-Luke Skywalker-
So schnell wie wir konnten rannten wir zum Ausgang (bzw. das Loch, das ich mit dem Lichtschwert geschnitten hatte). Ich konnte nicht glauben, was gerade passiert war. Ich wollte es nicht glauben. links und rechts hinter mir liefen die Männer, die geschickt worden sind, um mich bei dieser Rettung zu unterstützen. Es waren nicht so viele, denn Kenobi glaubte, wir müssten es nur schaffen, Luna aus dem Gefängnis rauszuholen und wir hätten den Sieg in unserer Tasche.
Wer hätte geglaubt, dass Luna doch ein Sith war, wie Kenobi vermutete.
Vorne war schon das Loch: Groß, der Rand war immer noch nicht abgekühlt. Wir sprangen von da aus durch die große Tür, die uns offen gelassen wurde. Als alle drinnen waren, schloss der Pilot schnell die Tür und flog los.
Noch einmal blickte ich zurück. Etwas war komisch: Niemand folgte uns. Sonst wurde uns immer hinterherschossen, aber nicht heute.
Ohne ein Wort ging ich zum Piloten und setzte mich neben ihn auf den Boden. Er fragte: "Wo ist Luna? Habt ihr es nicht geschafft?" Obwohl er es sehen konnte, dass Luna eben nicht "Gerettet" war, schüttelte ich den Kopf, woraufhin der Pilot ein "Oh" von sich gab und sich wieder auf das Steuern konzentrierte. Schon bald waren wir im All und gelangen ins Hyper Space. Damit waren wir im Nu wieder zuhause. Dort würde ich dem alten Jedi alles erklären, auch, dass er von Anfang an recht hatte. Er sagte, Luna könnte das Holocron nicht öffnen, daraufhin habe ich ihn davon überzeugt, dass Luna sich vielleicht nicht so konzentrieren konnte, da für sie alles neu war.
Als unser Schiff im neuen Lager gelandet war und die Tür aufging, wollten wieder alle wissen, was passiert war. Sonst hatte ich immer gerne erzählt, doch heute war ich zutiefst deprimiert. Ohne ein Wort ging ich direkt zu Kenobis Zelt, das diesmal eher in der Mitte war. Beim Gehen schaute ich ununterbrochen auf den Boden und hoffte, dass die anderen dadurch erkennen, dass es mir nicht so gut ging.
Im Zelt begrüßte mich Kenobi mit folgenden Worten: "Ich hatte recht, oder?" Ich nickte stumm und setzte mich auf den Boden. Nachdem ich einigermaßen wieder reden konnte, nachdem ich so enttäuscht war, fing ich schließlich an, zu erzählen: "Luna hat mich betrogen. Sie hat uns betrogen. Als ich sie rausgeholt habe, ging sie erstmal ganz normal, dann griff sie mich an. Wir hatten uns ziemlich lange bekämpft. Ich wollte ihr nicht wehtun, also blieb ich eher defensiv. Sie holte immer wieder aus, bis sie mir in den Bauch trat. Ich ließ Kylo Rens Lichtschwert los und hab sie dann mit der Macht an die Wand geschleudert. Sie ließ dann auch ihr Lichtschwert los..."
Plötzlich fiel es mir wieder ein. Ich griff mit meiner rechten Hand nach der Waffe, die ich noch an meinem Gürtel befestigt hatte und zeigte sie Kenobi. "Blau.", sagte ich, wobei mir auffiel, dass ihr Lichtschwert haargenau so aussah wie meins. Kenobi nahm es ihn die Hand und betrachtete es. "Und du hast den Kampf überlebt?", fragte er dann. "Ja, Luna hatte noch nicht so viel Erfahrung mit Lichtschwertern...", plötzlich unterbrach er mich: "Sie hat viel mehr drauf als du, du hättest sterben können." Plötzlich hielt ich inne. Ich erinnerte mich auf einmal wieder. Ich erinnerte mich daran, wie sie mit Kylo Rens Lichtschwert die Schüsse abgewehrt hatte. Mann, sah das cool aus. Sie konnte es wirklich besser als ich. "Du hast gesagt, sie wollte dich töten", fuhr Kenobi fort, "Wenn sie wirklich ein Spion ist, dann hätte sie dich bei eurer ersten Begegnung schon sterben lassen. Sie muss vom Imperator beeinflusst sein." Natürlich! Plötzlich war ich nicht mehr deprimiert, sondern einfach nur wütend. Wütend auf den Imperator, der uns Luna genommen hatte. "Außerdem blieb sie dafensiv...", da musste ich ihn unterbrechen: "Nein! Sie hat die ganze Zeit über so angegriffen! Sie..." Mir kam es so vor, als würden wir uns gegenseitig die ganze Zeit nur unterbrechen, denn er sagte wieder: "Sie hat dich so schwach angegriffen, dass du dich leicht wehren konntest. Du hast sie nicht im Training gesehen. Sie braucht kein Lichtschwert, um Jedi zu töten. Keine Waffe. Nur die Macht. Und das weiß sie auch. Sie ist noch bei uns, wird aber kontrolliert, was sie schwächer macht."
Da machte alles wieder Sinn. ich bedankte mich und ging zurück in mein Zelt, das laut Kenobi jetzt neben seins ist. Ich legte mich hin und dachte darüber nach, was ich gesehen hatte: Alles fing an, wie Luna sich nachts rausschlich und direkt das imperische Lager fand. Schon ziemlich unlogisch, wenn man bedenkt, dass sie dort dann gekämpft und betäubt worden ist. Wahrscheinlich wusste sie, dass sie verfolgt wurde, aber es ist wieder unlogisch, wenn man bedenkt, dass sie geradeaus zum Lager gelaufen war.
Mit Luna stimmte irgendwas nicht, das wusste ich ganz genau.
Sie war kein Sith, kein Jedi, keine Hexe... Aber was dann? Was gab es denn noch?
Mit diesen Gedanken schlief ich ein und träumte von Luna, die uns wieder begenet. Ihr schwarzes Haar, ihre roten Augen und ihr schönes Gesicht stachen heraus, wie noch nie zuvor.
Der einzige Haken an dem Traum war aber, dass es total unrealistisch war. Realistischer wäre, wenn sie entweder alle Jedi tötete, oder alle Sith. Moment... Was?