„Was ein Glück, dass wir noch nicht mit dem Renovieren angefangen haben“, raunte Gregor Lisa zu. Beide betrachteten die klaffenden Löcher in den Wänden, die der Techniker gebohrt hatte, um die Stromkabel zu untersuchen.
Heute nachmittag, knapp zwei Stunden, nachdem sie den Handwerker informiert hatten, war der Strom unvermittelt wieder angegangen. Alles funktionierte einwandfrei. Entsprechend war niemand der Familie Thielmann überrascht, als der Handwerker mit einem Kopfschütteln zurücktrat. „Ich kann nichts finden. Es muss ein Wackelkontakt oder so gewesen sein.“
Trotzdem hatte der Mann einige Stunden lang im Haus gebohrt, verschiedene Wände geöffnet und eine Menge Dreck hinterlassen. Sowie Amelie mit dem Lärm zu Tode geängstigt.
„Wird das wieder passieren?“, fragte Gregor.
Der Handwerker zuckte mit den Schultern. „Kannich nich sagen. Vielleicht. Sie sollten die Elektrik komplett erneuern.“
„Es ist nur … ich bin für die Arbeit auf einen Computer angewiesen, wenn da plötzlich mitten in der Arbeit der Strom weg ist …“ Gregor sprach nicht weiter. Der Handwerker hatte einen desinteressierten Gesichtsausdruck.
„Also die Elektrik erneuern“, griff Lisa das alte Thema auf und ließ sich noch ein paar Minuten bequatschen, bis der Elektriker ihnen einen Zettel zum Unterschreiben reichte und sich verabschiedete.
„Dafür haben wir kein Geld“, meinte Lisa leise, als der Handwerker endlich gegangen war.
„Lass uns erst einmal gucken, ob es noch einen weiteren Stromausfall gibt“, schlug Gregor vor. „Dann können wir immer noch über die Finanzierung nachdenken. Und bis dahin haben wir halt immer eine Taschenlampe neben dem Bett.“