zeiten zu hüpfen. Und dass gleich der erste Auftrag so eine Katastrophe werden musste -“, sie bemerkte wohl Caspars Blick und sagte schnell: „Das passiert jedem Mal. Auch deinem gestrengen Vater“, ihre Augen blitzen belustigt: „Irgendwann werde ich dir mal ein paar Geschichten erzählen! Mach dir bis dahin keinen Kopf.“
Natürlich war das leichter gesagt, als getan. Caspar legte sich mitsamt des Anzuges ins Bett – etwas anderes war ihm nicht geblieben – und wälzte sich noch eine ganze Weile herum, bis ihm endlich die Augen zu fielen.
Und dann träumte er von Piraten, sehr verschneiten Seeschlachten und dem strengen Gesicht seines Vaters, das ihm überall hin folgte und die ganze Zeit „Darüber reden wir nicht!“ schrie.
Es war keine sonderlich erholsame Nacht, besonders, da sie erneut sehr unsanft endete.