Es war einmal vor vielen Jahren, da lebte ein Ehepaar, dass sich einander sehr gut war. Der Mann war eines Tages, nachdem er seine Arbeit auf den Feldern erledigt hatte, auf dem Heimweg und wie es kommen musste, verdüsterte sich der Himmel zu Wolken aus reinem Obsidian. Der Himmel, er öffnete alle seine Tore und entließ Wasserfälle voll Regen über das Land. Schleunigst lief er den immer matschiger werdenden Weg entlang und gelangte zum Fluss.
Dort sah er allerhand Tiere, welche von den Wassermassen angeschwemmt wurden, vor allem Fehlerteufel, Wolkenfrösche und Abonnenten.
Da überkam ihm großes Mitleid mit den Tieren: "Arm seit ihr dran, doch umkommen, dass sollt ihr nicht!" Und mit rascher Hand holte er die Tiere aus den Fluten und setze sie aufs Land. Danach ging er, nun vollkommen durchnässt, nach Hause zu seiner Frau. Sie verbrachten einen huldvollen und schönen Nachmittag. In der Nacht nahm ihre Liebe nicht weniger ab. Doch am Morgen hatte das Unheil ihr Glück ergriffen. Die Frau, sie wurde sehr krank und konnte das Bett schon nicht mehr verlassen, als die Sonne sich über den Bergen zeigte. Der Mann, voll Sorge, pflegte sie mit Hingabe, doch erholen konnte sie sich nicht. Nach nicht einmal zwei Wochen öffnete sie am Morgen ihre Augen nicht mehr. Sie war in die andere Welt gegangen.
Der Mann, er war ganz und gar ohne Trost. Sein Glück, sein Lebenswille, er war mit ihr verschwunden und so verließ auch er die Welt nur einen Monat nach ihr. Der Gedanke an seine Frau, sie endlich wiederzusehen, er trieb ihn schneller durch das Totenreich als einen anderen zuvor. Die Totengötter, sie staunten nicht schlecht, als in den Schlangen sich jemand nach vorne drängelte, um endlich ins Totenreich zu gelangen.
Da stand er nun, vor dem höchsten derer, die den Tod verwalten und sprach zum großen Feuergewahr: "Vor einem Monat ist meine liebe Frau hierhergekommen. Ich bitte euch, führt zusammen, was zusammen gehört."
Da nahm der Feuergewahr ein schwarzes Buch zur Hand, düster lachte es und als er es öffnete, schlugen Flammen aus den Seiten. Rasch hatte er den Namen beider Seelen gefunden und nickte: "Du warst zu Lebzeiten von Güte geprägt, ich denke, es ist mir möglich deinen Wunsch zu erfüllen. Nun folge mir!"
Der Feuergewahr führte den Mann zu einem weiten Platz auf dem einhundert Frauen sich versammelten hatten. Sie sahen sich im Gesicht und Körperbau alle einander gleich.
Der rote Feuergewahr sprach: "Welche davon ist deine Frau?"
Der Mann schluckte, wie sollte er es erkennen? Das Gefühl, welches ihm die Liebe zu seiner Frau gab, es wurde von den Feuern der Unterwelt überschattet. Sein Herz es krampfte immer mehr und Zweifel schürten sich. Trauer machte sich breit und schon wollte er sich abwenden. Da spürte er ein Zwicken an seinem Nacken. Er griff zur Stelle und eine kleine Hand krallte sich in seine Finger. Rasch zog er die Hand nach vorne und ein kleiner Fehlerteufel lag in ihr. Es war einer, jener Fehlerteufel, welche er gerettet hatte und nun einen Monat später von einer Fliegenklatsche in die andere Welt begleitet wurde. Der kleine Teufel verneigte sich und flüsterte, damit ihn der Feuergewahr nicht hörte: "Jene, welche den Saphir in der Truhe beäugt. Sie ist die Frau, die du suchst."
Der Feuergewahr, er war sehr überrascht. Er nahm er den Mann an seine Seite und führte ihn zu Bergen aus schwarzem Basalt. Zahllose Steinsäulen reckten sich in die Höhe.
Da sprach der Feuergewahr: "Sag mir, wie viel Säulen sind es, die sich dort versammeln. Dann bring ich dich zu ihr."
Der Mann schluckte, nun war es wirklich aus. Wie sollte er es jemals richtig wissen?"
Da kletterte der Fehlerteufel aus seiner Bekleidung: "Es sind tausend Stück, es sind tausend Stück. Ganz genau."
So sprach der Mann und wieder lag er richtig. Der Feuergewahr, er hielt sein Wort und führte den Mann zu seiner Frau. Er freute sich an ihrem Glück. Da kam ihm ein Gedanke. Er sprach: "Was wäre, wenn ich euch gestatte, in die Welt, die ihr einst verließ, wiederzukehren?"
Mann und Frau, ihre Augen wurden groß, sie nickten eifrig.
Da fuhr der Feuergewahr fort: "Ihr habt euer Leben lieb gelebt und mir zweimal bewiesen, dass ihr in dieser Welt einander ewig halten dürft. Doch erlaubt mir ein letztes Rätsel, sodass ich euch auch den Weg in die eure, angetraute, Welt erlauben kann. Also hört zu und sagt mir, was es ist: "Ein Wesen, dass jeden Fehler kennt und so auch alle Wahrheit weis. Nur seinen Namen, den weiß es nicht!"
Sie beide sie dachten angestrengt, doch welches Wesen sollte es sein? Da biss der Fehlerteufel in die Hand des Mannes und flüsterte: "Ich bin es!"
Schon wollte er im lauten Brustton der Überzeugung "Ich bin es!" sprechen, da biss der Fehlerteufel erneut und der Mann erkannte seinen Fehler.
"Ich bin...mir sicher, es ist ein Fehlerteufel!"
Der Feuergewahrte er nickte zufrieden: "Nun habe ich keine Bedenken mehr, euch in eure Welt zurückzulassen. Dreimal habt ihr richtig gelegen, ihr sollt zurückkehren dürfen. Nun hört gut zu, was ich euch zu sagen habe. Ich werde euch nun in euer vorheriges Leben zurückschicken. Fasst euch bei den Händen und schließt die Augen. Erst wenn ihr festen wieder festen Boden unter den Füßen spürt, dürft ihr eure Hände voneinander lösen und die Augen öffnen. Beachtet diese Weisung gut, sonst landet ihr wieder hier!"
Mann und Frau fassten sich an die Hände und sie schlossen die Augen. Was wäre, wenn sie sich zu früh freuten? Einen Fehler machten. Da biss erneut der Fehlerteufel in die Hand des Mannes und flüsterte: "Ich bleibe bei euch. Dank dir hatte ich einen schönen Monat, ich werde mich erkenntlich zeigen.", und biss erneut zu, dieses Mal hielt er fest.
Der Feuergewahr, er schickte sie aus der anderen Welt nun wieder in ihre eigene. Seltsame Winde formten sich, voll Wärme und mit Schwefel als Duft. Sie wurden kühler, angenehmer. Der Biss des Fehlerteufels er löste sich, der Schmerz war verschwunden und unter ihren Füßen fühlten Mann und Frau einen festen Boden.
"Ich denke, wir sind angelangt.", meinte die Frau. Der Mann wartete noch auf einen Kommentar des Fehlerteufels, doch er war fort. "Ich denke auch."
Sie öffneten die Augen und ihr Glück es war groß: Sie standen direkt vor der Tür ihres Hauses. Sie jubelten und küssten sich voll Glück. Und so blieben sie fortan glücklich bis an ihr Lebensende.
Ende