Yamato schenkte Usongu nach. Sie waren vom Schnaps zu etwas leichterem übergegangen. Der Honigwein rann leicht zähflüssig in die Tonbecher. „Ihr schuldet mir nicht nur eine Entschuldigung, sondern auch eine Erklärung.“ Usongu koppte auf und rülpste laut. „Verzeiht. Das Mittagessen war reichlich.“ Er setzte sich etwas bequemer hin, streckte die Beine aus und ließ einen Arm locker über die Lehne des Holzstuhles hängen. „Könnt Ihr Euch an das erste Mal erinnern, als Ihr Eurer Frau begegnet seid, Herr Diplomat?“ Vom Schnaps milde gestimmt und neugierig, worauf der bärtige Schwertkämpfer hinaus wollte, nickte Yamato. „Ja, sie hat geleuchtet. Für mich zumindest. Es war, als wär ein Engel hereingeschwebt. Es traf mich wie ein Blitz. Ihr Blick… Für mich war sie die schönste Frau auf Erden.“ Der Alkohol hatte ihn redselig gemacht. Träumerisch erinnerte er sich an das Bankett, bei dem er sie kennen gelernt hatte. Miako, die Tochter des Hofmarschalls von Plarun. Intelligent, hübsch, von Stand. Es war perfekt. Nach einigen Treffen fand auch sie Gefallen an ihm. Die Heirat fand in Kertófu statt. Drei wunderschöne Jahre, bis sie schließlich schwanger wurde… „Ja, ich sehe es Euch an. Ihr müsst sie sehr geliebt haben.“ „Ich liebe sie noch immer.“, warf der Angesprochene ein. „Und dennoch gönnt Ihr Eurer Tochter nicht dasselbe Glück?“ Trotz überkam den leicht Betrunkenen. Aber ihm wollte keine geeignete Antwort einfallen. Schließlich schwieg er. Irgendwann wurde es ihm zu bunt. „Wieso interessiert Euch das alles so sehr? Was geht Euch das Glück oder Unglück meiner Tochter an? Ihr hattet kein Recht, Euch derartig dreist in unsere Angelegenheiten einzumischen.“ „Weil ich ein Narr bin, der an die wahre Liebe glaubt, deshalb.“ Der Unterton in seiner Stimme ließ keinerlei Zweifel zu, für Usongu war das Thema damit beendet. Yamato nahm sich fest vor herauszufinden, was es damit auf sich hatte. Aber für heute hatte er genug. Kurzerhand warf er den Ritter aus seinem Zimmer und legte sich schlafen.