"Soll ich hier warten, Wilfried? Ich meine, ich weiß ja nicht, ob es Helmut recht ist, wenn ich mit dir in seinen Sachen... weißt schon..."
"Moni, du scheinst noch immer nicht begriffen zu haben, dass da ein Mörder frei rumläuft, da draußen! Und ich werde den Teufel tun und dich auch nur eine Sekunde aus den Augen lassen, wo ich dich schon leichtsinniger Weise mitgenommen hab. Wenn dir was passiert, verzeih ich mir das nie! Und jetzt sei lieb und komm!"
"Ja ich komm ja! Aber du bist doch nicht verantwortlich für mich, Wilfried! Ich selbst hab dich gebeten, mich mitzunehmen! Ich bin erwachsen. Ich bin auf eigene Verantwortung mitgefahren!"
"Und was nützt mir das, wenn dir was passiert? Ich hab dich nun mal ins Herz geschlossen und jetzt pass ich auch auf dich auf! Damit wirst du leben müssen, Monika Pfeiffer!"
"Ach, du hast mich ins Herz geschlossen? Wie ist denn das zu verstehen?"
"Sei jetzt still und denk drüber nach, von mir aus, aber komm jetzt, Moni! Und lass dir ja nicht einfallen, plötzlich zu verschwinden! Du bleibst in meiner Nähe, verstanden?"
"Ich komm ja schon und ich bin ganz still! Und ich denk auch nach, ein bisschen..."
Helmut war erstaunt über Petras "Drohung", fand sie aber amüsant. Er hatte keine Ahnung, wie ernst es ihr damit war. Sie spürte ein starkes Verlangen, ihn endlich zu spüren. Sie erklärte ihm, sie sehe keinen Grund, jetzt schon aufzustehen. Es sei noch viel zu früh. Sie nahm ihn an der Hand und zog ihn zurück zum Bett. Dort gab sie ihm einen Schubs, so dass er nach hinten in die Federn fiel. Dann setzte sie sich auf ihn und küsste ihn erneut sehr zärtlich.
"Ich fürchte, das war keine leere Drohung, vorhin, Liebling! Jetzt gehörst du mir..."
Weber drehte seine Ehrenrunde durch Aigen, dem Nobelviertel von Sazburg in dem sich einige schöne alte Villen, wie auch Eigentumswohnungen für Gutsituerte befanden. Hier war die bessere Gesellschaft zu Hause, am ruhigen Rand der Stadt neben der gemächlich dahinfließenden Salzach. Er hatte eine Abkürzung genommen, mit dem Erfolg, vor einem Betontrog mit Blumen zum Stehen zu kommen. Wohnstraßen entstehen nun mal von heute auf morgen, auch wenn sie für den einen oder anderen in gewissen Situationen unpraktisch sind. So wie im Moment für Sepp Weber. Der aber, sah kein Problem darin, etwa hundertfünfzig Meter retour zu fahren, um dann einen erheblichen Umweg zurück zu Rudi in Kauf zu nehmen. Einen Josef Weber, mochte so etwas nicht erschrecken. Er war grundsätzlich der, der immer ein Ass im Ärmel hatte, auch wenn keiner davon wusste...
Rudi Weninger sah indessen machtlos zu, wie der rote Jeep aus der Einfahrt kam und Richtung Schallmoos verschwand, während ihm ein Jaguar corps consulaire in angemessenem Abstand folgte...