„Franziska, mein liebes Honigbäckchen.“ „Komm mir nicht so, Ferdinand. Wenn du so redest, willst du meistens was. Also was ist es?“ Sanft, aber bestimmt schob die Küchenmagd die Hand des Stallburschen von ihrer Hüfte weg. Dann fuhr sie fort in der Suppe zu rühren, die sie gerade zubereitete. Etwas enttäuscht lehnte Ferdinand sich an den Türrahmen. „Also erstmal wär ein Kuss ganz recht. Hups!“ Er duckte sich gerade noch rechtzeitig unter dem Kochlöffel weg, der geflogen kam. „Unverschämter Flegel!“ schimpfte Franziska, ließ es sich aber dann doch gefallen, als er sie von hinten umarmte. „Nun sag schon. Du hältst mich von meiner Arbeit ab. Hast du selbst nicht auch genug zu tun?“ Ihrer Stimme fehlte jede Schärfe. „Hm. Du riechst so gut. Nach Essen und nach dir.“ Er schnüffelte in ihrem Haar herum. Aber dann besann er sich anders und ließ von ihr ab. Überrascht drehte die Magd sich um und sah ihn fragend an. „Es geht um Fräulein Sakura. Sie hat seit Tagen nicht richtig gegessen und heult sich die Augen aus dem Kopf in ihrem Zimmer. Ich will ihr helfen. Aber ich weiß nicht wie.“ Ein warmes Lächeln verzauberte Franziskas Gesicht. „Ihr seid wirklich gute Freunde, nicht wahr? Na gut, ich werde sehen, was ich rausfinden kann.“ „Oh, ich wusste du bist ein Schatz.“ Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und sprang lachend davon, als sie ihn dafür eine nicht ganz ernst gemeinte Ohrfeige verpassen wollte. Ein paar Stunden später lief sie mit vor Aufregung schnellem Atem in den Stall um Ferdinand zu suchen. „Ferdi, Ferdi wo bist du?“ „Hier, Liebes. Du bist so aufgelöst, was ist denn los?“ Er legte die Mistgabel weg und kam zu ihr. „Das wirst du mir niemals glauben.“ Antwortete Franziska, nachdem sie wieder zu Atem gekommen war. „Sie lieben sich, Ferdinand, kannst du dir das vorstellen?“ Er verstand nicht einmal wovon sie sprach. „Wer? Wer liebt sich?“ „Na wer schon. Der Unterhändler der Snift und das Fräulein Sakura!“ Ferdinand dachte kurz nach. Als ihm ein Licht aufging, schlug er sich mit der flachen Hand vors Gesicht. „Ach Franziska, was bin ich doch manchmal für ein Idiot. Das hatte sie gemeint, im Stall, vor ein paar Tagen. Darum ist sie ihm ständig ausgewichen.“ Dann wurde er ernst. „Hör mir zu, Franziska, Liebes, von wem weißt du es? Und wer weiß noch davon?“ Er fing an zu flüstern und so tat es die Magd auch. „Die beiden Sniftdienerinnen haben es mir erzählt. Sie meinten, sie hätten ein Gespräch zwischen dem Unterhändler und Diplomat Yamato mitangehört. Scheinbar wissen es nur diese beiden. Sie haben es mir auch nur erzählt, weil sie wissen, dass ich es für mich behalten kann.“ Na bravo. Das fängt ja schon mal gut an. „Nun mir hast du es schon erzählt. Sonst noch Jemandem?“ Er sah sie streng an, fing sich aber gleich einen Schlag mit ihrem Kochlöffel ein. „Nein, natürlich nicht. Hältst du mich für so dumm? Ich bin gleich zu dir, damit wir überlegen können, wie wir den beiden helfen können.“ „Ihnen helfen?“ Der Stallknecht kratzte sich am Kopf. „Was sollen wir da groß machen? Es würde ohnehin nichts daraus werden. Aber abgesehen davon muss hier ein Irrtum vorliegen. Sakura hasst Halbmenschen. Wie könnte sie sich da in einen verlieben?“ „Nun ja“, lächelte Franziska. „Ich mag Esel auch nicht besonders gern.“