Josiah parkte den schwarzen Lieferwagen auf dem kiesigen Dorfplatz.
Es sah aus, als hätte die Zeit Waldförde vergessen. Es gab eine kleine, altertümliche Kirche aus Stein, eine überschaubare Anzahl Steinhäuser mit dunklen Reetdächern und viel, viel Wald. Die Wege waren größtenteils unbefestigt, sodass die Fahrt hierher dem Ritt auf einem wilden Stier geähnelt hatte.
Iris und Josiah waren entsprechend durchgeschüttelt worden. Erleichtert traten sie auf den Dorfplatz und sahen sich um.
„Herr Merritt? Frau Harper?“
Eine Gruppe Dorfbewohner kam zögerlich auf sie zu. Es fehlte nicht viel, und sie hätten auch Mistgabeln in den Händen und Strohhüte auf dem Kopf haben können. Iris sah verängstigte Gesichter mit dümmlichen Ausdrücken, wettergegerbte Haut, Schmutzflecken auf der Kleidung.
„Die sind wir“, antwortete sie dennoch freundlich.
„Ich bin der Bürgermeister. Anton Dolme“, stellte sich ein großgewachsener, blonder Kerl vor. Sein Griff, als sie sich die Hände schüttelten, war stark genug, um Stahl zu verbiegen. „Folgt mir bitte.“
Er brachte sie in eines der größeren Häuser und zeigte ihnen einige handschriftliche Berichte, die, den verschiedenen Schriftarten nach zu urteilen, von sämtlichen Bewohnern stammten.
„Nun gut“, sagte Josiah. „Was genau ist das Problem?“
„Es ist ein böser Geist!“, flüsterte Anton verängstigt. „Zuerst hat er sich nur die Hühner geholt. Dann eine Kuh. Inzwischen … inzwischen holt er sich alles. Es sind Menschen verschwunden. Aus ihren Betten heraus.“
„Und was sagt die Polizei?“, fragte Iris sofort.
„Die hat keine Spuren. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen den Hexenhügel untersuchen. Sie gingen in den Wald und kamen nach knapp einer Stunde zurück – das ist nicht genug Zeit, um bis auf den Hügel zu kommen. Als ich wissen wollte, warum sie schon zurück seien, sagte der Chef von denen, dass sie hier nichts weiter ausrichten könnten und sie sind gefahren. Es … es kam mir vor, als würden sie fliehen.“