Feurige Tage, verwelkend so schnell,
dem Herbste entflieht er, der goldene Schein.
Kaltschwer erstickt und verdüsternd, einst hell
Flammen, im Dunkel nur zuckend und klein.
Verwegen der Herbstwind, sterbend die Glut,
verzweifelt sich windend, doch fern jeder Mut.
Westlich versinkt, zu eilig entschwindend,
verabschiedend, Tage in Düsternis bindend,
ein Tor, dessen Schloss sich verschlossen erhält.
Trostlose Fragen, Leere nur findend,
entschwindend und sterbend in unserer Welt.
Die Meere entgleisen im Sternlichterglanz,
doch nichts steigt hervor und still nur umweht
die Wellen der Wandel, fordend zum Tanz
unter dem Mond, der aus Silber besteht.
Flüsternd durchdringt jene Nacht, abgrundstief,
die Mahnung; den Schatten drohende rief:
Vergeht wie das flammende Licht und weilt fern,
entflieht in die Schwärze, umarmt euren Stern!
Wie auch das Schicksal stets Gleichgewicht hält,
dem Winter, ihm weicht auch der goldene Kern,
entschwindend und sterbend in unserer Welt.
Die Freude getrübt und Zwietracht zieht ein,
der Lichtzeit folgt Schweigen, suchende Schuld
erwacht und giert hungernd nach Frohsinn allein.
Nur selten erglimmt sie: rettend Geduld,
ein Aufgang der Sonne in Melancholie,
wechselnde Zeiten - von Dauer doch nie.
Schwermut erwacht in kaltgrauem Morgen,
klamm und versunken in träumenden Sorgen,
die geistergleich wandernd wie vormals bestellt,
schleichen, wo manch ein Geheimnis verborgen;
entschwindend und sterbend in unserer Welt.
Rot wird zu Blau und im Frost bleibt’s verwahrt,
das Bild, das dem Tode den Schlüssel vergab;
das Antlitz des Herbstes frühlingsjung narrt
Friedhöfen ähnelnd; Vergangenheitsgrab.
Wandernd in Phasen die Tage enteilen,
hastig die Flucht, sie gar niemals verweilen.
Am Himmel hoch wechseln die Sterne den Raum;
tauschen die Plätze, verharren dort kaum.
So zügig, dass manch einer nieder gar fällt,
verstoßen wie Blätter vom herbstlichen Baum,
entschwindend und sterbend in unserer Welt.
Doch bald schon geglättet das wogende Meer,
spiegelnde Zukunft erhebt sich und singt;
mit Hoffnung erfüllt und nicht mehr so leer,
die eignen Dämonen sie nieder nun ringt.
Auch, wenn der Wind aus dem Norden noch beißt,
verletzt er doch nur, wenn die Ruhe entgleist,
sucht Wunden voll Schuld, die doch niemals real,
und wandert auf Graten, eisig und schmal.
Gewiss bleibt nur eines in klirrender Kält’:
diese Tage, sie enden stets ganz ohne Wahl,
entschwindend und sterbend in unserer Welt.
©Law