„Oh Gott, was erzählen wir nur meinem Vater.“ Sakura ging neben ihrem Pferd her, anstatt auf ihm zu reiten. Eros hatte ihr zwar gesagt, es wäre in Ordnung, wenn sie reiten und er laufen würde, aber sie wollte nicht. Sie hatte es nicht gerade eilig zum Schloss zurückzukommen. „Na am besten die Wahrheit. Es kommt sowieso heraus. Und ich habe keine Lust mich ständig verstecken zu müssen.“ Gab Eros zu bedenken. Er küsste sie auf die Wange und lief voraus. „Warte!“ Sie saß auf und gab Mamoru die Sporen. Lachend jagten sie einander durch den Wald. Bis schließlich die Stadttore in Sicht kamen. Sakura stieg ab, denn Eros wartete auf sie in einiger Entfernung zum Tor. „Was ist? Willst du nicht reingehen?“ fragte sie ihn. „Ich will mit dir zusammen durch dieses Tor gehen.“ Antwortete er. „Ich frage dich das jetzt und ich möchte eine ehrliche Antwort haben.“ Eros holte noch mal tief Luft. „Wirst du zu mir stehen? Wirst du offen zugeben, dass wir zusammen gehören? Dass du mich liebst? Ansonsten sollten wir die ganze Sache lieber so behandeln, als wäre das im Wald nie passiert.“ Sakura stockte der Atem. Meinte er das ernst? Todernst, wollte man dem Blick seiner Augen trauen. Er sah ängstlich aus, wie ein Kind, das seine Mama fragt, ob sie es lieb hat. Wäre die Situation nicht so prekär gewesen, hätte Sakura lachen müssen. Aber es war viel, was der Snift von ihr verlangte. Das wusste er auch. Darum war er so nervös. Sakura dachte nach. Sie dachte an die vergangenen Tage, an die Gefühlsstürme, die Hölle und den Himmel durch die sie gegangen war. Und sie dachte an die vergangene Nacht, als sie gemeinsam auf dem Boden geschlafen hatten. Sich einander wärmend, als gäbe es nur sie beide auf der Welt. Sie wusste, ohne ihn wollte sie nicht mehr leben. Wenn das bedeuten sollte, dass sie ihr altes Leben hier im Schloss aufgeben musste und mit ihm zu den Snift gehen musste, dann sei es so. Eros wurde unruhig. Würde sie sich für oder gegen ihn entscheiden? Er wusste, ohne sie zu leben würde eine Qual sein. Er wusste auch, dass er sofort abreisen würde, sollte sie sich gegen ihn entscheiden. Er würde es keine Sekunde länger in ihrer Nähe aushalten. Wohl wissend, dass er sie nie mehr küssen oder gar anfassen dürfte. Anstatt zu antworten, griff sie mit einer Hand die Zügel Mamorus, nahm mit der anderen die Seine und trat festen Schrittes auf das Tor zu. Eros schien es, als hätte die Welt sich verwandelt. Seine Füße fühlten sich an, als würde er auf Wolken laufen, als sie gemeinsam in die Stadt einzogen.