Der alte Baumeister hatte, was er wollte. Er hatte sich abermals durchgesetzt und diesen Kleingeistern gezeigt, mit wem sie sich besser nicht anlegen sollten. Diesen Sieg hatte er nunmehr gewonnen, wie so viele davor auch und die ungezählten die da noch kommen mögen.
Es war wie zu erwarten. Irgendjemand hatte tatsächlich seinen Grips eingeschaltet und dem Zelt so etwas wie eine Kältefalle gefertigt. Einfach wie Simpel.
Ein schlichter, stabiler Stock, auf dem eine der alten zerlumpten Zeltbahnen geknüpft wurde und somit den Eingang ein weiteres Mal unterteilte. Ein Vorhof für den Recken und niemand da, der ihm erneut half.
Sollte er sich den Wachen bemerkbar machen und einen dieser Tölpel herrufen ihm auch den zweiten Zugang ebenfalls zur Seite zu halten?
Nein, diesmal würde er es sein der sich denunziert und dies ließ er ganz gewiss nicht dazu kommen. Rückwärtsgehend mit der Schulter voran schob sich der Baumeister hindurch und erschrak.
Seine Schriftstücke entglitten ihm und segelten ungebändigt durcheinander. Lediglich seine Ellenschnur hielt er wie eine Peitsche in der Hand.
Seine Augen weiteten sich und der Kiefer sackte ihm herab.
Das Land, Belletristica, Heimat der guten Musen und aller, die sich der freien Lebensweise entschieden, wurde sage und schreibe von nunmehr weiteren fünf Millionen Winterdämonen heimgesucht. Abscheuliche Kreaturen, geschaffen, um zu erreichen, was die eisige Königin aus dem unerreichbaren Norden seit Langem begehrte - die Vernichtung und auslöschen jeglicher Fantasie und jener, die sie lebten.
Um den Invasoren keinerlei moralischen Vorherrschaften einzuräumen, diskreditierten einige der Recken die Dämonenkönigin und gaben ihr den Kosenamen ›Queeni‹.
Einmal bereits geschehen, so im Monat Oktober, entsendete sie für diese Frechheit ein weiteres Bataillon. Die Belletristicans empfanden dies als Ehrverletzung und zeigten sich ermutigt auch diesen Eindringlingen durch List und Tücke zu begegnen. Dieser Kampf, den es zu fechten galt, schien anders.
Auf gesamter Front, Berichten beurteilend, beinahe an jeder erdenklich anzustrandenden Breite der Ufer, strömten finstere Horden ins Landesinnere. Viele der Recken sind dem Ruf der Musen gefolgt. Einige von diesen verteidigen, wie dieser Maestro, ein Bauwerk längst vergangener Tage.
Einen alten Wehrturm, eine Trutzburg, ja sogar eine gesamte Grafschaft musste sich dem Ansturm der Dämonen widersetzen.
Es lag an ihnen, den Recken der Fantasie, diesem Feind des freien Geistes zu trotzen. Gemeinsam und oftmals Hand in Hand traten sie diesem entgegen. Immer dann, wenn die Not groß und die Aussicht gering wart, stand unerwartet Beistand zur Seite. Niemand wusste zu benennen, woher die namenhaften Wesen Belletristicas von der Bedrängnis ihrer Kameraden erfuhren. Sie waren da, stets und ständig, sobald man ihrer Hilfe bedurfte.
Kalte Winde zogen von Seeseits ins Landesinnere. Sie brachten nicht nur eisige Luft mit sich, sie vertrieben den Odem liegen gelassener.
Sie kamen ungezählt. Grobschlächtig, grunzend und toll wie Eber, die ihre Bache und Frischlinge zu schützen gedenken.
Sie nahten in Scharen, unterschiedlich in Wuchs und Statur. Wo die einen kleinwüchsig und ungelenk, eilten ihre Artgenossen hochgewachsen und behänden. Gemeinsamkeiten? Ja, auch dies muss man ihnen zugestehen. Sie waren Böse, angetrieben unlauterer Absichten. In dunklen, beinahe nachtschwarzen Gewändern und Rüstzeugs brandeten sie an. Bedrückende in bläulichen Tönen schlierende Abstrakten gaben ihren finsteren Auren eine subtile Wesensart.
Er stand im Wort, nicht nur in jenen der Soldaten so auch in derer, die ihm folgten. Gleichwohl, es trieb ihn voran und die Gefahr war allgegenwärtig. Er musste etwas unternehmen und so sang und tanzte er den Tanz der Klingen.