Helmut hastete zurück zu Petra. Er überlegte fieberhaft, wohin er sie nun bringen sollte. Abgesehen davon, dass in seinem winzigen Büro kaum Platz war für ein Krankenhausbett, wenn jemand zu ihm käme, hätte er das nächste Problem. Aber er könnte sie auch ein Weilchen auf seinem Schreibtischsessel platzieren. Der war groß und bequem und ließ sich nach hinten neigen wie ein Fernsehsessel. Dann konnte er nach einer besseren Lösung Ausschau halten. Er war vor seinem Büro stehen geblieben und hatte die Decke von ihrem Gesicht genommen.
"Ich werd dich jetzt da hinein tragen, das ist mein Büro. Schwester Monika zieht gerade voll die Show ab, um uns etwas Zeit zu verschaffen. Ist ein tolles Mädchen!"
"Ja. Und im Gegensatz zu mir, ist sie wirklich hübsch..."
"Was denn? Eifersüchtig? Jetzt schon? Das hast du doch nicht nötig! Gerade du solltest spüren, dass du meine Nummer Eins bist..."
Er schüttelte leicht den Kopf und legte sich ihre Arme um den Hals dann schnappte er sie und trug sie in sein Büro.
"Verzeih, Helmut! Ich kann nur nicht begreifen, wie du dich in mich verlieben konntest. Aber ich bin sehr glücklich darüber! In meinem Zustand kann man da schon Angst um deine Liebe kriegen... Wo du doch ständig von tollen Mädels umgeben bist. Sei nicht böse, bitte."
"Bin ich nicht. Sag mal, du bist ja leicht wie eine Feder."
Er setzte sie vorsichtig auf seinem Sessel ab, aber sie ließ ihn nicht sofort los, sondern zog ihn zu sich und küsste ihn zart auf den Mund.
"Danke, Helmut! Für alles was du auf dich nimmst, um mich zu retten. Ich bin sehr glücklich, dass du für mich da bist!"
"Ich kann gar nicht anders und für mich bist du auch in deinem jetzigen Zustand schön. Aber du wirst sehr bald auch wieder deinen eigenen Ansprüchen genügen. Ich muss dich jetzt kurz einsperren, Kleines. Ich werde dich jetzt ganz offiziell für tot erklären, denn nach toten Zeugen sucht man nicht."
Petra sah ihn ungläubig an.
"Du stellst einen falschen Totenschein aus? Das ist Dokumentenfälschung! Das riskierst du!? Das kann dich deine Approbation kosten! Tu das nicht, Helmut, bitte!"
"Fällt dir was Besseres ein? Wenn die spitz kriegen, dass du wieder überlebt hast, dann fahren die andere Geschütze auf, mein Kind! Dann kann dich niemand mehr zurück holen auf diese Welt. Jetzt hab ich so um dich gekämpft, Petra, jetzt geb ich dich auch nicht mehr her. Er küsste sie auf die Stirn.
"Hab keine Angst mein Schatz. Alles wird gut."
Er verließ das Zimmer und sie hörte, wie das Türschloss zweimal verriegelte. Petra lag recht bequem in dem gemütlichen Ledersessel und es war auch nicht kalt. Sie wusste nicht ob sie sich freuen sollte, über das was Helmut vor hatte, oder sich um seine Karriere sorgen.
"Hab keine Angst, mein Schatz!" hatte er gesagt! "Mein Schatz..." Auf jeden Fall, soviel war ihr nun klar, er musste sie wirklich lieben... Und das war ein tolles Gefühl!