„Riko!“ Fürst Simon saß auf seinem Schimmel. Er und der Sohn seines politischen Kontrahenten ritten durch den Südwald zum Außenposten in Paloria, der letzten Stadt vor der Grenze zum Zwergenreich Toriman. Hinter ihnen ritt ein Heer aus gerüsteten Elben. „Ja, Sir?“ Riko schloss zu ihm auf. „Du bist unser schnellster Reiter und einer der wenigen unter uns, die heilkundig sind. Reite voraus. Ich habe Nachricht erhalten, dass ein Zwergenbote verletzt in Paloria angekommen ist. Kümmere dich um ihn.“ Der junge Elb zögerte. „Was ist?“ Wollte Simon wissen. „Sir, ich kam mit um zu kämpfen. Bitte schickt mich nicht von Eurer Seite.“ Der Fürst hielt sein Pferd an. Reihe um Reihe zogen berittene Krieger an ihm und dem Jungen vorbei. „Du bist jung, Riko. Deshalb begreifst du nicht, was geschieht. Daraus werde ich dir keinen Vorwurf machen. Aber wenn du nicht in der Lage bist, einen einfachen Befehl auszuführen, dann geh besser mit deinem Vater mit. Ich kann keine Helden gebrauchen, ich brauche Krieger und manchmal brauche ich Heiler. Jetzt brauche ich den Heiler. Kannst du der Heiler sein?“ Riko spürte die Worte wie Ohrfeigen ihm Gesicht. Scham ließ seine Wangen rot glühen. „Ja, Sir.“ „Gut. Dann geh jetzt. Reite schnell mit dem Wind. Und finde heraus, wer oder was den Zwerg verletzt hat.“ Der junge Heiler verstand. Es ging nicht allein darum, den Boten zu heilen, sondern den Angreifer ausfindig zu machen. Geschickt wandte er sein Pferd nach vorn und preschte an den Kriegern vorbei seinem Ziel entgegen.