Jemand rüttelte an Lisas Schulter. Verschlafen hob sie den Kopf. „Hm?“
„Da ist was nicht in Ordnung“, flüsterte Gregor.
Schlagartig war Lisa wach und ihr Herz raste. Einbrecher? Oder wilde Tiere? Regen prasselte gegen das Fenster. Sie stand auf und klammerte sich an Gregors Arm.
„Der Strom ist weg“, flüsterte ihr Mann.
Jetzt fiel es ihr auch auf: Die digitale Anzeige des Weckers war nicht länger zu sehen. Blind tasteten sie sich nach draußen, um Amelie nicht zu wecken. Nervös erinnerte Lisa sich an die ganzen Kartons, Regalteile und Holzbretter, die überall herumstanden. Sie war barfuß unterwegs.
Gregor führte sie zum Stromverteilerkasten und zückte eine Taschenlampe.
„Internet? Telefon?“, fragte Lisa leise.
„Beides weg“, brummte Gregor. Er öffnete den Schalter und werkelte fluchend an den Schaltern herum. „Nichts.“
„Was machen wir?“, fragte Lisa. Ihre Stimme klang dünn und nervös.
„Wir müssen die Firma anrufen“, brummte Gregor. „Und den Handywecker stellen.“
Lisa spürte, wie ihre Augen brannten. Die Müdigkeit kam wieder zurück. Sie wollte nichts weiter, als in ihr warmes Bett zurück.
„Morgen“, meinte sie. „Um diese Uhrzeit ist da ja wohl niemand.“
„Gut, ich rufe morgen an“, sagte Gregor und legte einen Arm um sie. „Verdammte Bruchbude.“
„Lass. So was kommt vor, der Typ hat uns doch gewarnt. Ist ein altes Haus mit alten Leitungen.“